Es war eine Partie für die Pegnitzer, die gerne als Schicksalsspiel bezeichnet wird. Für die Gäste war ein Unentschieden fast zu wenig, um Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu halten. Nach dem kuriosen 6:6-Unentschieden gegen Dergaspor Nürnberg und der 1:2-Heimniederlage gegen Erlangen-Bruck musste deshalb unbedingt ein Sieg her. Dabei vertraute Heiko Gröger fast der gleichen Mannschaft, die unter der Woche im Einsatz war. Nur Nikolai Reichel ging zunächst auf die Bank. Auch die Gastgeber dürstete es nach einem Erfolgserlebnis. Drei Niederlagen in Folge sorgten dafür, dass die Altstädter Fohlenelf wieder mitten im Abstiegsstrudel steckt. Mit Mikel Seiter vom Regionalligateam kam zumindest etwas Unterstützung von oben. "Wir hätten uns weitaus mehr Verstärkungen gewünscht und das kann man durchaus auch so schreiben", war SpVgg-Spielleiter Karsten Kamper trotzdem wenig erfreut. Zudem hätten die Bayreuther gerne in Neudrossenfeld gespielt, doch der Gegner stimmte nicht zu.
SpVgg-Keeper Jonas Hempfling grüßt keine Bekannten, sondern dirigiert.
Hans Wunder
Die äußeren Vorraussetzungen auf der Jakobshöhe waren alles andere als ideal. Ein mitunter recht holpriger Platz und dazu ein böhiger Wind verhinderten von Beginn an, dass sich eine Partie für Fußballfeinschmecker entwickeln konnte. Dennoch mühten sich die Akteure redlich und dabei hatten die Gäste den besseren Start. Yannick Podgur deutete früh seine Torgefährlichkeit an und setzte das Leder aus Mittelposition gleich einmal an den Pfosten. Und als der Stürmer Nebenmann Kevin Eckert bediente, musste SpVgg-Keeper Jonas Hempfling sein ganzes Können aufbieten, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Seine Stürmerkollegen kamen dann aber auch langsam in Tritt. Zunächst brandete meistens bei Standardsituatioonen Gefahr vor dem ASV-Kasten auf. Nach einem Kopfball von Mikel Seiter konnte Sebastian Kausler das Leder gerade noch vor der Linie halten. Und auch Ertac Tonka und Hannes Küfner hatten gute Einschusschancen, verballerten aber aus etwa 20 Metern. Die Altstädter hatten zu diesem Zeitpunkt immer mehr das Heft in die Hand genommen und konterten gefährlich. Auf der anderen Seite blieb dagegen Yannick Podgur ein ständiger Gefahrenherd.
Yannick Podgur (re.), hier gegen Felix Popp, sollte zum Matchwinner avancieren.
Hans Wunder
Nach der Pause wollte es die SpVgg gleich wissen. Hannes Küfner hatte sich am rechten Flügel durchgetankt, flach in Mitte gepasst und am zweiten Pfosten hätte Kaan Gezer den halbhohen Ball nur noch eindrücken müssen - traf ihn aber nicht. Und noch in dieser Spielsituation kam die Kugel dann zu Ertac Tonka, der aus sieben Metern deutlich zu hoch ansetzte. Die einheimischen Fans rauften sich dabei die Haare und sahen dann, wie die einheimische Abwehr in der Folgezeit viel zu unsortiert agierte. Christopher Schraml schickte nahezu unbedrängt Stürmerkollegen Yannick Podgur auf die Reise und der Pegnitzer schaffte es dann mit einem Lupfer, den Altstädter Keeper zur Gästeführung zu überwinden. Jetzt mussten die Regn-Schützling nicht nur gegen den starken Wind, sondern auch gegen den Rückstand ankämpfen. Damit bot man den Gästen aber Räume, die diese konsequent nutzten. Bei einer Strafraumsituation, bei der die Bayreuther den Ball nicht wegbrachten, attackierte Keeper Jonas Hempfling viel zu ungestüm den Torschützen. Yannick Podgur fiel und trat dann entgegen der Regel selbst zum Strafstoß an - gegen seinen Schuss ins linke, obere Eck war dann aber kein Kraut gewachsen. Und mit dem 0:3 war dann die Messe endgültig gelesen. Nach einem mustergültigen Konter legte Podgur quer auf Christopher Schraml, der aus sieben Metern keine Mühe hatte, zum deutlichen Sieg der Gröger-Elf zu vollstrecken.
Und Mike Hofmann (re.) zeigt sich durchsetzungsstark.
Hans Wunder
Es wird eng für die Altstädter. Mit nur einem Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang muss die Regn-Elf nun schnell ihre Negativserie beenden, um neue Hoffnung im Abstiegskampf schöpfen zu können. Dabei dürfte es am kommenden Wochenende in Mitterteich zur nächsten Nevenschlacht kommen. Dagegen haben die Pegnitzer zwei Heimspiele mit zwei mittelfränkischen Gegnern vor der Brust, bei denen sich zeigen wird, was die heute gewonnenen Punkte wert sind.
Spielbericht eingestellt am 30.04.2017 20:34 Uhr