Die ersten Spiele des ASV Weisendorf sind gefüllt von Premieren: das erste Landesliga-Tor, der erste Landesliga-Punkt, fehlt nur noch der erste Landesliga-Sieg. Zum ersten Landesliga-Heimspiel war der FC Herzogenaurach eingeladen. Seit gemeinsamen Kreisklassen-Zeiten treffen die beiden immer wieder aufeinander. Zum Derby hatte der Nachwuchs der Weisendorfer eine schicke Choreographie ausgearbeitet und die Tribüne mit dem Schriftzug "ASV du hast uns den Verstand geraubt!" überspannt (siehe Live-Ticker). Eine herzliche Aktion, die einen spannenden Landesligaabend einläutete.
Intensives Landesliga-Derby. Herzogenaurachs Trainer Jakob Karches (re.) stemmt sich in den Zweikampf mit Weisendorfs Stürmer Niko Bogade.
Uwe Kellner
Die Partie begann mit einer sehr guten Chancen für die Gäste aus Herzogenaurach, die erst am vergangenen Wochenende Bayreuth 2 mit 6:0 nach Hause geschickt hatten. Obwohl man sich am ersten Spieltag bereits eingeschossen hatte, scheiterte Kevin Rockwell im Eins-gegen-Eins an ASV-Schlussmann Christopher Teuber. Bereits nach einer Viertelstunde musste bei Herzogenaurach Eric Stübing mit einer Zerrung vom Feld. Ein herber Verlust für die Pumas. Bei den Hausherren war Goalgetter Tom Jäckel der Zielspieler in der Offensive. Weisendorf dribbelte sich meist über die Außen durch, und suchte danach den langen Knipser. Simon Adlungs Zuspiel setzte Tom Jäckel knapp neben den Pfosten. Zwei Minuten drauf war er aber schon erfolgreich. Herzi-Coach Jakob Karches grätschte an einer Hereingabe von der linken Seite vorbei, so dass diese bei Tom Jäckel landete und der Stürmer im halben Fallen zum 1:0 einschießen konnte. Im Handumdrehen glich der FCH jedoch aus. Eine Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld segelte in den Sechzehner zu Marco Amling, der den Ball zu Simon Adlung ablenkte, welcher wiederum den Ball unglücklich ins eigene Netz verlängerte zum 1:1. Mehrere Minuten später konnte der Aufsteiger aus Weisendorf erneut in Führung gehen. Dieses Mal kam die Hereingabe von rechts, aber wieder war Tom Jäckel das Ziel. Die FC-Abwehrreihe ließ den Weisendorfer alleine, so dass es zum 2:1 einschlug. Tom Jäckel war in der Mitte nicht zu verteidigen. Besser wäre es gewesen, die Hereingaben zu verhindern. Danach ließ Kevin Rockwell einen flachen Ball in aussichtsreicher Position durchrutschen. Das 3:1 für Weisendorf hatte Tobias Geyer auf dem Fuß. Er kam an der Sechzehnerkante zum Abschluss, wollte Schlussmann Benedikt Lösch überspielen, aber der Keeper rettete mit einem klasse Reflex. Stattdessen schlug es beim ASV hinten ein. Herzogenaurach brachte einen Eckball auf den ersten Pfosten. Im Kampf um den Ball landete dieser irgendwie zum 2:2 hinter der Torlinie. Dem Vernehmen nach soll Kevin Rockwell als letztes am Ball gewesen sein.
Volles Haus zum ersten Landesliga-Heimspiel des ASV Weisendorf in der Vereinsgeschichte. Die Zuschauer wurden mit einem sehr interessanten Spiel entlohnt.
Uwe Kellner
Weisendorf kam gut aus der Pause und hatte zwei kleine Chancen durch Tobias Geyer und Tim Schmidt. Das Derby war sehr intensiv. Die Kontrahenten schlossen jedoch nun das offene Visier und agierten defensiv kontrollierter. Die beste Weisendorfer Chance hatte Tom Jäckel, der mit zunehmender Spieldauer immer mehr untertauchte, nach einer Stunde Spielzeit. Er köpfte eine Flanke aufs Tor, doch dort klärte Niklas Bergner. In derselben Aktion brachte Weisendorf den Ball zurück vor das Tor und vollstreckte sogar zum 3:2, aber der Linienrichter winkte den Treffer wegen einer Abseitsstellung zurück. In der letzten halben Stunde wirkte der FC Herzogenaurach agiler, die Partie zerlief sich jedoch immer mehr in Zweikämpfe und Spielunterbrechungen. Die beste Herzogenauracher Möglichkeit hatte Ex-ASVler Marco Amling per Freistoß aus 20 Metern. Er zirkelte den Ball über die Mauer an den Pfosten. Kurz darauf köpfte Weisendorfs Torwart Christopher Teuber einen langen Ball außerhalb seines Strafraums vor Kevin Rockwell ins Aus, wurde aber vom Stürmer dennoch abgeräumt. Beim Aufprall sprang die Schulter kurz raus, meinte der Torhüter im Nachgang, so dass er nicht mehr weiterspielen konnte. Für ihn kam Ersatzmann Tim Limmeroth in die Partie, wurde aber selbst in der siebenminütigen Nachspielzeit nicht mehr gefordert. Für Weisendorf hat sich trotzdem aus dem Nichts eine Torwartfrage aufgetan, denn am kommenden Spieltag soll auch Tim Limmeroth nicht zur Verfügung stehen.
Ein intensives Landesliga-Derby endete mit einem 2:2-Unentschieden. Beide hatten ihre Chancen zum Sieg, keiner nutzte sie.
Uwe Kellner
Am Ende eines langen und spannenden Abends trennten sich die Derbygegner versöhnlich mit einem Unentschieden, das beide Seiten jedoch teuer erkauft haben, da beide Teams verletzte Spieler davontragen. Trotzdem machte das Derby Lust auf mehr, so dass die Sportgelände in Weisendorf und Herzogenaurach sicherlich von vielen der 750 anwesenden Zuschauern mal wieder beehrt werden.
Spielbericht eingestellt am 27.07.2023 00:20 Uhr