Das zweite Heimspiel in Serie hatte Jahn Forchheim, weil das letzte Auswärtsspiel gegen Saas Bayreuth ausgefallen war. Der Gegner aus Herzogenaurach gehört allerdings nicht zu den Lieblingsgegnern des Jahn, der letzte Saison gleich drei Rote Karten gegen die Pumas kassiert hatte. Überraschend saßen die beiden Routiniers und Kapitäne Philip Nagengast und Timo Noppenberger auf der Bank, weil beide angeschlagen waren. Und auch Christopher Lee, der am Sportplatz war, stand nur als Zuschauer bereit und verletzt nicht im Kader. Dazu fehlte auch der spielende Co-Trainer Bei den Gästen hatte Trainer Jakob Karches einen deutlich breiteren Kader zur Verfügung, auch wenn dem Innenverteidiger einige Spieler fehlten. “Wir wollen natürlich gegen den Jahn gewinnen”, sagte der Übungsleiter. "Der Jahn steht schlechter in der Tabelle als er eigentlich ist und hat sehr viel Qualität in der Offensive." Viele Zuschauer wollten sich das Duell nicht ansehen, zudem waren deutlich mehr Fans der Gäste da als die der Heimelf.
Benedikt Kühn kommt an Marco Amling vorbei.
Sebastian Baumann
Das Spiel hatte kaum begonnen, schon stand es 1:0 für die Gäste. Nach einer Flanke von der linken Seite zirkelte Michael Thomann den Ball traumhaft in den linken oberen Winkel und erzielte damit seinen ersten Saisontreffer. Danach war der Jahn stets bemüht, den Rückstand auszugleichen, brachte aber offensiv überhaupt nichts zustande. So war es Marco Amling, der nach einem Fehlpass des Jahn-Hüters versuchte diesen aus 40 Metern zu überlupfen. Praktisch im Gegenzug schimpfte Christian Springer über den Schiedsrichter, der nach einem Foul an Fabian Hofmann den Tatort aus Sicht des Jahn-Trainers vor die Strafraumlinie gelegt hatte. Eine knifflige Szene auf alle Fälle, die sich aber in der Halbzeit durch die Videoübertragung auflösen ließ und in der der Schiedsrichter Recht behalten sollte. Den fälligen Freistoß setzte Fabian Hofmann dann unter Mithilfe von Keeper Lösch, der den Ball unten durchrutschen ließ, an den rechten Pfosten. Das sollte die beste Chance der Hausherren gewesen sein in der ersten Hälfte, denn danach bekamen die Pumas das Spiel immer besser in den Griff und hätten durchaus auch noch erhöhen können. Die beste Chance hatte Kevin Rockwell, der die Pille nach einem Standard aus kurzer Distanz über den Kasten jagte. Die Möglichkeiten danach wurden von Herzogenaurach aber zu schlampig ausgespielt.
Jakob Karches grätscht den Ball vor Fabian Schwab weg.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit war dann vom fußballerischen Niveau erst einmal noch schlechter oder wie es Jahn-Teammanager Mesut Kimiz sagte, kein Leckerbissen. Erst nach knapp zehn Minuten nahm das Spiel wieder Fahrt auf. Tim Spielmanns Schuss war deutlich vorbei, auf der Gegenseite hatte Jonas Hager den Ausgleich auf dem Kopf. Nach einer schönen Flanke von der linken Seite, wuchtete der Nachwuchsmann den Ball auf den Kasten, aber Keeper Lösch bekam irgendwie doch noch die Finger dran und lenkte das Spielgerät über die Latte. Danach schwammen die Pumas in einigen Szenen und schwammen sich dann doch wieder frei. Michael Thomann war es, der es erneut mit einem Zaubertor versuchte, seinen Lupfer dann aber doch zwei Meter links am Kasten vorbei setzte. Auf der Gegenseite war es Benedikt Kühn, der bei einer Ecke blank stand und vielleicht auch deswegen so überrascht war, dass er die Murmel über den Scheitel streichen ließ, anstatt auf die Kiste zu köpfen. Danach bekleckerten sich beide Mannschaften nicht gerade mit fußballerischem Ruhm. Dass die beste Szene in dem schwachen Spiel ein Freistoß fast von der Mittellinie von Amling, der einen Meter rechts am Kasten vorbei landete, war, stand bezeichnend für die Leistung beider Mannschaften. Und doch sollte noch ein Treffer fallen. In der 90. Minute war es als Patrick Hofmann aus lauter Verzweiflung einfach mal abzog und damit Benedikt Lösch überraschte, der den Aufsetzer, der zwar blöd sprang, schon hätte halten können. Herzogenaurach hatte kurz darauf Pech, als der Schiedsrichter nach einem Foulspiel von Mathias Rupp unterbrach, anstatt den Vorteil laufen zu lassen. Denn dann wäre ein FCler alleine vor dem Kasten gewesen.
Philipp Denk verfolgt Fabian Hofmann.
Sebastian Baumann
Schön war es nicht, was die Zuschauer zu sehen bekamen auf einem wirklich sehr schwer zu bespielenden Geläuf. Holprig war es auf dem Platz und so war es auch am Spielfeld bei beiden Mannschaften, die damit weiter im hinteren Tabellenmittelfeld und einträchtig punktgleich stecken bleiben.
Spielbericht eingestellt am 22.10.2022 17:44 Uhr