Beide Mannschaften waren um einen positiven Jahresausklang bemüht, wobei die Mitterteicher Bilanz deutlich erfreulicher aussah. Auch wenn die Oberpfälzer ein kleines Polster auf den Relegationsplatz aufbauen konnten, waren sie allerdings noch nicht aus dem Schneider. Zuletzt fielen die Ergebnisse der Nedbaly-Elf allerdings recht knapp aus, die in Stadeln und gegen Weisendorf mit 1:2 verlor, aber das Derby gegen Röslau gewinnen konnte. Der letzte Sieg der Altstädter lag indessen weit zurück. Nach sieben Spielen ohne Dreier sehnten die Gelbschwarzen ein Erfolgserlebnis herbei, zumal sie inzwischen auf den letzten Platz gerutscht sind. Dabei konnte die Mannschaft rein spielerisch mitunter durchaus gefallen, war aber von der nötigen Effizienz weit entfernt. Das sollte sich an diesem verschneiten Wintersamstag ändern. Zumal Wieselsberger und Stefandl vom Regionalligakader aufrückten. "Das haben wir uns schon gedacht und war wohl der Grund, dass sie unbedingt spielen wollten", war SV-Vorsitzender Roland Eckert wenig erfreut.
Gästecoach Frantisek Nelbaly konnte zunächst nicht zufrieden sein.
Hans-Jürgen Wunder
Die Altstädter begannen sehr schwungvoll und hatten nach wenigen Minuten die erste Chance. Marco Stefandl, zusammen mit Jonas Wieselsberger eine der beiden Leihgaben vom Regionalligateam, setzte seinen Kopfball nach Ecke knapp drüber. Die Gäste entwickelten dagegen wenig Zug zum Tor, beschränkten sich auf die Defensivarbeit, aber das wäre fast nach hinten losgegangen. Denn Simon Günthner sah bei seinem Rückpass nicht, wo sein Torwart Tim Lauterbach steht und verfehlte den eigenen Kasten nur um einen halben Meter. Kurz darauf die große Chance für die Platzherren zur Führung. Patrick Scheder stand in halblinker Position völlig frei vor dem Gästetorwart, wollte das Leder ins lange Eck zirkeln, verfehlte aber deutlich. In der Folgezeit war die Partie etwas ausgeglichener, aber mit klaren spielerischen Vorteilen für Bayreuth. Und als Koray Kaiser mit dem Kopf verlängerte und Kilian Schwabe mit einem Querpass bedient wurde, stand der Flügelspieler völlig frei und schob eiskalt zumn 1:0 (31.) ein. Erst jetzt wurden die Oberpfälzer etwas aktiver, hatten die eine oder andere Strafraumszene. Doch Mittelstürmer Marco Kiessling hing etwas in der Luft und als er aus 20 Meter abzog, kam ein Roller heraus. Kurz vor der Pause fingen sich die Gäste noch eine Zeitstrafe ein, konnten aber mit dem knappen Rückstand in die Kabine gehen. Und waren damit gut bedient. "Wenn wir ein zweites Tor kassieren, dürfen wir uns nicht beschweren", räumte Gästecoach Frantisek Nedbaly ein.
Torjäger Marco Kießling (re.) kam im ersten Abschnitt gegen Marcel Medyk kaum zum Zug.
Hans-Jürgen Wunder
"Nach der Pause haben wir die große Chance, machen sie aber nicht. Dann haben wir aufgehört, Fußball zu spielen", beschreibt Co-Trainer Sebastian Köhler die unselige Entwicklung aus Bayreuther Sicht. Das Geschehen verlagerte sich zunehmend in die Altstädter Hälfte, auch wenn die Gäste zunächst nicht sonderlich zwingend waren. Aber dann kamen sie doch aus Mittelposition zum Abschluss und Jonas Wieselsberger bugsierte den halbhohen Schuss von Sebastian Bilz noch zum 1:1 (64.) ins eigene Netz. Jetzt wackelte die Lattermann-Elf, die Selbstsicherheit des ersten Abschnittes war Vergangenheit. Das äußerte sich besonders an den zahlreichen Ballverlusten im Mittelfeld und die Gäste schalteten blitzschnell um. Als sich dann SpVgg-Verteidiger Marcel Mendyk in den Schuss warf und die Kugel mit der Hand berührte, zeigte der Referee auf den Punkt. Torjäger Marco Kießling schickte den Keeper ins falsche Eck und brachte Mitterteich per Strafstoß mit 2:1 (72.) in Front. Erst jetzt meldete sich die Heimelf zurück, übernahm wieder das Kommando und erhöhte den Druck. Und als eine Ecke von rechts in den SV-Strafraum segelte, war Patrick Scheder mit dem Kopf zu Stelle und köpfte wuchtig zum 2:2 (82.). Doch das Remis hätte den Altstädtern nicht sonderlich weiter geholfen, die nachsetzen wollten. Und sich erneut einen verheerenden Fehlpass im Mittelfeld leisteten. Abwehrmann Felix Back versuchte mit einem taktischen Foul zwar, das Schlimmste zu verhindern und handelte sich eine Verwarnung ein. Den fälligen Freistoß setzte aber Matej Majka aus 22 Metern zum 3:2-Siegestreffer der Nedbaly-Elf per Aufsetzer ins kurze Eck.
Marcel Mendyk (re.) gegen Pascal Höcht in Torwartmanier - es war abgepfiffen.
Hans-Jürgen Wunder
für die kleinen Altstädter wired es immer schwieriger, zumindest auf einen Relegationsplatz zu springen. Zwar trennt die Lattermann-Schützlinge nur drei Zähler, aber die Gelbschwarzen haben beispielsweise zwei Spiele mehr als Tabellennachbar Quelle Fürth. An diesem Tag hat sich wieder einmal gezeigt, dass der Klassenerhalt meist über den Kampf realisiert wird und da hatten die Oberpfälzer klare Vorteile. Die sind jetzt auf dem besten Weg, die Grundstein für die 12. Landesligasaison in Folge zu legen.
Spielbericht eingestellt am 02.12.2023 20:14 Uhr