von Oliver Limmer
Das altehrwürdige Karl-Fleschutz-Stadion scheint langsam wieder zur Festung zu werden. Zum dritten Mal in Folge siegte der FC Lichtenfels im heimischen „Wohnzimmer“ und das hochverdient gegen die SpVgg Selbitz, auch wenn es 45 Minuten lang überhaupt nicht danach aussah.
Die Heimelf kam zunächst gar nicht in diese Partie. Selbitz kaufte den Korbstädtern mit einer aggressiven, körperbetonten Spielweise den Schneid ab und hatte selbst nach vier gespielten Minuten den ersten Torabschluss, doch ein Freistoß von Gebhardt wurde zur sicheren Beute von Kraus. Im weiteren Verlauf waren Ungenauigkeiten und Ideenlosigkeit hüben wie drüben prägend für das Geschehen auf dem satten Grün. Erst nach etwa einer halben Stunde konnte sich der FCL ein leichtes Übergewicht erarbeiten. Mehr als zwei Halbchancen durch Jankowiak, der beide Male das Gehäuse verfehlte, sprangen in dieser Phase jedoch nicht heraus. Kurz vor der Pause kamen auch die Gäste noch einmal gefährlich vor das gegnerische Tor, doch Hackenberg zielte zu überhastet viel zu hoch. Dann hatte der Referee ein Einsehen und pfiff zum Pausentee.
Dieser muss zumindest bei den Lichtenfelsern mit einem Zaubertrank versetzt worden sein. Wie verwandelt kamen die Hausherren aus der Kabine, pressten sehr früh und setzten die Gäste pausenlos unter Druck. Doch außer einer Eingabe von Dietz, die Wagner aus Nahdistanz neben den Kasten setzte, fanden zunächst zig gefährliche Eingaben keinen Abnehmer. Der Führungstreffer lag in der Luft - spätestens als Lulei eine Geldner-Ecke per Kopf knapp über den Querbalken wuchtete – und fiel dann auch in der 70. Minute. Wige spielte einen langen Ball in den gegnerischen „Sechzehner“, Vuckov und Torhüter Schall waren sich nicht einig, wer den Ball denn nun klären sollte, Jankowiak nutzte die Gunst der Stunde und grätschte das Leder mit rechts zum 1:0 ins Glück. In der Folge verpasste es der FCL den beruhigenden zweiten Treffer nachzulegen. Wagner, Lulei und Jankowiak vergaben teils beste Einschusschancen. Die Selbitzer versuchten zwar, vorwiegend über ihren Goalgetter Pohl, dem Spiel noch eine Wende zu geben, doch letztlich war immer noch ein Abwehrbein der aufmerksamen FCL-Defensive dazwischen oder die wenigen wirklichen Abschlüsse waren einfach zu harmlos. So dauerte es bis zur 90. Minute ehe Lichtenfels seine Fans erlöste. Ein Freistoß von Geldner aus dem Halbfeld fand den Kopf von Lulei und dieser nickte zum 2:0 ein. Ein letzter Schuss von Gebhardt auf der Gegenseite landete in den Armen von Kraus, dann war die Begegnung zu Ende.
Der FC Lichtenfels gewann verdient und setzte im zweiten Abschnitt endlich auch einmal wieder spielerische Akzente. Die SpVgg Selbitz schaffte nach dem Trainerwechsel noch nicht die ersehnte Wende, hielt aber zumindest in der ersten Hälfte kämpferisch dagegen. Um Zählbares mit nach Hause nehmen zu können, war dies unterm Strich aber dann doch zu wenig.
Spielbericht eingestellt am 27.10.2018 21:59 Uhr