Beide Mannschaften hatten sich zum Auftakt mit einem 2:0-Sieg belohnt und wollten natürlich den guten Start weiter ausbauen. “Uns hat der ATSV als Aufstiegsaspirant genannt, aber das ist natürlich nicht ganz so”, schmunzelte Gästetrainer Rolf Vitzthum vor der Partie und wollte den Top-Favoriten in der Liga natürlich ärgern. “Gegen den ATSV haben wir in der letzten Saison in der Vorbereitung gespielt, da waren die schon gut. Jetzt haben die ein paar Gute dazubekommen.” Die Heimelf hatte allerdings aufgrund der Vorbereitungsspiele auch Respekt vor dem Gegner. Als eine gute Mannschaft bezeichnete Heimtrainer Chippo Skeraj die Memmelsdorfer, die in der letzten Saison eine gute Rolle in der Nordwest-Staffel gespielt hatten. “Die haben jetzt Frohnlach geschlagen”, warnte der Heimcoach vor dem Gegner. Bei den Gästen tauschte der Trainer im Vergleich zum Auftaktsieg gegen Frohnlach ein paar Mal, aber auch beim ATSV fehlten mit Ken Kishimoto und Tim Ruhrseitz zwei Stammspieler.
Christopher Sowinski hat Kevin Guerra den Ball geklaut und marschiert nach vorne.
Sebastian Baumann
Die erste Viertelstunde gab es ein Spiel auf ein Tor - und das war das der Heimelf. Denn die bissigen Gäste stellten den ATSV immer wieder vor Probleme und sorgten mit eigenen Fehlern für Chancen der Gäste. Vor allem Christopher Sowinski erwies sich immer als Chef-Ballerkämpfer. Aber entweder vergaben die Memmelsdorfer wie Tobias Seifert in der dritten Minute leichtfertig oder aber das Zuspiel des Offensivmannes kam nicht richtig an. In der fünften Minute hatte Wernsdörfer die Führung auf dem Fuß, doch der Schuss des Achters ging knapp am Gehäuse vorbei. Lediglich mit einem - aus Memmelsdorfer Sicht - unnötigen Freistoß durch Ferdinand List wurde es richtig gefährlich vor dem Kasten. Doch Keeper Jensch war auf dem Posten. Bei der Szene musste Klaus Fassold, der unglücklich mit dem Kopf auf das Bein seines Gegenspielers gefallen war, ausgewecheselt werden und wurde danach ins Krankenhaus gebracht. Kurz danach war es erneut Sowinski, der einen Ball erkämpfte und auf Saal zurückpasste. Doch der Schuss ging dann deutlich vorbei. Erst danach bekam die Heimelf die Partie besser in den Griff, ohne aber gefährlich vors Tor zu kommen. Es dauerte bis zur 32. Minute, ehe sich wieder etwas tat. Dieses Mal war es Kevin Guerra, der alleine vor Keeper Jensch auftauchte und den Ball klug nach links legte. Doch der Schuss von Ahmet Kulabas wurde dann von einem Memmelsdorfer von der Linie gekratzt. Doch die Gäste setzten weiter Nadelstiche. Nach einem Freistoß von Thomas Kamm stand auf einmal Michael Wernsdörfer blank, doch bevor der Offensivmann den Ball richtig kontrollieren konnte, war Schlussmann Kraut da und schnappte sich die Kugel.
Tobias Seifert setzt sich resolut gegen das gestreckte Bein von Kevin Guerra durch.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein verteiltes Spiel. Der ATSV machte deutlich mehr Druck, ohne aber richtig für Gefahr zu sorgen. Die erste Chance hatte allerdings der Gast in Person von Christopher Sowinski, der bereits nach zwei Zeigerumdrehungen abzog und am klasse reagierenden Michael Kraut im Tor scheiterte. Vier Minuten später war es dann Labeat Ferizi, der das erste Mal aufs Tor schoss, aber wie auf der anderen Seite vereitelte der Schlussmann die erste Chance der Heimelf. Während die Heimelf Druck machte, verlegten sich die Gäste immer mehr aufs Kontern und hatten in der 57. Minute erneut eine dicke Chance. Dieses Mal war es Phillipp Hörnes, der am rechten Strafraumeck schön freigespielt wurde, den Ball aber deutlich am linken Pfosten vorbeisetzte. Knapper wurde es dann schon in der andere Box. Nach einer Ecke schraubte sich Sebastian Marx in die Höhe und wuchtete die Kugel nur um Zentimeter übers Gehäuse. In der 73. Minute wäre es dann fast richtig spektakulär geworden, als Ferdinand List von der Mittellinie über den weit vor seinem Tor postierten Keeper Jensch lupfen wollte, aber den Ball auf das Tornetz setzte. Praktisch im Gegenzug hatten die Gäste wieder eine schöne Chance, doch wie so oft ging der Abschluss von Michael Wernsdörfer in die Wolken. Die Partie ging hin und her, aber richtig gefährlich wollte es nicht mehr werden. Immer wieder fehlte der letzte Pass, vor allem bei der Heimelf, bei der Labeat Ferizi gleich zwei Mal das Abspiel nicht anbrachte, so dass der mitgelaufenen Kollege nicht an den Ball kam. So blieb es beim an Ende verdienten Unentschieden, auch weil der Referee in der Schlussphase den Gästen einen möglichen Elfmeter, Marke Kann man, aber muss man nicht geben, verweigerte.
Ab durch die Mitte: Christopher Sowinski versetzt Labeat Ferizi (links) und Kevin Guerra.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 19.07.2017 21:03 Uhr