Beide Vereine setzen auf die Jugend und treten mit einer extrem jungen Truppe an. Dabei muss man natürlich schwankende Leistungen und Rückschläge einkalkulieren. Und so wechseln sich dann halt naturgemäß gute Spiele und unnötige Punktverluste in regelmäßiger Reihenfolge ab. Die Gäste aus Fürth haben die Schwankungen zuletzt besser in den Griff bekommen und arbeiteten sich zuletzt an die Spitzenränge ran. Die Heimelf aus Buckenhofen holte aus den letzten fünf Spielen nur magere vier Punkte und musste sich letztes Wochenende trotz über weite Strecken guter Leistung beim Ligaprimus SpVgg Weiden mit 0:7 abwatschen lassen. Doch im Heimspiel gegen die Quelle sollte der Schalter wieder umgelegt werden.
Moritz Fath (vorne) und Michael Gambel im Gleichschritt.
Rene Hoffmann
In der ersten halben Stunde nahmen jedoch die Gäste das Heft des Handelns in die Hand. Und das, obwohl Heim-Coach Gerlitz in die Taktik-Trickkiste griff. Anstatt wie üblich mit Viererkette, ließ er in der ersten Viertelstunde quasi eine Art Manndeckung spielen, bei der sich der zweite Innenverteidiger, Viereckl, immer wieder ins Mittelfeld vorschob, um die Quelle nicht ins Spiel kommen zu lassen. Den ersten Torschuss der Partie hatte dann auch der SVB in Person von Selmani, doch Torwart Krüger war auf dem Posten (6.). Doch schon zwei Minuten danach zeigten die Fürther ihre Qualitäten im Konterspiel, doch der freigespielte Cortus setzte den Abschluss am Tor vorbei. Nach einer Viertelstunde brachte Avci einen langen Ball trotz Bedrängnis unter Kontrolle, setzte sich damit gut gegen Wolemann durch und patzte dann aber beim Torschuss aus elf Metern frei vor Torwart Haller. Fünf Zeigerumdrehungen danach setzte sich Garcia über links schön durch, sein Rückpass auf Avci geriet etwas zu kurz, so dass sich Torwart Haller dazwischenwerfen konnte. Da hatte Kapitän Viereckl aber bereits schon wieder seinen angestammte Position in der Innenverteidigung neben Wolemann eingenommen und Trainer Gerlitz damit das „Experiment Manndeckung“ beendet. In der 31. Minute dezimierten sich die Gäste dann auf äußerst ungeschickte Weise. Mittelfeldchef Kaufmann wurde von Schiri Voll für ein vorangegangenes Vergehen nachträglich verwarnt, meckerte dann so lange, bis es dem Referee zu dumm wurde und er den „Motzki“ vorzeitig zum Duschen schickte. Der einzige bei den Gästen, der sich (zumindest innerlich) über diese Aktion gefreut haben dürfte, war Quelle-Coach Adler. Denn der wusste, dass seine Jungs in Unterzahl noch ne Schippe drauflegen und meist besser spielen als mit elf Mann. Alle anderen am Buckenhofener Sportgelände wähnten naturgemäß die Heimelf im Vorteil. Vor allem, nachdem der SVB nach einer halben Stunde mal wieder torgefährlich wurde. Der aufgerückte Außenverteidiger Loos brachte den Ball aus spitzem Winkel zur Mitte, TorwartcKrüger konnte nur abklatschen, doch sein Abwehrspieler Dieng war auf der Hut und klärte die gefährliche Situation. In Minute 39 gingen die Fürther dann in Führung. Ausgehend von einem Ballverlust des SVB starteten sie über Avci den Konter, der im Strafraum gefühlvoll den durchgestarteten Gambel einsetzte. Dieser behielt vor Schlussmann Haller die Nerven und ließ den Keeper ins Leere laufen und spazierte mit dem Ball am Fuß über die Torlinie. Dieses Gegentor weckte aber einige Jungs beim Gastgeber und es rollte plötzlich ein Angriff nach dem anderen aufs Tor der Gäste. Nach einem guten Spielzug traf Fath aus spitzem Winkel beim Torschuss die Kugel nicht richtig, spielte damit aber den perfekten Pass auf den zweiten Pfosten, wo Selmani nur noch einlochen musste. Kurz danach hatte der Torschütze die nächste Hundertprozentige auf dem Schlappen, scheiterte aber an einer Großtat von Torwart Krüger. Und mit der letzten Aktion vor dem Seitenwechsel vergab Fath eine riesige Kopfballgelegenheit kläglich, wodurch es mit dem 1:1 in die Kabinen ging.
Quelle-Schlussmann Christian Krüger war, zusammen mit seinen beiden Innenverteidigern, in der Schlussphase der Turm in der Schlacht und hielt den Sieg fest.
Rene Hoffmann
Die erste Viertelstunde nach der Pause hatte es in sich. Erst brachte der in der Halbzeit eingewechselte Heim-Torjäger Özkan seine Farben in der 51. Minute nach vorne. Selmani fand wieder in Krüger seinen Meister, der Abpraller landete allerdings vor den Füßen von Özkan, der ohne Probleme zum Führungstreffer abstauben konnte. Jetzt war aus Sicht der Gäste alles bestellt für den angepeilten Heimsieg. 2:1 vorne und einen Mann mehr – was soll da noch schief gehen? Jede Menge. Denn obwohl Bucki-Chefanweiser Gerlitz seine Mannschaft explizit vor den gefürchteten Standards von Quelle-Spielführer Meier gewarnt hatte, sorgten genau diese Situationen für die Wende zu Gunsten der Gäste aus Fürth. Zwei Minuten nach dem 2:1 zirkelte Meier die Murmel mit viel Schnitt aus 40 Metern in den Strafraum. Zehn Leute gingen zum Ball, keiner kam hin und am Ende war der Torwart der Depp. So auch in diesem Fall, wobei man eben in solchen Szenen den Torhütern eigentlich gar keinen großen Vorwurf machen kann. Wie dem auch sei, der Kunstschütze vom Dienst setzte nach einer gespielten Stunde noch einen drauf. Einen direkten Freistoß aus knapp 25 Metern setzte Meier in die äußerste linke untere Ecke, Haller konnte den Ball nur abklatschen und der am schnellsten reagierende Garcia chippte die Murmel aus fast unmöglichem Winkel zum 2:3 ins SVB-Gehäuse. Spiel wieder zurückgedreht. Die restliche Spielzeit war bestimmt von 28 Minuten Spannung. Kommen die Buckis nochmal zum Ausgleich oder macht die Quelle per Konter den Sack zu? Erst in Minute 88 wurde dieses Rätsel aufgelöst. Bis dahin hatten beide Teams mehrmals die Chance, ein Tor zu erzielen. Für den SVB schnibbelte erst Fath das Leder knapp am langen Giebel vorbei (64.), dann hatte der kurz zuvor gekommene Schwab die große Möglichkeit. Erst brachte er den Ball nicht an Krüger vorbei und beim Nachschuss wurde er von Dieng robust gestört. Die Fans der Gastgeber wollten in dieser Szene einen Fouelelfmeter haben, Schiri Voll sah die Aktion als Pressschlag und ließ weiterspielen. Auf der Gegenseite verzog zwei Mal Garcia etwas überhastet, dann übersah Avci bei einer Überzahlsituation den freistehenden Nebenmann und versuchte es stattdessen selbst, zielte aber genau auf den gut reagierenden Haller. Dieser musste in Minute 87 nochmal die Fußabwehr auspacken, um einen Schuss von Schmidt zu entschärfen. Eine Minute danach war er jedoch machtlos, als die Gäste über links konterten, der eingewechselte Raab den ebenfalls eingewechselten Swiechowitz anspielte, der nur noch den Fuß hinhalten musste.
Erster? Ja, denn die SpVgg Weiden spielt nämlich in ihrer eigenen Liga. 15 Zähler beträgt das Polster auf die „Verfolger“ mittlerweile. Und in dieser Kategorie ist die Quelle momentan auf Platz Eins. Der SV Buckenhofen hat den Anschluss an diese Gruppe durch die Niederlage erstmal verloren. Nun muss mal wieder dreifach gepunktet werden, nicht dass man noch nach unten schauen muss. Dafür ist die Gerlitz-Truppe eigentlich einfach zu stark, aber im Endeffekt zählen halt mal nur die Punkte. Und da ist der Abstand nach unten aktuell kleiner als nach oben.
Spielbericht eingestellt am 07.10.2012 20:13 Uhr