von Stephan Landgraf
Zwei Siege hat der Osterhase dem Fußball-Landesligisten SpVgg SV Weiden zwar nicht ins Nest gelegt, aber immerhin holte sich die Mannschaft um Trainer Christian Stadler vier Punkte. Nach dem 2:2 vom Donnerstag in Pegnitz, siegten die Weidener am Montagnachmittag im Nachholspiel beim FSV Erlangen-Bruck II mit 4:0 (3:0), wobei die Partie gegen einen überforderten Gegner schon zur Halbzeit entschieden war. „Wir haben eine Pflichtaufgabe erfüllt. Mehr war es nicht“, sagte nach der Partie Stadler, der in der ersten Hälfte einen lupenreinen Hattrick seines Stürmers Christoph Hegenbart sah. Seine Truppe hat nach dem kleinen Ausrutscher in Pegnitz wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden und machte auf dem Weg zum Titel einen weiteren Schritt. Denn die Rechnung ist nach drei Viertel der Spielzeit 2012/13 ganz einfach: Noch zehn Partien müssen die Weidener (jetzt 77 Punkte) in der Endphase der langen Landesliga-Saison bestreiten, es sind also noch 30 Punkte zu vergeben. Sollte der nun ärgste Verfolger, die SG Quelle Fürth (48), die derzeit drei Spiele weniger als die SpVgg SV Weiden auf dem Konto hat, all diese gewinnen, würde ihr Rückstand auf die Stadler-Elf 20 Zähler betragen. Sprich: Die Wasserwerk-Elf muss im Endspurt noch zehn Punkte holen, dann ist ihr die Meisterschaft und der Bayernliga-Aufstieg auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Gegenüber der Donnerstags-Begegnung baute der SpVgg SV-Coach seine Anfangsformation lediglich auf einer Position um. Gegen den FSV Erlangen-Bruck II, der dieses Mal aufgrund der zeitgleichen Partie der Ersten Mannschaft keine Bayernliga-Akteure einsetzen konnte, rückte Chousein Chousein für Sven Kopp in die Startelf, die ansonsten unverändert blieb. „Der Gegner war zu schwach aufgestellt, um uns wirklich in Bedrängnis zu bringen“, analysierte Stadler treffend. In der Tat war das Match schon nach der ersten Halbzeit entschieden, wobei die Oberpfälzer in der zweiten Halbzeit zwei Gänge zurückschalteten und das Spiel entspannt nach Hause brachten. Ein Umstand, der den Weidener Trainer etwas ärgerte, für den er aber auch durchaus Verständnis hatte. „Wir wollten über die 90 Minuten hinweg Vollgas geben. Aber nach der sicheren Führung zum Seitenwechsel war es klar, dass wir unsere Kräfte für die nächsten anstehenden Aufgaben etwas schonen werden“, so Stadler weiter. Der sah in der Tat zunächst eine furios aufspielende Weidener Elf, die in Hegenbart, der nun mit 20 Treffern die alleinige Führung der Torschützenliste übernahm, ihren überragenden Akteur hatte. Der 27-Jährige markierte einen lupenreinen Hattrick und sorgte quasi im Alleingang für eine uneinholbare 3:0-Führung. Zunächst schlenzte er in der zehnten Minute einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer unhaltbar ins Erlangener Tor hinweg, ehe er nach 20 Minuten einen an sich selber verursachten Foulelfmeter verwandelte. Einen der schönsten Angriffe des gesamten Spiels schloss der SpVgg SV-Angreifer dann mit dem Halbzeitpfiff zum 0:3 ab. Klaus Herrmann hatte zuvor in zentraler Position Chousein auf der linken Seite bedient, bei dessen Flanke in den Strafraum brauchte Hegenbart nur noch seinen Fuß hinhalten. „Nachdem wir durch Michael Riester und Hegenbart sogar noch weitere hundertprozentige Möglichkeiten hatten, hätten wir sogar noch höher führen müssen“, übte Stadler etwas Kritik am Auslassen der Chancen.
Im zweiten Abschnitt taten die Gäste dann nur noch das Nötigste, waren aber gegen die harmlosen Mittelfranken, zu deren Ehrenrettung aber zu sagen ist, dass sie mit vielen Jugendspielern antraten, jederzeit Herr der Lage. Den spektakulärsten Treffer des Tages zum 0:4-Endstand markierte dann Herrmann in der 78. Minute. Per Drop-Kick drosch er von der linken Seite des 16-Meter-Raumes das Leder mit voller Wucht in die Maschen – ein krönender Abschluss einer, so Stadler, „wenig glanzvollen Leistung.“
Spielbericht eingestellt am 01.04.2013 20:47 Uhr