Vor dem Spiel war klar, dass die Saaser heute eigentlich ein Erfolgserlebnis brauchen. Denn der Aufsteiger startete mit zwei Niederlagen denkbar schlecht in die Landesliga-Saison. Die Gäste aus Neudrossenfeld hingegen stellten im Vorfeld klar, dass sie mit einem Punkt bei den Lerchenbühlern durchaus leben könnten. Doch Trainer Peter Schmidt wollte sicherlich eine Leistungssteigerung zum Spiel am vergangenen Samstag sehen: Da zeigten seine Schützlinge gegen Quelle Fürth nämlich über 75 Minuten eine desolate Leistung, bogen durch eine fulminante Schlussphase einen 0:2-Rückstand allerdings noch um und standen daher nicht ganz so sehr unter Druck wie die Heimelf.
Patrick Sudol (re.) mit vollem Einsatz gegen Patrick Werther.
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Schon in den ersten Minuten setzten die beiden Teams die Vorgaben ihrer Trainer um: Die Neudrossenfelder beschränkten sich zunächst aufs Verteidigen, während der Gastgeber den Ball in den eigenen Reihen laufen ließ und versuchte, den kompakten Abwehrriegel der Gäste zu durchbrechen – doch das gelang der Mannschaft von Armin Eck anfangs nicht. Stattdessen kam der TSV nach zehn Minuten zu einer ersten Möglichkeit: Der von Rau schön freigespielte Hannes Küfner zog im Strafraum aus spitzem Winkel ab, setzte den Ball aber deutlich über den Kasten. Kurz darauf folgte eine Szene, die die Saaser Gemüter erhitzen sollte. Der Drossenfelder Kevin Diwersi nahm einen langen Ball im Strafraum an und wurde dabei von Florian Massberger etwas ungestüm bearbeitet. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt, Patrick Sudol verwandelte sicher. Ein Strafstoß, den man ob des ungeschickten Einsteigens sicherlich geben kann, aber keinesfalls muss. Auch nach dem Führungstor der Gäste veränderte sich am Spiel nichts. Der BSC kontrollierte das Geschehen, die Gäste standen tief. Der Neudrossenfelder Trainer Peter Schmidt monierte immer wieder die fehlende Aggressivität im Mittelfeld, was in der 27. Minute auch prompt bestraft wurde: Die Saaser kombinierten sich sehenswert durch das grün-weiße Mittelfeld und auf einmal stand Florian Massberger allein vor Gästehüter Matthias Küfner; der Spieler, der zuvor noch den Elfmeter verschuldet hatte, drosch das Spielgerät anschließend am machtlosen Torwart zum Ausgleich vorbei ins Tor. Die Gäste aus dem Kulmbacher Land übernahmen bis zur Pause erstmals die Kontrolle über das Spiel und hätten fast noch den Führungstreffer erzielt: Nach einer Ecke von Bartosz Partyka lauerte Manndecker Alexander Bayer am langen Pfosten, der Saaser Keeper Thorsten Schmidt konnte den Kopfball allerdings parieren. Kurz darauf war Schmidt wieder im Mittelpunkt des Geschehens, als er eine Hereingabe entschlossen aus der Gefahrenzone faustete.
Noch robuster ging Alexander Süß (li.) zu Werke. Dafür sah er auch den gelben Karton.
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Auch im zweiten Durchgang begannen die Saaser überlegen. Nach 53 Minuten hätte sich diese Feldüberlegenheit dann fast ausgezählt: Andreas Koch setzte sich nach einem Standard schön durch und legte auf den freien Maßberger ab. Sein Schuss strich allerdings knapp über das Tor. Vieles spielte sich nun im Mittelfeld ab und Schiedsrichter Martin Götz hatte ganz Arbeit zu verrichten – viele kleine Fouls ließen kaum einen Spielfluss aufkommen. Hannes Küfner hatte trotzdem in der 60. Minute die Führung auf dem Fuß, agiert aber zu eigensinnig: Von Sebastian Lattermann sehenswert angespielt, schloss er in einer drei-gegen-zwei-Situation aus 20 Metern harmlos ab, anstatt auf den freien Patrick Sudol abzulegen. Auf der anderen Seite zeigte der Schiedsrichter elf Minuten später dann zum zweiten Mal auf den Punkt: Steffen Taubenreuther ließ gegen Patrick Werther das Bein stehen, der nahm das Geschenk dankend an. Doch Alexander Süß zeigte beim Elfmeter Nerven und scheiterte an Matthias Küfner. Es kam, wie es kommen musste: Nachdem der eingewechselte Marco Konradi zuvor noch an Thorsten Schmidt scheiterte (76.), war er kurz darauf am kuriosen Führungstreffer der Gäste mitbeteiligt. Marco Pütterich, der sonst eine solide Partie auf der Innenverteidiger-Position ablieferte, setzte erst mit einem Querschläger den geistesgegenwärtigen Konradi ins Spiel; mit starkem Einsatz schien er dann seinen Fehler ausgebügelt zu haben, doch zur Überraschung aller schlug der Ball nach einem Pressschlag hinter dem verdutzten Schmidt im Tor der Saaser ein. Die Bayreuther warfen anschließend nochmal alles nach vorne, sorgten aber kaum noch ernsthaft für Gefahr. Fast hätten sie sogar noch ein drittes Tor gefangen. Steffen Widmaier setzte sich auf links schön durch und legte quer auf Lorenz Hofmann, doch der vergab freistehend die Entscheidung (84.). Da die verzweifelten Anläufe der Platzherren jedoch weiterhin verpufften, war letzten Endes der dritte Treffer gar nicht nötig.
Der Saaser Fehlstart ist mit der dritten Niederlage im dritten Spiel perfekt. Doch erneut zeigten die Schützlinge von Armin Eck eine ansprechende Leistung, doch das letzte Quäntchen Glück fehlt den Lerchenbühlern bisher. Im BSC-Lager hofft man, dass ihnen am Samstag beim SV Mitterteich Fortuna etwas mehr hold ist als zuletzt. Auf der anderen Seite steht der TSV Neudrossenfeld trotz spielerischer Defizite bisher gut da. Der Auftaktniederlage in Weiden folgten zwei Spiele, in denen man jeweils die unterlegene Mannschaft war und am Ende trotzdem mit drei Punkten dastand. Der nächste Gegner, Tabellenführer SV Friesen, wird die Fehler allerdings eiskalt ausnutzen. Beiden Mannschaften steht also viel Arbeit bevor!
Spielbericht eingestellt am 25.07.2012 23:36 Uhr