von Rainer Cyris
Das Gesetz der Serie ist gebrochen, die Mitterteicher Siegesserie auf der Röslauer „Hut“ ist beendet. Das mit großer Spannung erwartete Nachbarduell endete mit einem knappen und glücklichen Sieg der Hausherren. Die Nothhaft-Schützlinge lagen sich nach dem Schlusspfiff, des nicht überzeugenden Unparteiischen, er zeigte neun Mal den Gelben Karton, jubelnd in den Armen. Die Stiftländer marschierten mit hängenden und zum Teil vor Zorn hochroten Köpfen in die Kabine.
Die Hausherren haben ihren ersten Landesligasieg in ihrer Vereinsgeschichte verbucht und waren deshalb fast ein wenig aus dem Häuschen. Trainer Gerhard Nothhaft vor dem Spiel: „Natürlich ist eine gewisse Spannung vorhanden, denn es geht immerhin gegen Mitterteich. Aber es ist nur eine von insgesamt 38 Partien“. Nach der Auseinandersetzung sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen: „Das war kein schönes Fußballspiel, mehr gibt es nicht zu sagen.“ Sein Kollege Reinhold Schlecht pflichtete ihm an dieser Stelle unumwunden bei. Ihm stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, als er von sich gab: „So macht Fußball keinen Spaß!“ Er spielte damit auf einige äußerst zweifelhafte Entscheidungen des Unparteiischen an, kreidete aber seinen Akteuren auch an, viel zu viele Großchancen ausgelassen zu haben. Die Gäste mussten auf Goalgetter Meisel total verzichten, er fehlte aus beruflichen Gründen und Ankurbler Michael Stilp stand erst nach der Pause zur Verfügung. Die Achillesferse bei Mitterteich war diesmal die linke Abwehrseite. Bei Röslau platzte erst der Knoten, als die Schlecht-Truppe nur noch zehn Akteure auf dem Platz hatte und sich Lücken öffneten.
Sicherheit war auf beiden Seiten vom Anpfiff weg oberstes Gebot. Die Oberpfälzer mussten nach 180 Sekunden eine Schrecksekunde überstehen, denn Martin Bächer prüfte mit einem unglücklichen Abwehrschlag seinen eigenen Keeper. Danach verfehlte Walther per Hechtkopf das SVM-Gehäuse nach Vorarbeit von Yavuz. Um 18.38 Uhr fiel auf der „Hut“ das erste Landesligator, aber nicht zu Gunsten der Platzherren. Hösl drosch einen Freistoß in den Strafraum, Schlitzohr Geno hielt die Sohle hin und das Leder schlug zum 1:0 für Mitterteich beim machtlosen Blechschmidt ein. Vorwärts war empfindlich getroffen, kam nicht auf Touren und hatte in mehreren Situationen Dusel. Gerwens zielte am langen Eck vorbei, Smrha rettete in höchster Not gegen Geno und als Ryba frei auf Keeper Blechschmidt zusteuerte, wehrte dieser ab. Fast mit dem Pausenpfiff kullerte ein Ryba-Schüsschen an den Pfosten des Vorwärts-Gehäuses.
Mit aufgefüllten Tanks wollte Vorwärts in den zweiten 45 Minuten eine Wende erzwingen. Spörl prüfte Domke, aber der war auf dem Posten. Dann leistete sich Zettl ein unnötiges Handspiel und damit war für ihn per Ampelkarte Schluss. Nachdem Spörl erneut seinen Meister in Domke gefunden hatte, vollbrachte Blechschmidt eine Wahnsinnstat. In der 60. Minute zog Ryba freistehend volley ab, die Gästefans hatten den Torschrei auf den Lippen, aber Blechschmidt blieb Sieger. Nachdem Domke zwei Mal Schaden verhindert hatte, musste er die Kugel doch aus dem Kasten holen. Zakrzewskis Kopfball fand den Weg in die Maschen. Und weil es so schön war, kopierte Smrha den Treffer, das 2:1 war perfekt. In den Schlussminuten wurde Geno im Strafraum umgestoßen, aber Schiedsrichter Kreye hatte keinen Mumm zur richtigen Entscheidung.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2012 12:42 Uhr