Dabei schenkte der Neudrossenfelder Coach jener Elf das Vertrauen, die erst ein paar Tage zuvor den Titelfavoriten aus Feucht in die Schranken gewiesen hatte. Kapitän Steffen Taubenreuther und Julian Pötzinger fehlten weiterhin verletzt. Ähnlich die Ausgangslage bei den Gästen: Da veränderte Andreas Lang seine Elf zum Sieg gegen Quelle Fürth nur geringfügig. Justin Wagner begann für Daniel Cavelius von Beginn an. Der Youngster hatte sich bei seinen vier Jokereinsätzen mit zuletzt zwei Toren für einen Startelfeinsatz empfohlen. Primär galt es für die Gäste, hinten die Null zu halten - so wie es den Mitterteichern schon drei Mal zuvor in der laufenden Saison gelungen ist. Auf die Neudrossenfelder Offensive wartete eine harte Nuss, die es zu knacken galt. Da waren Ideen gefragt.
Yannick Podgur (orange) hat bei der Ballannahme Nick Watzlawik im Nacken.
Thomas Nietner
Aber ehe sich die Hausherren mit Lösungsansätzen in der Offensive beschäftigen konnten, hatten sie erst einmal hinten zu tun. Denn die Gäste überraschten in der Anfangsphase mit dem Vorwärtsgang. Und um ein Haar wäre die Überfalltaktik der Oberpfälzer auch aufgegangen: So scheiterte Marco Kießling an TSV-Schlussmann Daniel Grüner, während David Dobras kurz darauf nur Zentimeter zum Torerfolg fehlten. "Mit Glück rutscht vielleicht einer rein. Aber wir wollen die Kirche im Tor lassen", hätte dies Gästecoach Andreas Lang und seiner Elf in die Karten gespielt. So wäre es wohl noch schwieriger für die Heimelf geworden, den Abwehrriegel der Gäste zu knacken, der sich in der Folgezeit aufbaute. Die Lang-Elf überließ den Hausherren zwar das Spielgeschehen, im letzten Spielfelddrittel war aber dann Schluss mit lustig. "Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir hinten meist sicher stehen. Wir wollten, dass hinten die Null steht. Die Mannschaft hat das umgesetzt", war Gästetrainer Andreas Lang mit dem Abwehrverhalten seiner Elf zufrieden. Die Mitterteicher Elf stellte die Räume zu und ließ dabei keine Lücke. Den Weg in den Strafraum fand Neudrossenfeld daher nur äußerst selten. "Wir hätten uns mehr bewegen, im letzten Spieldrittel genauer agieren und für mehr Überraschungsmomente sorgen müssen", erklärte TSV-Coach Werner Thomas, warum seine Elf nicht zu Torchancen kam. Die einzige Möglichkeit in der ersten Hälfe verzeichnete dabei Levin Pauli, der aus aussichtsreicher Position aber offenbar selbst vom eigenen Freiraum überrascht war und so das Runde nicht im Eckigen unterbringen konnte - ganz zum Leidwesen von seinem Trainer Werner Thomas. "Mitterteich war recht destruktiv. Wir haben uns da nahtlos dem Gegner angepasst. Uns ist offensiv nichts eingefallen. Da bringen auch gefühlte 80 Prozent Ballbesitz nichts", haderte der TSV-Coach mit dem Spiel seiner Elf, die auch im weiteren Spielverlauf nicht richtig ins Spiel finden wollte.
Selten, dass Simon Ruß einmal die Lücke in der Gästeabwehr findet.
Thomas Nietner
Aber auch nach dem Seitenwechsel sollte sich das Bild nicht ändern: Neudrossenfeld kontrollierte zwar die Partie, kam aber weiter nicht zu Tormöglichkeiten. Spätestens vor dem Mitterteicher Strafraum waren die Grün-Weißen mit ihrem Latein am Ende. "So kommt ein Sommerkick dabei heraus", fand Werner Thomas wenig Gefallen an der Partie, die auch im zweiten Abschnitt nicht besser werden wollte. Denn während die Hausherren weiter kein Mittel gegen den Mitterteicher Beton finden wollten, waren die Gäste mit dem einen Punkt gut leben konnten. "Wir haben kein Gegentor bekommen. Das war unsere Zielsetzung. Unser Spiel nach vorne war bei der Hitze dagegen schwer", erklärte Gästespieler Maurice Göhlert, warum die Gäste in der zweiten Hälfte nur noch selten den Weg vor das Neudrossenfelder Tor fanden. Bei den wenigen Vorstößen der Gäste fehlte Matthias Männl und Matthias Drechsel jedoch nicht viel, um für den Auswärtscoup der Oberpfälzer zu sorgen. Auf der Gegenseite fiel Neudrossenfeld bis zum Schlusspfiff nichts ein. Daran änderten auch die Wechsel der Hausherren nichts. Warum dem so war, erklärte Andreas Lang wie folgt: "Der Gegner ist immer nur so stark, wie man es selbst zulässt. So hatte Neudrossenfeld zwar mehr Spielanteile, aber im letzten Spieldrittel waren wir gut gestanden."
Immer wieder bekommt ein Gästespieler ein Bein dazwischen. Hier fälscht Nick Watzlawik (re.) noch den Schuss von Bas Peeters ab.
Thomas Nietner
"Es ist nicht allzu lange her, da hätten wir so eine Partie noch unglücklich verloren. So haben wir wenigstens einen Punkt geholt. Mehr haben wir heute nicht verdient. Aus so einem Spiel müssen wir lernen", versuchte TSV-Coach Werner Thomas das Positive aus der Partie mitzunehmen, wenn es schon aus dem angestrebten Heimsieg nichts wurde. Dei Grün-Weißen verpassten daher die Gunst der Stunde, die Patzer von Feucht und Schwabach auszunutzen. Mit einem Sieg hätte Neudrossenfeld von der Tabellenspitze gegrüßt. Die Tabellenführung kann sich die Elf von Trainer Werner Thomas aber schon am Sonntag mit einem Sieg in Schwabach holen. Nicht viel leichter ist die kommende Aufgabe für die Oberpfälzer: Die erwarten am Samstag den SC Feucht.
Spielbericht eingestellt am 01.08.2018 23:41 Uhr