von Rainer Cyris
Die mit Spannung erwartete Auseinandersetzung ging bei grausamer Witterung nicht auf dem Hauptspielfeld der „Hohen Wart“ über die Bühne sondern auf dem Ausweichplatz. Schiedsrichterin Christiane Schütte hatte wegen der nicht günstigen Lichtverhältnisse vorgeschlagen, die erste Halbzeit auf dem A-Platz zu spielen und die zweite Halbzeit auf dem B-Platz unter Flutlicht abzuwickeln. Man einige sich schließlich auf eine komplette Durchführung auf dem B-Platz. Die Gäste gewannen die Partie verdient, ihr Sieg fiel allerdings etwas zu hoch aus. Mit diesem Dreier ist die Böger-Truppe bis auf drei Zähler an den Tabellenzweiten Etzenricht aufgerückt und dürfen weiter vom Relegationsspiel zur Bayernliga träumen. Die Platzherren müssen in Sachen Klassenerhalt keineswegs in Panik verfallen, sie haben noch etwas Luft zwischen Ligaerhalt und Relegationszentrum.
Auf dem engen B-Platz war nicht Technik sondern Kampfkraft gefragt. Die Gäste gingen sofort ein hohes Tempo, was den Platzherren nicht ins Konzept passte. Eine Unsicherheit in der SpVgg-Abwehr verhalf Friesen zur schnellen Führung. Goalgetter Hurec war im richtigen Moment zur Stelle und stocherte das Leder nach einem massgerechten Freistoß von Dalke in die Maschen. Auf der Gegenseite feuerte Göcking einen Freistoß auf das Gehäuse von Walther, aber dieser fischte den Ball gekonnt aus dem Winkel. Das Tempo beider Teams war weiter hoch, die Ballkontrolle auf dem holprigen Gelände aber nicht einfach. Nachdem Hurec am langen Eck knapp vorbeigezielt hatte, eröffnete sich Fugmann eine gute Chance, aber er blieb an Schlussmann Zenkel hängen. In dieser Szene forderten die Gäste vehement Strafstoß, bekamen diesen aber nicht. Die Hausherren wehrten sich und wurden Sekunden vor der Pause für ihr Engagement belohnt. Mölter feuerte einen Freistoß aus gut 40 Metern auf das Friesener Gehäuse, Keeper Walther war die Sicht versperrt. Als er das Geschoss endlich sah, war es aber schon zu spät. Der Ball verschwand als Aufsetzer unter der Querlatte.
Nur 60 Sekunden nach Wiederbeginn verlor Wohn ein Kopfballduell gegen Hurec, aber der wurde von Schlussmann Zenkel rustikal gestoppt. 120 Sekunden danach kam für Oberkotzau der nächste Niederschlag. Schubart startete ein Solo, verlangsamte das Tempo, explodierte und hämmerte das Leder ins lange Eck. Eine tolle Einzelaktion des Friesener Torjägers. Kurz darauf verfehlte Koch einen Dalke-Freistoß nur knapp mit dem Kopf. Aufregung herrschte nach einer Stunde im Oberkotzauer Lager. Hurec sprintete zwischen Sörgel und Keeper Zenkel, erwischte den Ball und erhöhte auf 3:1 für seine Farben. Die Platzherren reklamierten Handspiel, aber Assistent Gottschalk verneinte dies. „Der Ball wurde mit der Hüfte mitgenommen“, so seine Aussage. Oberkotzau steckte nicht auf und verdiente sich deshalb Anerkennung. Mölter zielte knapp daneben und eine Granate von Göcking entschärfte Torhüter Walther. In der 83. Minute waren die Fronten endgültig geklärt. Hurec drang in den Strafraum ein, blieb „Herr des Balls“, legte diesen aber auf Schubart zurück und der vollendete zum 4:1 für Friesen.
Spielbericht eingestellt am 01.05.2013 11:03 Uhr