von Rainer Cyris
Das war ein erfolgreicher Kraftakt, der Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt gibt. Die Schützlinge von Trainer Reinhold Schlecht haben bereits zum zweiten Mal das „Relegationszentrum“ der Nordostliga verlassen und damit wieder festen Boden unter den Füßen. Gegen die im Angriff zum Glück harmlosen Wagnerstädter, nutzte Matthias Männl eine von vielen hochkarätigen Chancen zum Siegtreffer. Nach dem Schlusspfiff des schwachen Unparteiischen wich eine Zentnerlast von den Schultern der Spieler, Verantwortlichen und Fans.
Trainer Reinhold Schlecht sichtlich erleichtert: „Über die gesamte Distanz betrachtet, war das ein hochverdienter Sieg, den wir uns jedoch schwer gemacht haben, weil abermals serienweise erstklassige Torchancen ausgelassen wurden. Diese drei Punkte waren enorm wichtig. Die Mannschaft hat über 90 Minuten gerackert. Das war nach der schweren Partie von Friesen so nicht zu erwarten. Das zeigt deutlich, dass die Jungs gewillt sind, bis zur letzten Sekunde zu kämpfen. Das war unser das nächstes Lebenszeichen.“ Kollege Bernhard Solter: „Wir sind nicht so in die Zweikämpfe gekommen, wie wir das wollten, weil wir derzeit personell viel zu viel personell improvisieren müssen. Der Sieg der Hausherren geht selbstverständlich in Ordnung denn sie hatten viele Möglichkeiten. Wir wollten spielerisch mithalten, aber das ist uns nicht gelungen.“
Den Platzherren merkte man an, dass sie die Schmach aus der Vorrunde tilgen wollten. Bereits nach 120 Sekunde hätte es nach einem Pass von Männl auf Meisel beim FSV klingeln können, aber der beste Bayreuther Akteur, Keeper Tscheuschner, stürzte aus seinem Kasten und verhinderte drohenden Schaden. Mitterteich war engagiert und hochmotiviert unterwegs, die Wagnerstädter deshalb mit Abwehrarbeit überlastet. Nach vorne kam von ihnen so gut wie nichts. Ihre Stützen waren bei der SVM-Abwehr in sehr guten Händen. In der 31. Minute eröffnete sich Meisel erneut eine Riesenchance, aber Tscheuschner klärte und kurz danach zielte Pirner haarscharf daneben. Die Stiftländer waren am Drücker, spannten ihren Anhang jedoch mächtig auf die Folter. Nachdem Männl das lange Eck verfehlt hatte, flauten die heimischen Angriffswellen etwas ab. „Die haben die Seuche an den Stiefeln“, so einige Mitterteicher Zuschauer. Was zu diesem Zeitpunkt allerdings stimmte, das waren Laufbereitschaft und der unbedingte Wille zum Erfolg.
Nach dem gleichen Schnittmuster wie zu vor, ging es nach der Pause weiter. Bayreuth war auf Konter aus, konnte aber so gut wie keinen anbringen. SVM-Schlussmann Eckert musste während der gesamten Partie nur bei einem Freistoß eingreifen, Glanztaten standen diesmal nicht in seinem Aufgabenheft. Als Meisel frei zum Abschluss kam, reagierte Tscheuschner wieder großartig und Männl scheiterte beim Nachschuss an einem der vielen FSV-Beine. Nach 54 Minuten entwischte Koßmann seinen Bewachern, hatte aber sein Visier nicht richtig eingestellt. Die Gäste wurden für einige Minuten mutiger. Nach einer Stunde nahm der Beschuss des Wagnerstädter Zentrums wieder deutlich zu. Tscheuschner behielt gegen Männl und Pirner erneut die Übersicht. Man schenkte sich nichts, die Fouls häuften sich auf beiden Seiten. Das „goldene Tor“ des Kampfeinsatzes fiel in der 64. Minute. Männl erwischte eine abgefälschte Ryba-Flanke, fackelte nicht lange, hielt aus etwa 18 Metern flach sowie kernig drauf und das Leder fand endlich den Weg hinter die Linie. Die nun logische Forderung von Coach Reinhold Schlecht: „Aufpassen – jetzt!“ Als sich Meisel durchgetankt hatte, störte ihn Leykauf mit langem Bein. Glück hatten die Hausherren, dass Auner eine Viertelstunde vor dem Ende bei seinem Service in den Strafraum keinen Abnehmer fand.
Spielbericht eingestellt am 21.04.2013 10:06 Uhr