von infranken.de, Peter Seidel
Dass der Memmelsdorfer Stadionsprecher die Sonnefelder einmal als Sonneberger bezeichnete, darf man durchaus als Flüchtigkeitsfehler abtun - über weite Strecken schlampig war dagegen das Auftreten des SVM gegen die TSV-Fußballer aus dem Coburger Land. Ausgerechnet in ihrem Kirchweihspiel zeigten die Memmelsdorfer ihre bislang schlechteste Saisonleistung auf eigenem Platz und bezogen beim 1:2 die erste Heimniederlage der Saison in der Fußball-Landesliga Nordost, während die Gäste ihren zweiten Sieg bejubeln durften.
Elf Tage nach ihrer starken Leistung beim 2:0-Sieg über den Bayernliga-Spitzenreiter SC Eltersdorf im BFV-Verbandspokal an gleicher Stelle waren die Fußballer aus der Schmittenau nicht wiederzuerkennen. Fehlpässe, Stellungsfehler und zu umständliche Kombinationen prägten das Spiel der Heimelf. Trainer Rolf Vitzthum raufte sich mehrmals die Haare. "Wir haben es nicht geschafft, den Ball von A nach B zu bringen", schimpfte er nach der Partie. Ebenso wie die Niederlage schmerzte ihn wohl der Ausfall eines weiteren Leistungsträgers. Thomas Kamm musste zur Pause mit einer Fußverletzung vom Feld, sein Einsatz im Pokalspiel am Mittwoch (18 Uhr) gegen den Regionalligisten SV Seligenporten ist fraglich.
Zwar begann die Partie für die Heimelf mit der frühen Führung durch Markus Saal (4. Min.), die Philipp Hörnes mit einer feinen Einzelleistung vorbereitet hatte, nach Maß, doch gab ihr diese keine Sicherheit.
Der Aufsteiger, der nicht zum ersten Mal ein Gegentor in der Anfangsphase hinnehmen musste, zeigte sich keinesfalls geschockt, sondern gestaltete die Partie ausgeglichen. Vor dem Tor war Sonnefeld aber zunächst harmlos. Bezeichnend war daher, dass die Memmelsdorfer selbst für die einzige brenzlige Situation sorgten, als Manuel Schwarm nach einem schlampigen Rückpass Torwart Florian Dörnbrack in Bedrängnis brachte (29.).
Nach dem Seitenwechsel verloren die Gastgeber dann völlig den Faden. Der TSV Sonnefeld witterte seine Chance und nutzte sie auch. Einen Memmelsdorfer Ballverlust in der Vorwärtsbewegung bestraften die Gäste mit dem Ausgleichstreffer durch Sebastian Steiner (52.). Anschließend bewahrte Dörnbrack mit zwei Paraden gegen Steiner und Tayfun Özdemir sein Team vor dem drohenden Rückstand, doch gegen den wuchtigen Kopfball von Christoph Rödel nach Flanke von Tayfun Özdemir war er in der 59. Min. machtlos. "In dieser Phase des Spiels ging bei uns gar nichts mehr. Wir waren viel zu langsam und zu pomadig", meinte Vitzthum. Sein Team stemmte sich nach dem Rückstand zwar gegen die Niederlage, doch die Sonnefelder verteidigten clever und hatten auch das nötige Glück auf ihrer Seite.
"Wir haben das Potenzial, auch gegen solche Gegner zu gewinnen, auch wenn Memmelsdorf mit Sicherheit besser spielen kann. Aber wir haben an uns geglaubt und eine mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt. Das war wichtig nach der bitteren Niederlage in Veitsbronn", freute sich TSV-Trainer Bastian Renk.
Spielbericht eingestellt am 30.08.2017 19:53 Uhr