Die Vorzeichen vor der Partie waren eigentlich klar: Mitterteich musste punkten, zumal die Konkurrenz aus Röslau bereits am Vortag ihr Spiel gewinnen konnte. Für den ATSV Erlangen geht es eigentlich um nichts mehr. Bei perfektem Verlauf könnte man eventuell noch einmal an den Relegationsplatz heranschnuppern, doch die Distanz ist dann doch schon etwas groß. Gerade in dieser entscheidenden Phase muss Coach Andreas Lang jedoch auf zahlreiche Akteure verzichten. Zu allem Überfluss verletzte sich Mauricio Göhlert auch noch am Kreuzband, so dass in dieser Spielzeit nicht mehr mit einer Rückkehr gerechnet werden kann. Manuel Dürbeck fehlte nach einer Operation an der Hand weiterhin. Aber auch die Gäste mussten mit Vignon Amegan einen hochkarätigen Spieler ersetzen.
Daniel Stich (re.) klärt gegen den Siegtorschützen Maksimovic Zoran (li.).
Thomas Schrems
Der Gast aus Erlangen stellte sich als die zu erwartende spielstarke Mannschaft vor und war der Heimelf technisch überlegen. Aus diesem Grund war Andreas Lang vor der Partie auch klar, dass man es über den Kampf richten müsste und dementsprechend starteten die Mitterteicher auch ins Spiel. Dabei konnte sich der Gastgeber in den ersten Viertelstunde sogar die größeren Torchancen erspielen. Bereits in der ersten Minute tauchte ATSV-Torhüter Michael Kraut jedoch einen strammen Schuss von Jakub Ryba aus der Ecke und beim Versuch von Michael Pirner nach einer Ryba - Vorlage hatte er dann weniger Probleme. Erst nach knapp 15 Minuten fanden auch die Gäste besser in die Partie und konnten ihr Spiel aufziehen, während sich Mitterteich immer wieder weiter zurückzog. Dabei stand die Lang-Elf jedoch gut organisiert und ließ kaum gefährliche Aktionen der Mittelfranken zu. Lediglich ein Schussversuch war auf Seiten des ATSV Erlangen zu verzeichnen, doch Stephan Schreiber zielte knapp am Kasten vorbei. Im Anschluss blieb der Gast überlegen, jedoch ohne große Torgefahr zu versprühen. Glück hatte Ahmet Kulabas in der 35. Minute, als er bei einem Einwurf Christian Zettl den Ellenbogen in die Magengegend rammte. Hätte der Unparteiische diese Aktion gesehen, wäre wohl frühzeitig Feierabend gewesen. So durfte der Angreifer der Gäste aber weiterspielen und war an den aktivsten fünf Minuten seiner Mannschaft vor der Pause einer der Hauptakteure. In der 44. Minute hatte Erlangen noch Pass, als Ferdinand List einen schönen Rückpass von Stephan Schreiber nicht verwerten konnte, doch nahezu mit dem Halbzeitpfiff war es dann soweit und der Gast ging in Führung. Kulabas hatte das Auge für seinen mitgeielten Außenverteidiger Zoran Maksimovic. Der ehemalige Cluberer versenkte das Leder dann per Rechtsschuss im Kasten. Torhüter Scharnagl war noch am Ball, konnte ihn jedoch nicht mehr entscheidend abwehren.
Ahmet Kulabas (li.) kommt vor Marc Müller (re.) zum Abschluss.
Thomas Schrems
Den Gastgebern war der Wille nach der Pause deutlich anzusehen und so versuchte es die Mannschaft von Andreas Lang auch etwas offensiver. Dabei kam der SV Mitterteich jedoch nur ganz selten gefährlich das Gehäuse, so dass Torhüter Kraut eigentlich nicht eingreifen musste. Unverständlicherweise zog sich der ATSV Erlangen aber immer weiter zurück und überließ der Heimelf das Geschehen. Brenzlig wurde es nach einem Männl - Freistoß, den Bächer allerdings knapp über den Kasten köpfte. Trainer Lang wechselte mit Drechsler und Hösl noch einmal zwei frische Leute ein, doch große Torchancen konnten sich die Gastgeber auch im Anschluss nicht erspielen. Erlangen verteidigte geschickt, machte die Räume eng und ließ Mitterteich eigentlich nur selten zur Entfaltung kommen. Überwiegend fand man sich zwar in der Hälfte der Gäste wieder, doch knapp 35 Meter vor dem Kasten war dann auch schon wieder Schluss. Wenn aus dem Spiel nicht klappen will, muss eben wieder ein Standard herhalten und beinahe hätte Martin Bächer so den Ausgleich erzielt, doch nach einem schönen Freistoß von Matthias Männl konnte der großgewachsene Innenverteidiger den Ball nicht auf das Tor köpfen. Das war die große Gelegenheit zum Ausgleich. Im Anschluss blieb es weiterhin beim Bemühen der Mitterteicher, aber Erlangen ließ nun auch häufig den Ball in den eigenen Reihen laufen und nahm so auch etwas Zeit von der Uhr, die der Heimelf immer mehr davonlief. In Schlussphase nahm der Druck zwar weiter zu und Mitterteich warf alles nach vorne, aber es blieb dabei, dass die Lang - Elf zu keiner weiteren Torchance kommen sollte.
Jakub Ryba (re.) behauptet den Ball gegen Stephan Schreiber (re.).
Thomas Schrems
Für Mitterteich wird es wohl bis zum letzten Spieltag in dieser Saison um den Klassenerhalt gehen. Gerade die eklatante Heimschwäche könnten den Oberpfälzern dabei zum Verhängnis werden, denn den mageren drei Heimsiegen stehen bereits neun Niederlagen gegenüber. Und die Aufgaben werden nicht gerade einfacher, denn mit dem TSV Buch, dem ASV Vach und dem TSV Neudrossenfeld hat man demnächst schwere Gegner vor der Brust.
Spielbericht eingestellt am 08.04.2017 17:58 Uhr