von Stephan Landgraf
Was für ein Auftritt! Es war einer der besten, den die Weidener Zuschauer am Sonntagnachmittag vom Fußball-Landesligisten SpVgg SV in dieser Saison zu sehen bekamen. Der Leidtragende war dabei der SV Buckenhofen, der mit einer 0:7 (0:3)-Klatsche die Heimreise aus dem Sparda-Bank-Stadion antreten musste.
Ein dickes Lob gab es dementsprechend auch nach der Partie von SpVgg SV-Trainer Christian Stadler. „Wegen unserer spielerischen Klasse haben wir so ein tolles Spiel gezeigt und den bislang höchsten Saisonsieg eingefahren.“ Besonders hob der Coach der Oberpfälzer sein Sturmduo Christoph Hegenbart und Ralph Egeter hervor. Nicht nur, dass fünf der sieben Treffer auf deren Konto gingen, sondern auch die Art und Weise, wie die beiden diese erzielten und die anderen SpVgg SV-Tore vorbereiteten, waren den Eintritt schon alleine wert.
„In der kommenden Woche gegen Röslau erwarte ich mir ein echtes Kampfspiel, das wir ebenso gewinnen müssen“, richtete Stadler nach dem Schlusspfiff die Blicke aber schon wieder nach vorne. „Zudem müssen wir auf dem Boden bleiben. Denn unsere Verfolger haben ebenso gewonnen. Und gegen die treten wir zum Schluss der Hinrunde an“, warnte er vor allzu viel Überheblichkeit.
Mit einem frechen Vorstoß brachten die Gastgeber die Gäste bereits in der vierten Minute in Schwierigkeiten. Doch Egeters Kopfball landete knapp neben dem Pfosten. Im weiteren Verlauf versteckten sich die Oberfranken jedoch nicht und testeten die die Gastgeber immer wieder. Sie standen in ihrer Abwehr sicher, störten früh und setzten auf Konter. Immer wieder tauchten in den ersten 20 Minuten Adem Selmani, Sebastian Schäferlein und Moritz Fath gefährlich vor SpVgg SV-Keeper Dominik Forster auf, doch dieser ließ sich in keiner Szene überwinden.
Kritisch nur eine seiner Aktion, als er einen Ball im Flug klärte. Buckenhofens Trainer Rainer Gerlitz sah diese Szene außerhalb des Strafraumes und reklamierte zu Recht. Doch dem gut leitenden Referee Tobias Baumann fiel dies nicht auf (24.). Dieses Durcheinander nutzte die SpVgg SV gekonnt aus, als Andreas Wendl auf Hegenbart passte. Der sah den mitgeeilten Egeter, der den Ball an Keeper Oleksandr Dinovskyy ins Netz zur 1:0-Führung bugsierte (25.).
Der Schock bei den Buckenhofener saß tief. Als Christoph Hegenbart zum Doppelschlag kurz vor Ende der ersten Halbzeit ausholte, stand es vorentscheidend 3:0 für Weiden. Zuerst nutzte er einen weiten Pass von Peter Schecklmann, um sich im Alleingang gegen den Torhüter zum 3:0 durchzusetzen (41.), danach gab Egeter den Ball an ihn ab (45.).
Ohne Veränderungen ging es in die zweite Hälfte und Weiden ließ es langsam angehen. So witterten die Gäste etwas Morgenluft, doch gelang ihnen in der Offensive nicht viel. Die Gangart wurde härter, aber die Hausherren nutzten ihre spielerische Überlegenheit gekonnt aus. Eine Umstellung des Trainers auf zwei Sturmspitzen zahlte sich aus, denn man kam im Laufe der Partie immer wieder gefährlich vor das Gästetor.
Das Stürmerduo funktionierte am Sonntag perfekt und ein sehenswertes Passspiel zwischen Hegenbart und Egeter führte zum 4:0 in der 70. Minute. Nur vier Minuten später klingelte es erneut im Gehäuse von Keeper Dinobskyy. Wendl setzte sich über die linke Seite durch, wurde zwar unsanft von den Beinen geholt, doch sein Pass auf Hegenbart kam bei diesem an und er erhöhte auf 5:0 (74.). Wendl selbst war mit seinem Schuss aus 15 Metern, nach Zuspiel von Thomas Schneider, zum 6:0 erfolgreich (78.), ehe Schneider aus 20 Metern zum 7:0-Endstand vollendete (82.). 13 Treffer in den letzten zwei Spielen können sich sehen lassen. „Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen, sondern müssen in jedem Spiel so dominant auftreten“, forderte Stadler für die nächsten Partien eine weitere Leistungssteigerung bei seinen Akteuren.
Spielbericht eingestellt am 01.10.2012 09:32 Uhr