Im personellen Bereich mussten dabei beide Übungsleiter den ein oder anderen Ausfall verkraften. Auf das spielerische Niveau hatte das nur wenig Auswirkungen. Zwar spielte sich viel im Mittelfeld ab, doch spielerische Schmankerl waren auf dem sehr schwer zu bespielenden Boden weder zu erwarten, noch wurden sie gezeigt. Beide Seiten operierten bevorzugt mit langen Bällen und spekulierten auf Standards. Schön war es daher nicht. Aber spannend bis zum Ende.
Sebastian Pickel tackled Christopher Schraml.
Andreas Bär
Die zuletzt in guter Verfassung befindlichen Hausherren taten sich dabei anfangs schwer. Immer wieder suchte Pegnitz den direkten Weg in die Nahtstelle der SV-Viererkette. Anfangs noch erfolglos. Just, als Oberkotzau sich etwas aus der Umklammerung zu lösen schien, war es dann doch soweit: Christopher Schraml bediente Ralf Stiefler, dessen punktgenaue Vorlage Torjäger Florian Kretzschmer in der ihm eigenen stoischen Ruhe versenkte (17.). Interessanterweise war dieser Treffer nicht der Weckruf für die ASV-Truppe. Vielmehr übernahmen die Hausherren auf dem tückischen Boden das Kommando und setzten die zu zögerlich agierenden Pegnitzer, die vielen Zweikämpfen aus dem Weg gingen, zusehends unter Druck. Der Lohn dafür: Vielzählige Eckbälle und Freistöße aus dem Halbfeld, die allerdings zumeist wirkungslos verpufften. Die dickste Chance hatte Manndecker Christian Specht, dessen Kopfball nach Göckings Freistoß nur um Haaresbreite neben dem Pfosten auftatzte (30.). Aus dem Spiel heraus wussten die Oberkotzauer genauso wie die fast nur noch verteidigenden Gäste wenig Produktives herauszuspielen. Bitter, dass der als zweite Spitze nach vorne beorderte nominielle Defensivmann, Alexander Eichner, nach einem feinen Solo auf den Ball trat und wegrutschte (34.). Am Ende konnte Oberkotzau dann doch noch vor dem Pausentee jubeln. Eichner bediente mit einem sehenswerten Diagonalball aus dem Halbfeld den aufgerückten Robin Schörner, der am langen Pfosten auftauchend, mühelos vollstreckte (42.).
Raimund Wohn und Yannick Podgut im Synchron-Fußball.
Andreas Bär
Die Hausherren hatten Lunte gerochen gegen zuletzt nicht an ihre starken Leistung der Vorrunde anknüpfende Hugel-Schützlinge. Und Mario Atanasow legte personell zwei Mal offensiv denkend nach. Schließlich waaberte anstatt des Duftes der nicht brutzelnden Bratwürste der Duft eines dreifachen Punktgewinns über dem Porschnitzweg. Göcking, der sich impulsiv gegen Kapitän Zeilmann durchgesetzt hatte, scheiterte mit seinem Flankenball an Michael Rolzing, der mit einem langen Bein klärte (55.). Schon im Gegenzug brannte es lichterloh vor Till Reichenbergers Kasten. Schusters Abschlag landete bei Joker Maximilian Held, der am Oberkotzauer Keeper scheiterte. Auf der Gegenseite, beide Seiten operierten nun verstärkt mit hohen Bällen, was von außen alles andere als schön anzusehen war, verzog Eichner nach Schaals Flankenball per Kopf nur knapp (60.). Es ging hin und her: Beide wollten den Sieg, beide taten das auf dem Rasen mögliche. Ein neuerlicher Schuster-Abschlag landete bei Kretschmer, dessen Kopfballablage der nach der Pause äußerst auffällige Schraml in die Wolken drosch (66.). Pech hatte der Offensivmann, als sein Kopfball nach einem Müller-Freistoß an der Mittellinie nur um einen Wimpernschlag neben dem Aluminium landete (70.) - das war es aber dann auch mit der beidseitigen Herrlichkeit. Es entwickelte sich ein lauer Sommerkick, in dem man nicht das Gefühl hatte, es könnte noch etwas passieren. Doch weit gefehlt! In den letzten zehn Minuten ließen die Oberkotzauer die sonst so präsenten Tugenden vermissen und brachten sich gegen urplötzlich die zweite Luft bekommende Pegnitzer massiv in die Bredoullie. Die Hausherren bettelten fast schon um den zweiten Gegentreffer, hatten mächtig Glück, diese zehnminütige Drangperiode schadlos zu überstehen. Einen Haas-Kopfball lenkte Reichenberger gerade noch um den Pfosten (80.). Glück hatte der wiedergenesene SpVgg-Schlussmann, dass Florian Kretschmer nicht traf. Der sonst so sichere Wohn brachte seinen Schlussmann mit einer unnötigen Rückgabe in Bedrängnis, Kretschmer lauschte den Ball ab und fiel im Zweikampf mit Reichenberger. Die Beschwerden der Hausherren, hätte Schiri Blay auf Elfmeter entschieden, sie hätten sich wohl in Grenzen gehalten...
Beide Trainer waren zwar nach Spielende nicht hochzufrieden, doch konnten sie mit dem Punktgewinn recht gut umgehen. Schließlich biegt Pegnitz langsam zurück auf die Erfolgsspur ein, während Oberkotzau nach dem Eichhörnchenprinzip dem Klassenerhalt entgegensteuert.
Spielbericht eingestellt am 24.04.2013 22:50 Uhr