Nach den Pleiten der Altstädter und Neudrossenfelder am Vortag konnte die Zenk-Elf als eines der Top-Teams im Spielkreis das Wochenende in ein günstigeres Licht rücken. Freilich stand auch hier der mögliche Erfolg auf tönernen Füßen. Mit Limmer, Sahr, F. Konrad und Ammon fehlen vier Spieler, die sonst in der Anfangsformation stehen würden. Zudem warnte Trainer Detlef Zenk vor den schnellen Außen und dem wuchtigen Mittelstürmer der Mittelfranken. Für seine Mannschaft wäre ein Dreier Gold wert gewesen, um den Anschluss an das rettende Ufer zu schaffen. Wie überall mussten auch die Katschenreuther während der Vorbereitung viel improvisieren und trugen ihre Testspiele meist auf Kunstrasen aus. Insofern war das Match auch die erste Standortbestimmung für die Kulmbacher, bei denen der dienstälteste Trainer der Spielklasse ligaunabhängig verlängert hatte.
Neuzugang Florian Böhmer (re.) durfte eine Hälfte ran.
Hans-Jürgen Wunder
Die Partie hatte früg einen Aufreger. VfR-Neuzugang Florian Böhmer fügte sich gleich gut ein, steckte auf Jahn Löhrlein durch, der aus spitzem Winkel am Gästetorwart scheiterte. Das täuschte allerdings etwas darüber hinweg, dass Weißenburg den besseren Einstieg in die Partie fand. Während sich die Gastgeber sich so manchen unnötigen Fehlpass leisteten und nach vorne harmlos wirkten, waren die Mittelfranken ballsicherer und oft einen Schritt schneller. Freilich waren beide Strafräume zunächst Tabuzone, schien es. "Die Zuschauer werden sicherlich entschulkdigen, dass es nach der langen Pause spielerisch noch nicht gleich läuft", meinte Gästecoach Markus Vierke. Freilich konnte sich seine Truppe über den Spielverlauf nicht beschweren. Denn als sich Tim Koszirus gekonnt über links durchsetzte, zur Grundlinie zog und scharf flankte, fand er in TSV-Kapitän Jonas Ochsenkiel einen Abnehmer, der das Leder nur noch zum 0:1 (21.) über die Linie drücken musste. Und die Weißenburger setzten nach. Als erneut Jonas Ochsenkiel zwei Mann austanzte, zielte er anschließend etwas zu ungenau. Aber beim 0:2 (31.) zeigte Robin Renner seine individuelle Klasse, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und schob überlegt ein. Jetzt erst kamen die Gastgeber langsam ist Spiel und bauten Druck auf. Aber dem großen Aufwand stand kaum Ertrag gegenüber. Die beste Chance hatte Neuzugang Florian Böhmer, der um gut einen Meter verzog, anschließend aber in der Kabine bleiben musste.
TSV-Kapitän Jonas Ochsenkiel (re.) kommt vor Hannes Michel zum Flanken.
Hans-Jürgen Wunder
Nach dem Wechsel setzte die Heimelf auf Dreierkette sowie mehr Offensive und Trainer Detlef Zenk brachte unter anderem Stossstürmer Julian Angermann. Dagegen wollte der TSV den Vorsprung nur noch verwalten. "Wir hatten im zweiten Abschnitt vielleicht zwei oder drei Konter. Aber es war nun sehr kampfbetont und auch etwas zerfahren", analysierte der Gästecoach. Allerdings konnte er sich auf seine Defensive verlassen, die kaum etwas zuließ und sehr aufmerksam und zweikampfstark wirkte. Nur als Julian Angermann sechs Meter vor dem Kasten freigespielt wurde, brannte es lichterloh. Aber der Joker zielte genau auf die Tormitte und fand die aufnahmebereiten Hände von Geburtstagskind Jonas Herter. "Da war ich noch nicht richtig im Spiel. Außerdem musste ich meinen schwächeren Fuß nehmen", bedauerte Schütze Angermann, der wenig später mit seiner sehenswerten Direktabnahme erneut am Anschlusstreffer schnupperte. In der Folgezeit verzeichnete seine Mannschaft deutlich mehr Ballbesitz und verlagerte das Geschehen auch weitgehend in die TSV-Hälfte, aber Abschlüsse waren Mangelware. Neben dem Kopfball des eingewechselten Silas Ramming, der für Strafraumturbulenzen sorgte, gelang Katschenreuth wenig Zähllbares. So kamen die Gäste zu einem letztlich ungefährdeten Auswärtssieg. "Weißenburg hatte ebenso wie wir drei Torchancen, aber die haben eben zwei Tore gemacht", lautete die bittere Bilanz von Detlef Zenk.
Am Ende stemmten sich die Heimelf und Moritz Knoll (re.) vergeblich gegen die Niederlage.
Hans-Jürgen Wunder
"Es freut mich natürlich, dass wir gegen einen unmittelbaren Konkurrenten gewinnen und ihn auf Distanz halten können", meinte Markus Vierke nach dem Abpfiff. Seine Elf hat sich damit acht Zähler Abstand auf den Relgationsplatz aufgebaut. Dort stehen die Katschenreuther, die natürlich zunächst etwas betröppelt waren. "Das müssen wir wegstecken und haben etwas zu knabbern. Aber Mund abwischen und weiter", blickte Detlef Zenk schon etwas auf die nächste Partie am kommenden Samstag bei Quelle Fürth - ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel.
Spielbericht eingestellt am 02.03.2024 20:45 Uhr