Gleich zwei Aufsteiger hatte der FC Herzogenaurach zum Saisonauftakt und hatte gleich das erste Spiel auf der Saas in Bayreuth in den Sand gesetzt. Die Pumas verloren mit 1:4 deutlich beim Neuling und wollten diese Scharte in der Gluthitze von Herzogenaurach natürlich auswetzen. Allerdings musste Trainer Jakob Karches umbauen. Stammkeeper Benedikt Lösch hatte sich eine Verletzung zugezogen und wurde durch Routinier und Puma-Urgestein Florian Peter ersetzt. Der war nach seinem Fingerbruch aber gerade erst wieder fit geworden. Auf der Sechs spielte Jochen Staniszewski, der mit seiner Routine dem Spiel der Seinen mehr Halt geben sollte. Unterreichenbach musste im Tor auch wechseln. Zum Auftakt stand Daniel Schmidt im Kasten, der jetzt unter der Woche fehlte. Dafür stand Ersatzmann Moritz Weis im Kasten. Ansonsten war Rotation angesagt. Mario Gsänger und Lukas Brigl standen in der Startelf und ersetzten Adrian Mühlbauer und Leo Rötz.
Tim Spielmann (li.) wird von Mario Gsänger bearbeitet.
Sebastian Baumann
Gleich von Beginn an pressten die Gäste aus Unterreichenbach hoch und stellten die Puma-Defensive immer wieder vor kleinere und größere Probleme. Immer wieder kamen die Gäste über die beiden Außenbahnen durch und hatten durch Jonas Brechtelsbauer die erste dicke Chance. Der Offensivmann scheiterte mit einem Solo am linken Torpfosten und hatte vorher gleich mehrere Gegenspieler schlecht aussehen lassen. Bis auf einen harmlosen Schuss kam von den Hausherren nicht viel, die Urus machten es besser, bissen sich aber zum Schluss immer an einem Abwehrbein die Zähne aus. So wie in der 21. Minute, als ein langer Ball auf Distler kam und der schön nach innen legte. Doch den Schuss seines Mitspielers konnte Jakob Karches im letzten Moment blocken. Die Trinkpause sollte dann zu einem Bruch im Spiel der Urus führen, denn auf einmal war Herzogenaurach besser im Spiel. Piero Gizzarelli traf erst einen Ball nicht richtig, dann wurde Benjamin Bär freigespielt und schob den Ball zu harmlos aufs Tor. Einen Gegenangriff blockte Tim Spielmann erneut mit letzter Kraft, danach hatte erneut Gizzarelli die Chance auf den Führungstreffer und somit die beste Chance der Hausherren. Tim Spielmann hatte schön nachgesetzt, sich dann im Duell gegen seinen Gegenspieler durchgesetzt und den Ball dann perfekt auf den langen Pfosten geflankt. Dort stand Piero Gizzarelli und wuchtete die Kugel überhastet über das leere Tor.
Maik Schmitt räumt Jonas Brechtelsbauer ab und holt sich zu Recht die erste Karte des Spiels ab.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit waren die Pumas deutlich griffiger im Spiel. Allerdings gab es einen kleinen Hallo-Wach-Moment, als ein Befreiungsschlag des Keepers bei Stefan Brecheltsbauer landete und dieser im letzten Moment noch von Jakob Karches gestört wurde. Danach hatte der FCH seine Chancen. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff hätte ein Unterreichenbacher fast ins eigene Tor geköpft, aber sein Keeper bügelte den Fehler aus. Zwei Minuten später spielten sich Eric Stübing und Tim Spielmann auf der linken Seite durch. Der Rückpass kam auch perfekt zu Piero Gizzarelli, der aber viel zu lange wartete und geblockt wurde. Der eingewechselte Michael Thomann war es dann, der für die entscheidenden Szenen sorgte. Erst holte der Regisseur einen Freistoß heraus, danach zirkelte die Nummer 8 der Hausherren den Ball eigentlich viel zu nah aufs Tor, aber der Schlussmann ließ den Ball fallen. Benjamin Bär war zur Stelle und schob zur umjubelten Führung ein. Zwei Minuten später wurde Kevin Rockwell eingewechselt und konnte nur wenige Sekunden später den Ball mit seinem ersten Ballkontakt ins leere Tor schieben. Wieder war Thomann an der Vorbereitung des Treffers beteiligt. Die komfortable Führung war aber vier Minuten später wieder hinfällig. Die linke Defensivseite der Pumas sah nicht gut aus und so kam Xaver Distler frei im Strafraum an den Ball und schob zum Anschluss ein. Wieder vier Zeigerumdrehungen später prüfte Benjamin Bär den Schlussmann mit einem Schuss nach einem schnellen Angriff, doch das war die einzige Entlastung der Hausherren für lange Zeit. Einen schönen Schuss von Steffen Götz fischte Florian Peter gerade noch zur Ecke, wenig später schwamm die Defensive der Hausherren richtig und hatte in zwei Szenen richtig Glück, dass nicht der Ausgleich fiel. Auch danach machten sich die Hausherren das Leben selber schwer, weil die Spieler oft den Ball einfach planlos nach vorne klopften und sofort wieder zurückkamen. Es passierte aber nichts mehr - im Gegenteil: In den Schlusssekunden der Verlängerung kam Marco Amling noch frei vor dem Keeper an den Ball, schlenzte die Pille auch noch aufs Tor, aber im letzten Moment bekam der Schlussmann noch die Fingerspitzen hin. Danach war Schluss.
Zum Schluss scheitert Lukas Brechtelsbauer am linken Torpfosten.
Sebastian Baumann
Ob der Sieg der Pumas nun verdient war, liegt wohl im Auge des Betrachters. Aus Sicht der Gäste, die die besseren Karten in den ersten 25 Minuten und am Ende hatten, wäre ein Unentschieden wohl verdient gewesen. "Wir haben Lehrgeld bezahlt", sagte deswegen auch Trainer Oliver Aumüller. Aus Sicht der Pumas war der Sieg freilich verdient, denn die besseren Chancen hatte der FCH schon und konnte im entscheidenden Moment auch noch Erfahrung nachschieben. Für die Zuschauer war es trotz der großen Hitze auf alle Fälle ein schön anzusehendes und intensives Spiel zweier Mannschaften, die Fußball spielen wollten.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2022 21:10 Uhr