Beide Mannschaften hatten im neuen Jahr noch keinen Sieg geholt, Oberkotzau holte aus seinen beiden Spielen einen Zähler, der FSV Bayreuth verlor gar alle drei Spiele. So war die Devise vor diesem Abstiegsduell klar: Sowohl die auf dem Relegationsplatz 16 stehenden Wagnerstädter als auch die um drei Punkte besseren Gäste aus Hochfranken wollten an diesem frühlingshaften Ostermontag einen Sieg holen, um sich im Abstiegskampf wieder etwas Luft zu verschaffen.
Johannes Wauter (links) ist einen Tick eher am Ball als Raimund Wohn.
Peter Glaser
So richtig begann die Partie erst nach rund 20 Minuten. Was es von der Anfangsphase zu berichten gibt: nichts. Oberkotzau konzentrierte sich zunächst darauf, hinten sicher zu stehen und wurde dabei wie auch die Gastgeber anfangs kaum gefährlich. Die Platzherren, bei denen die Offensivspieler Alexander Koßmann, Christian Auner und Dominik Düngfelder immer wieder rochierten und damit für Bewegung sorgten, leisteten sich im Vorwärtsgang zu viele Fehlpässe. Nach 21 Minuten mussten sie dann gleich zwei Rückschläge hinnehmen: Erst erzielte Philip Moelter die Führung für Oberkotzau, wobei FSV-Torwart Tim Tscheuschner nicht die glücklichste Figur machte - er eilte nach einer Hereingabe von Sebastian Glöcking aus seinem Kasten, erreichte den Ball aber nicht vor dem SpVgg-Angreifer. Kurz darauf musste beim FSV dann auch noch der verletzte Dominik Düngfelder, einer der Aktivposten in den ersten Minuten, vom Feld. Doch der eingewechselte Felix Angerer belebte den Bayreuther Angriff: Gleich bei seiner ersten gefährlichen Aktion in der 28. Minute fand er sich gemeinsam mit Christian Auner allein vor Torwart Till Reichenberger wieder und legte quer - Auner brauchte nur noch einschieben. Nach den Treffern bot sich beiden Teams jeweils eine gute Gelegenheit: Für Oberkotzau schloss Benjamin Schaal nach einem Eckball aus gut zehn Metern ab, doch Tscheuscher reagierte stark (37.). Fünf Minuten später hatte Auner auf der Gegenseite die Chance auf seinen zweiten Treffer, als er von Thomas Bachmeier in guter Position freigespielt wurde. Sein Versuch verfehlte das Tor aber recht deutlich.
Michael Ordnung (links) im Zweikampf mit Johannes Wauter.
Peter Glaser
Auch im zweiten Durchgang blieben beide Teams relativ ideenlos, ein Spielfluss kam zu keinem Zeitpunkt auf. Dementsprechend blieben Chancen Mangelware, wenn dann resultierten diese zumeist aus Fehlern oder Einzelaktionen. Für die Bayreuther bot sich nach 50 Minuten eine Doppelchance, jedoch konnte der Oberkotzauer Torwart Reichenberger einen Versuch aus 16 Metern von Johannes Wauter und einen Flachschuss von Auner entschärfen. Gefährlich wurde es vor seinem Kasten in der Folge nur noch zwei Mal. In der 60. Minute fiel Christian Auner nach einem Einsteigen von Christian Specht im Strafraum, woraufhin die Pfeife der Schiedsrichterin jedoch stumm blieb, kurz darauf verfehlte ein Koßmann-Fernschuss das Tor. Auch Oberkotzau blieb über weite Strecken ungefährlich, die Bayreuther Hintermannschaft brachte sich jedoch selbst in Bedrängnis. In der 57. Minute schlug FSV-Torwart einen Abstoß in die Füße von Schaal, der den Fehler aber nicht auszunutzen wusste und den Ball aus 25 Metern in die Arme des Torwarts schob. Nach 65 Minuten vertendelte dann Außenverteidiger Stefan Nützel den Ball gegen Moelter, der anschließend allein auf Tscheuschner zulief. Der junge Torwart konnte dessen unplatzierten Abschluss aber entschärfen. Der Siegtreffer für die Gäste fiel sechs Minuten vor dem Ende, als der aufgerückte Innenverteidiger André Keilwerth den Ball zu Robin Schörner spitzelte und der den FSV-Torwart mit einem Heber überwand. Die Bayreuther kamen anschließend nicht mehr gefährlich vor das Gästetor. Nach dem Abpfiff sorgte der eingewechselte Matthias Gilgert noch für einen Aufreger, als er seinen Gegenspieler, der im letzten Zweikampf des Spiels gegen ihn nachgetreten hatte, auf die nicht unbedingt feine englische Art zurechtwies - sicherlich unangebracht, den Roten Karton, den die Schiedsrichterin Heßdörfer anschließend zeigte, hätte man aber auch stecken lassen können.
Das Spiel hat gezeigt, dass beide Mannschaften nicht ganz zu Unrecht im Abstiegskampf der Landesliga Nordost stehen. Dabei hat Oberkotzau derzeit aber die klar besseren Karten, denn die Hochfranken stehen durch die drei Zähler jetzt mit 33 Punkten auf dem elften Rang und hat nun drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Mit der SpVgg SV Weiden und der SG Quelle Fürth warten nun aber zwei schwere Aufgaben auf die Truppe von Mario Atanasow. Die Bayreuther stehen hingegen mit sechs Zählern weniger auf dem 16. Platz, haben allerdings ganze fünf Spiele mehr absolviert als die um fünf Punkte und einen Platz schlechteren Röslauer. Will der FSV dem Abstieg auf direktem Weg entgehen, müssen in den nächsten Wochen wieder Erfolgserlebnisse her. Zwei Derbys bieten hierfür die Möglichkeit: Am kommenden Sonntag gastieren die Solter-Schützlinge beim BSC Saas Bayreuth, sechs Tage später kommt der TSV Neudrossenfeld an die Prellmühle.
Spielbericht eingestellt am 02.04.2013 06:18 Uhr