Buckenhofen wollte endlich wieder einen Sieg einfahren. Das letzte Erfolgserlebnis datiert vom 15.9., das ist jetzt acht Wochen her. Durch die Negativserie rutschten die Gerling-Jungs bedrohlich nahe an die verbotene Zone und waren eigentlich schon fast dazu verdammt, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Zumal die Gäste aus Vach aktuell einen Zähler weniger als die Buckis aufweisen und somit eine der wenigen Teams sind, die noch hinter dem SVB stehen. Da würde ein Dreier gerade recht kommen. Die Gäste aus der Fürther Vorstadt wollten sich aber natürlich für die Heimpleite in der letzten Woche gegen den TSV Buch rehabilitieren. Das Last-Minute-Gegentor zur 1:2-Niederlage schmerzt noch immer. Vachs Trainer Armin Appelt gab mit einem für Auswärtsspiele unüblich offensiven 4-4-2 die Richtung für seine Mannen vor. Ein Sieg sollte her und damit der Gegner in der Tabelle überholt werden.
Die erste große Chance des Spiels vergab Sebastian Schäferlein. Später machte er es besser.
Rene Hoffmann
Das Spiel begann bei widrigen äußeren Umständen dementsprechend. Beide Mannschaften mussten sich erstmal an das tiefe Geläuf und den rutschigen Boden gewöhnen. Die Hausherren hatten dennoch direkt nach drei Minuten die erste Schusschance durch Özkan, doch Torwart Hörrlein war auf dem Posten. Die Hausherren zeigten sich von Beginn an kämpferisch und willig, während der Gast sich in abwartender Haltung präsentierte. Durch die schwierigen Bodenverhältnisse wechselte der Ballbesitz häufiger als gewünscht und die verteidigende Mannschaft war klar im Vorteil. Einen dieser Ballverluste nutzte Buckenhofens Kirsch zu einem schnellen Konter, ließ zwei Mann stehen und legte den Ball dann nach rechts rüber für Schäferlein, der jedoch zu überhastet abschloss und die Kugel über den kurzen Giebel jagte (10.). Vach musste dann nach einer Viertelstunde verletzungsbedingt den ersten Wechsel vornehmen, Schnierstein kam für den angeschlagenen Routinier Henning in die Partie. Und dieser Tausch machte sich eine Minute später sogleich negativ bemerkbar. Fath setzte zu einem Lauf über das halbe Spielfeld an, an der Eckfahne angekommen, entschied er sich zur Flanke und traf damit genau den Kopf von Özkan. Dessen Versuch konnte Torwart Hörrlein noch stark abwehren, gegen den Nachschuss aus kurzer Distanz von Schäferlein war er jedoch machtlos. Da hatten die Gastgeber nun die gewünschte frühe Führung, doch große Sicherheit gab sie ihnen nicht. Denn mit zunehmender Spieldauer tauten die ASVler auf und übernahmen vor allem durch den Ex-Bucki Fringelis immer mehr das Kommando. Der Spielführer der Vacher war es auch, der in der 20. Minute die Anwesenheit des SVB-Schlussmanns Dinovsky prüfte. Danach kamen die Gäste vor allem durch ihre Standards immer wieder gefährlich vor das Gehäuse der Platzherren. Vor allem natürlich bei diesem Wetter ein absolut probates Mittel, zu einem zählbaren Erfolg zu kommen. Doch noch war die Buckenhofener Defensive auf der Hut und konnte Schlimmeres verhindern. Nicht so jedoch in Minute 45. Erst setzte sich Aydogmus an der Außenlinie prima durch, seine Rückgabe landete am Sechzehner bei Bayer, dessen Schuss Dinovsky jedoch gut zur Ecke lenken konnte. Diese brachte dann aber doch den Ausgleich. Adlung zog die Ecke scharf nach innen und fand den völlig freistehenden Pommer am zweiten Pfosten. Dieser köpfte einen SVB-Abwehrspieler an die Wade, von wo das Leder unhaltbar über die Linie trudelte. Aufgrund der sich drehenden Spielanteile ging dieser Zwischenstand in Ordnung.
Die Vacher Standards waren immer gefährlich, vor allem wenn Benjamin Pommer der Abnehmer war. So fiel dann auch der Ausgleich.
Rene Hoffmann
Die zweite Halbzeit begann mit zwei Knallern. Den ersten lieferte Adlung in Minute 48, als er mit seinem Distanzschuss nur die Oberkante der Latte traf. Zwei Minuten danach waren die Gäste dann nur noch zu zehnt auf dem nassen Rasen. Was war passiert: Der bereits verwarnte Innenverteidiger Sejans unterband einen Konterversuch des SVB mit einem Handspiel und sah daraufhin die Ampelkarte. Nun schienen die Weichen für die Gastgeber gestellt, doch die Vacher machten aus der Not eine Tugend und wurden in Unterzahl immer stärker. Teilweise war wirklich nicht mehr erkennbar, welches Team nun einen Mann mehr hatte. Vachs Chefanweiser Appelt reagierte auf den Platzverweis, opferte seine zweite Sturmspitze Aydogmus und brachte den für das nun angesagte Konterspiel deutlich besser geeigneten Flügelflitzer Jakl. Und eben dieser Jakl hätte seine Farben auf die Siegerstraße bringen können. Eine Viertelstunde vor dem Ende zog Brütting von links ab, Torwart Dinovsky konnte den rutschigen Ball nicht festhalten und Jakl hatte für den Abstauber ungefähr 98% des Tores frei. Er entschied sich jedoch zum Leidwesen seiner Kameraden dafür, den bereits am Boden liegenden SVB-Keeper anzuschießen. Den muss er machen! Auf der Gegenseite hatten die Buckenhofener auch noch zwei Gelegenheiten, das Match auf ihre Seite zu ziehen, doch beide Male erwies sich Torwart Hörrlein als unüberwindbares Hindernis. Erst entschärfte er ein Selmani-Geschoss mit den Fäusten (79.), dann rettete er seiner Truppe mit einem tollen Reflex gegen Kirsch das Unentschieden (82.). In der 86. Minute wollte Zecho in bester Bruce-Lee-Manier gegen den durchbrechenden Brütting retten, streckte diesen dabei allerdings unsanft nieder und musste ebenfalls vorzeitig zum Duschen. Außer ein paar Aufregern bei den Gästen über das Trio in Gelb, passierte in der Schlussphase nichts mehr und man trennte sich letztlich gerechterweise mit einem 1:1-Unentschieden.
Einen schweren Stand hatte Cemil Aydogmus (hier gegen Dominic Zecho) gegen die gut stehende SVB-Viererkette.
Rene Hoffmann
Dieses Unentschieden nutzte in erster Linie der Konkurrenz. Wobei auch die nicht optimal punkten konnte und somit alles schön eng beieinander bleibt. Die nächste Gelegenheit zum wichtigen Dreier bietet sich beiden Teams schon am nächsten Wochenende. Denn sowohl der ASV Vach, als Gastgeber von Vorwärts Röslau, als auch der SV Buckenhofen, bei der Zweiten des FSV Erlangen-Bruck, befinden sich gegen die beiden Tabellenletzten in der Favoritenrolle.
Spielbericht eingestellt am 11.11.2012 21:34 Uhr