von Stephan Landgraf
Der Plan ging auf: Der Fußball-Landesligist SpVgg SV Weiden hat seinen fünften Sieg in Folge eingefahren und steht zumindest bis zum Samstag an der Tabellenspitze. Gegen einen munter mitspielenden, doch im Angriff zu harmlosen FSV Erlangen-Bruck II, der mit etlichen Bayernliga-Akteuren gespickt war, setzte sich die Mannschaft von Trainer Christian Stadler am Freitagabend vor 300 Zuschauern im Sparda-Bank-Stadion mit 4:0 (2:0) durch.
„Eine harte Nuss, die es erst einmal zu knacken gilt“, warnte SpVgg SV-Trainer Christian Stadler vor einem Selbstläufer. Zu Recht: Denn die Mittelfranken liefen, wie von Stadler erwartet, gleich mit acht zum Bayernliga-Kader gehörigen Akteuren in der Startelf auf, ein weiterer saß auf der Ersatzbank. Klar, dass sich so ein offener Schlagabtausch entwickelte, denn auch Erlangen-Bruck versteckte sich im Sparda-Bank-Stadion nicht.
Allerdings fehlte dem FSV in der ersten Phase des Spiels die nötige Durchschlagskraft, der finale Pass gegen eine gut gestaffelte Weidener Abwehr wollte nicht gelingen. Besser machten es da schon die Gastgeber, die gegenüber dem 2:0 in Vach nur auf einer Position verändert in die Partie gingen – Norbert Ferstl durfte für Chousein Chousein anfangen. Ihnen kam die etwas offensivere Spielweise der Mittelfranken durchaus entgegen.
So hatte in der ersten Minute nach einem klugem Pass von Thomas Wildenauer Christoph Hegenbart die Führung auf dem Fuß, als er allein vor FSV-Keeper Marc-Andre Oertelt auftauchte, der geschickt den Winkel verkürzte und parierte. Fünf Minuten später dann das erste Lebenszeichen der Mittelfranken, als Maximilian Kundt SpVgg SV-Keeper Dominik Forster prüfte.
Und munter ging es weiter: Allerdings vorwiegend Richtung Erlangener Tor. Und mit Erfolg: Wildenauers genaues Zuspiel auf Ralph Egeter fand in dem Weidener Stürmer einen dankbaren Abnehmer. Aus kurzer Distanz hatte er keine Mühe, das 1:0 zu markieren. Das 2:0 dann fast durch Michael Riester, als er nach einer feinen Einzelleistung am linken Pfosten scheiterte (15.).
Weder das Aluminium, noch FSV-Torwart Örtelt konnten in der 22. Minute den zweiten SpVgg SV-Treffer verhindern. Wieder war ein genau getimter Pass in die Gasse der Ausgangspunkt. Dieses Mal stand Hegenbart goldrichtig und schob den Ball unter Örtel hinweg ins rechte Eck. „Endlich haben wir mal frühe Tore gemacht, unsere Möglichkeiten genutzt und auch mit Zug nach vorne gespielt“, freute sich Stadler nach der Partie über die ersten 30 Minuten der Begegnung, in der seine Akteure die Vorgaben perfekt umsetzten.
Der FSV Erlangen-Bruck mühte sich zwar redlich, biss sich jedoch aus der Weidener Defensive ein ums andere Mal die Zähne aus. Bis zur 33. Minute, als sich Torjäger Daniel Maksimovic gegen Johannes Kohl durchsetzte und alleine auf Forster zulief. Nervenstark und reaktionsschnell fischte der das Leder vom Fuß des FSV-Angreifers. Ebenso sehenswert die Aktion des Erlangener Keepers, der in der 40. Minute nach einer Ecke von Thomas Schneider den Kopfball von Kohl aus sechs Metern abwehrte. Und die SpVgg SV marschierte weiter: Nur 60 Sekunden später vergaben zunächst Wildenauer und im Nachschuss Andreas Wendl, dann auch noch Egeter (43.) und erneut Wildenauer (44.), die die Schlusspunkte unter eine kurzweilige erste Halbzeit setzten.
In unveränderter Aufstellung ging es in die zweiten 45 Minuten, in denen wiederum die SpVgg SV den besseren Start erwischte. In der 48. Minute hebelten Egeter und Wendl die FSV-Defensive auf der rechte Seite aus, ehe Wendls Schuss aus 15 Metern an den Pfosten klatschte. Danach verflachte die Begegnung von Minute zu Minute, wobei die SpVgg SV nicht mehr machen musste und der FSV nicht mehr machen konnte.
Die endgültige Entscheidung für die Wasserwerk-Elf dann in der 68. Minute: Über die linke Seite tankte sich Hegenbart durch, seine scharfe Hereingabe verpasste Michael Riester in der Mitte, doch am langen Pfosten stand Wildenauer, der ungehindert zum Weidener 3:0 vollstreckte. Kein Problem hatte in der 72. Minute der frisch eingewechselte Nachwuchsakteur Sven Kopp, der eiskalt freistehend aus zwölf Metern den vierten SpVgg SV-Treffer markierte.
Und der Sieg der SpVgg SV hätte noch höher ausfallen. Doch zunächst Egeter (80.) und danach Chousein Chousein (82.) und Hegenbart (86.) fanden im besten Erlangener, Keeper Örtelt, ihren Meister oder zielten nur knapp über die Latte.
Spielbericht eingestellt am 05.08.2012 21:30 Uhr