Drei Mal in Folge hatte der TSV 3:0 in den vergangenen Spielzeiten gegen den 1.FC Burgkunstadt gewonnen. Der, da Trainer Peter Schmidt in Urlaub weilte, diesmal das Regiment führende Co-Trainer Joachim Riedel zeigte sich vor dem Spiel zunächst überzeugt, dass er seinen Mannen erfolgreich eingeimpft hatte, keinesfalls den Gegner zu unterschätzen. Das war dann letztlich auch gar nicht das Problem. Schon eher, dass ein Rezept, den Burgkunstädter Abwehrriegel zu knacken, fehlte.
Wie gewohnt emsig, Marco Konradi (in Grün für den TSV Neudrossenfeld) – im Zweikampf mit Christian Schnapp.
Harald Judas
Von Anpfiff an gingen die Gäste couragiert in eine Partie, die zunächst fast ausschließlich im Mittelfeld stattfand. Zwar gab es einzelne Schussversuche, etwa durch Neudrossenfelds Lattermann, doch ohne dass dabei Gefahr bestand. Die Gäste erwarteten den TSV nach der Mittellinie, und hielten zunächst die Platzherren meist erfolgreich vom eigenen Strafraum fern. Lediglich auf der linken Außenbahn konnte Marco Konradi einige Akzente setzen. Schüsse in Richtung des Kastens von Routinier Holger Aumüller entsprangen zumeist Standards. Nach und nach gelang es dann den Hausherren zwar, das Spielgeschehen in Richtung des Gästetores zu verschieben, doch die kopfball- und zweikampfstarke Burgkunstädter Hintermannschaft hatte die Lage gut unter Kontrolle. Bei einem Freistoß durch Reuß konnten die Gäste dann erst in der 21. Minute das zweite Mal nennenswert Richtung Matthias Küfners Kasten in Aktion treten. In der 26. Minute, als auf der anderen Seite Lorenz Hofmann Marco Konradi über links schickte, konnte Konradi zwar in den Sechzehner eindringen, wurde letztlich aber vor einem Abschluss vom Ball getrennt. Auf der Gegenseite war kurz danach durch Daniel Fischer zumindest noch ein weiterer Schussversuch zu verzeichnen. Mit seiner klaren Aufforderung "alles a weng schneller, Leute", hatte TSV-Kapitän Lukas Engelmann in der Phase sicher nicht ganz Unrecht. Denn der sichere Pass, am besten noch hinten herum, wurde bei Neudrossenfeld viel zu oft ideenreichen Angriffszügen vorgezogen. Für seine insgesamt ideenlose Spielweise wurde Neudrossenfeld dann noch vor dem Seitenwechsel folgerichtig durch die Gäste gnadenlos bestraft. Der keinen Ball verloren gebende Stefan Krappmann erwischte nach einem Zuspiel von Daniel Fischer TSV-Torwart Matthias Küfner auf dem falschen Fuß und schoss links flach ein. Küfner sah zwar unglücklich aus, hatte aber letztlich wohl keine Chance. Im Gegenzug gab es erst danach die erste Ecke für die Platzherren, bei der Torwart Aumüller dann aber unfair angegangen wurde. Der musste in der Folge zwar kurz behandelt werden, konnte aber weitermachen. Danach kamen die Platzherren zwar noch zu ihrem zweiten Eckball, hatten aber weiter keine echte Tormöglichkeit zu verzeichnen und mussten so mit einem 0:1 in die Kabinen gehen.
TSV-Abwehrchef Marcel Mayr geht konsequent mit dem Kopf dazwischen.
Harald Judas
In den zweiten Abschnitt gingen beide Trainer mit unveränderten Formationen. Vor allem Gästecoach Peter Reichel hatte dazu auch keinerlei Anlass, denn seine Mannen spielten das in der Defensive sehr geschickt. Machten in der Mitte die Räume eng und zeigten sich bei Bällen von außen sehr kopfballstark. Zumal immer wieder den Neudrossenfelder Flanken auch die Präzission fehlte, was die Verteidigung des Vorsprungs für Burgkunstadt vereinfachte. Vielmehr gab es für die Platzherren in der 56. Minute eine weitere Schrecksekunde zu überstehen, als Torschütze Krappmann nur knapp links vorbeischoss. Die Gastgeber versuchten nun ihr Spiel breiter anzulegen, versäumten es aber, gleichzeitig auch das Tempo anzuziehen. Den Gästen gelang es so immer besser, sich auf die Angriffsbemühungen einzustellen. Die Anspiele in die Spitze klappten bei den Neudrossenfeldern einfach nicht, auch wenn die Gäste immer weiter in die eigene Hälfte zurückgedrängt wurden. Richtig brenzlig wurde es für das von Holger Aumüller fehlerfrei gehütete Gästetor so nicht. Auch die Einwechslung von Florian Gogolok brachte keine entscheidende Änderung. Er war zwar sicher der Spielertyp, der mit seiner Kopfballstärke für entscheidende Gefahrenmomente hätte sorgen können, fand jedoch keine Bindung zu seinen Nebenleuten. So hatten die Gäste in der zweiten Hälfte sogar die beste Chance, als erneut Krappmann zwar einen abprallenden Ball vor den Stiefel bekam, aber in der 84. Minute den Ball doch hoch über den Kasten jagte. In der Schlussphase gab es für den TSV dann zwar eine ganze Staffette von Eckbällen, doch ein Konradi-Kopfball links neben den Pfosten war zunächst die beste Ausbeute und schon in der Nachspielzeit fand auch Gogoloks Kopfball nicht den Weg in die Maschen. Der FC nutzte nun freilich auch jede Gelegenheit, um Zeit zu gewinnen, was Schiedsrichter Doneff aber konsequent mit vier Minuten Nachspielzeit ahndete. Die Gäste schafften es aber trotzdem, den Vorsprung über die Zeit zu retten.
Hatte einen schweren Stand, machte aber das entscheidende Tor, Burgkunstadts Stefan Krappmann hier im Zweikampf mit Dennis Pajonk.
Harald Judas
Schlüssel zum Erfolg war die top-präsente Vierkette der Gäste, in der insbesondere Dinkel, der vor allem im Kopfballduell unbezwingbar war, gefallen konnte. Vorne hingegen war Krappmann der Erfolgsfaktor. Im entscheidenden Moment als Goalgetter zur Stelle, ansonsten aber immer in Bewegung und so war der Sturmführer der Gäste auch ein steter Unruheherd. So war der Gästesieg aufgrund der starken kämpferischen Vorstellung nicht einmal unverdient. Mit defensiv eingestellten Gegnern haben die Neudrossenfelder offenbar mitunter einfach ihre Probleme. Die nun am 15. Rang liegenden Gäste aus Burgkunstadt haben am kommenden Samstag (15 Uhr) nun gleich Gelegenheit nachzulegen und können im Erfolgsfall ihre Gäste aus Mitterteich (13. Platz) zu überholen. Eine Stunde später ist Anpfiff in Stadeln, wo der TSV Neudrossenfeld als nächstes seine Visitenkarte abgeben muss. Wenn man sich in der Tabelle eher nach oben orientieren will, sollte man unbedingt bei den Fürther Vorstädtern punkten.
Spielbericht eingestellt am 02.09.2012 23:12 Uhr