Es war heute eine prekäre Situation für beide Mannschaften, denn beide Teams mussten dringend punkten. Bamberg benötigte einen Dreier, um den ersten Tabellenplatz zu festigen. Coburg musste ebenfalls dringend gewinnen, da Großschwarzenlohe mit nur zwei Punkten Rückstand im Nacken sitzt. Diese sind morgen beim Lokalmatadoren vom TSV Sonnefeld zu Gast, wo die Jungs vom SCG einen "Dreier" eigentlich sicher eingeplant haben. Dann würde Coburg unter den ominösen Strich abrutschen und stünde auf dem ersten Relegationsabstiegsplatz. Dies wollte die Scheler-Elf natürlich dinglichst vermeiden, sodass man heute die Bamberger im Kampf um die Meisterschaft natürlich ärgern wollte. So war es angerichtet, als Schiedsrichter Manuel Steigerwald um 16 Uhr pünktlich die Begegnung freigab.
Coburgs Sertan Sener (schwarz) dreht sich gegen seinen Gegenspieler Lukas Schmittschmitt weg mit dem Ball.
Alexander Grober
Es entwickelte sich eine gutklassige Derbybegegnung auf dem engen Kunstrasen in der Dr. Stocke-Sportanlage zu Coburg. Es dauerte nur knapp 21 Sekunden, als die Anhänger der Heimmannschaft bereits den Torjubelschrei auf den Lippen hatten. René Knie schickte Tevin McCullough stark durch die Gasse, der daraufhin alleine durch war. Er scheiterte aber an der starken Fußabwehr des Bamberger Schlussmanns Fabian Dellermann. Bamberg schüttelte sich kurz und hatten nur drei Minuten später seinen ersten Warnschuss durch den agilen Tobias Linz. Sein Abschluss aus 18 Metern wurde vom gut parierenden Oleksandr Churilov pariert und entschärft. Coburg war in den Anfangsminuten sehr bemüht gegen den FCE Bamberg dagegenzuhalten, was auch zunächst gelingen sollte. Geburtstagskind Ricardo König hatte in der 13. Spielminute die nächste Aktion für die Gastgeber, als Leonard Scheler ihn mit einer Flanke bediente, König aber in voller Bedrängnis am ersten Pfosten das Leder nicht kontrollieren konnte und so knapp am Tor vorbeischoss. Mit der Zeit wurde aber Bamberg stärker und sie konnten sich nach 25 Minuten durch Robin Renner mit dem 0:1 belohnen. Nach einer Hereingabe von Rechts-Verteidiger Marco Schmitt kam Maximilian Großmann an den Ball, dessen Schussversuch abgeblockt wurde. Robin Renner schaltete dann am schnellsten und konnte das Leder an Freund und Feind vorbei in die Maschen schieben. Nun spielte fast nur noch Bamberg in Durchgang Eins - Großmann eroberte sich nur zwei Minuten später stark das Leder im Coburger Strafraum von Daniel Kimmel, wobei er aber dann aus spitzem Winkel am FCC-Hüter Oleksandr Churilov scheiterte. Churilov parierte dann in der 33. Spielminute einen Flachschuss von Tobias Ulbricht noch klasse, als die Bamberger das 0:2 herbeisehnten. Dies fiel dann in der 38. Spielminute, als Robin Renner das Leder von der linken Seite kommend scharf in den Sechzehner hineinspielte, Gabriel Jessen den Ball verwerten konnte und Oleksandr Churilov verlud. Die Führung war bis dato verdient, da Bamberg nach dem 0:1 mehr für das Spiel investierte wie der FCC. Nur eine Minute hatte Großmann die nächste starke Szene, als Oleksandr Churilov wieder Spielverderber war und das Leder über die Latte lenken konnte. Als dann fast Halbzeitpause war, war Bamberg weit aufgerückt und Coburg nutzte dies sofort. Adrian Guhling entsandte Ricardo König über die linke Seite, der nicht lange fackelte und das Leder am herausgeeilten Dellermann vorbeilegen konnte. Dies war dann gleichzeitig die letzte Aktion in Halbzeit Eins - beim Stand von 1:2 wurden die Seiten gewechselt.
Bambergs Innenverteidiger Maximilian Vetter klärt das Leder vor dem herangelaufenen Coburger Tevin McCullough (hi.).
Alexander Grober
Mit einigen Nickligkeiten begann die zweite Halbzeit, worauf Schiedsrichter Manuel Steigerwald sehr gut reagierte und drei Gelbe Karten innerhalb der ersten zehn Minuten verteilen musste. Die Bamberger waren damit nicht immer zufrieden, was der Unparteiische entschied. In der 58. Spielminute konnte Tobias Ulbricht den FC Eintr. Bamberg dann mit 1:3 in Führung bringen, als in dieser Phase Coburg etwas aktiver und besser agierte. Großmann konnte in der Szene zunächst nicht abschließen und der Co-Trainer der Bamberger schlich sich aus dem Hinterhalt heran und drosch die Kugel zum vielumjubelten 1:3 für die Bamberger in die Maschen, deren Fans heute definitiv in Überzahl auf der Sportanlage zu Coburg waren. Nur drei Minuten später hatte Gabriel Jessen die nächste Chance für die Domstädter, als er einen Ball von Ulbricht zugespielt bekam und er mit dem Außenrist aus voller Bedrängnis abschließen musste. Folglich war der Ball für Oleksandr Churilov dankbar und er konnte das Leder sicher parieren. Wieder war es dann Jessen in der 76. Minute in einer eher spielerisch schwächeren zweiten Halbzeit, der am ersten Pfosten knapp vorbeischoss. Es gab mehr Leerlauf wie in der ersten Hälfte, da Bamberg hinten sicher stand und kaum eine Chance zuließ und nach vorne nicht mehr machte, als verlangt war. Die letzten zehn Minuten der Begegnung waren dann nochmal vom Coburger Druck geprägt, als zunächst der eingewechselte Daniel Sam in der 81. Spielminute freistehend über die Latte aus drei Metern köpfte, als er eine mustergültige Flanke von Sertan Sener nicht verwerten konnte. Nur drei Minuten später konnte sich Dellermann nochmals gegen einen tückischen Abschluss von René Knie auszeichnen. Sertan Sener wurde zwei Minuten vor dem Ende nach Trikotziehen mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen, aber mehr sollte nicht mehr auf dem Kunstrasen am heutigen Tage passieren.
Mit allen Mitteln wollte der Coburger Mittelfeldspieler René Knie (schwarz) seinen Gegenspieler Tobias Ulbricht nicht ziehen lassen.
Alexander Grober
Es wird für die Mannschaft von Lars Scheler wohl alles auf das Spiel am kommenden Wochenende beim SC Großschwarzenlohe ankommen, wenn man auf den direkten Konkurrenten um den direkten Ligaverbleib trifft, ehe man am letzten Spieltag den 1. FC Lichtenfels zu Gast hat. Die heutige Niederlage gegen den Tabellenführer war aber verdient, da Bamberg insgesamt mehr für das Spiel investierte und seine Torchancen auch nutzen konnte. Bamberg hingegen konnte die Tabellenführung verteidigen und bekommt es am Samstag gegen den sicheren Releganten von der SpVgg Selbitz zu tun, ehe man am letzten Spieltag beim ebenfalls wahrscheinlichen Abstiegsreleganten vom Baiersdorfer SV die Meisterschaft bei zwei Siegen aus eigener Kraft sicher machen könnte.
Spielbericht eingestellt am 04.05.2019 20:55 Uhr