Nach fünf Niederlagen in Folge tat der knappe 3:2-Erfolg dem Baiersdorfer SV richtig gut. „Umso wichtiger ist es für uns, gegen Dergahspor gleich nachzulegen“, merkte Trainer Thomas Luckner vor der Begegnung an. Nicht dabei waren beim BSV die verletzten Nicolas Schwab, Christoph Lehmann, Lukas Drummer und Damir Hasaj sowie Max Schmitt (krank) und der urlaubende Nuyan Karsak. Zudem mahnte der Trainer, dass der Gegner nicht mehr in der Verfassung sei, wie zu Saisonbeginn, als Baiersdorf noch mit 5:0 gewann. „Sie haben eine Form, in der sie uns das Leben ziemlich schwer machen können.“ Das bewiesen zuletzt die Unentschieden gegen den TSV Buch und den ATSV Erlangen. Der bitterste Ausfall für die Nürnberger ist Co-Trainer Engin Kalender, der sich bei der 1:2-Niederlage im letzten Spiel gegen Neudrossenfeld eine Rote Karte abgeholt hatte – sein dritter Platzverweis in der laufenden Spielzeit.
Der Baiersdorfer Patrick Hoffmann grätscht gegen den Nürnberger Alper Yildirim.
Uwe Kellner
Beim Baiersdorfer SV saß Jens Wartenfelser nach Knieproblemen in den letzten zwei Wochen zunächst auf der Bank. Dergahspor hatte hingegen einige Individualisten auf dem Feld, die jedoch als Gemeinschaft kaum etwas Produktives zustande brachten. Viel Stückwerk war die Folge. Trotzdem waren sie aufgrund der zweifellosen Qualität latent gefährlich. Allerdings brachte Dergahspor beispielsweise Mustafa Jasareivic überhaupt nicht ins Spiel und da es nicht lief, machte der Spieler auch eher einen Schritt weniger als zu viel. Offensiv hatte Baiersdorf die erste Möglichkeit nach einem Freistoß von Artan Selmani, der bis zum Torhüter durchrutschte und von diesem abgewehrt wurde, Patrick Hoffmann kam im Zuge dessen zum Schuss, aber auch diesen hielt Erdem Ünal. Per Traumpass von Timo Noppenberger folgte dennoch die Führung für den BSV. Mit einem einzigen Pass war die komlette Abwehrreihe der Nürnberger ausgespielt und Fabian Schwab alleine durch. Vor dem Torhüter chippte der Baiersdorfer den Ball zum 1:0 ins Tor. Nur eine Minute später, Dergahspor kam durch den Gegentreffer aus dem Tritt, war Patrick Hoffmann allein vor dem Gästekeeper und legte quer auf Adrian Bayerlein. Sein Abschluss wurde aber von einem Abwehrbein über das Tor abgefälscht. Wieder nur kurz darauf kam Zawadi Mograbi innerhalb des Sechzehners in Schussposition, aber verzog den Ball am langen Pfosten vorbei. Die Hausherren hätten in kurzer Zeit die Partie entscheiden können. So blieb die Begegnung unnötig spannend.
Michel Okai führte intensive Zweikämpfe für die Gäste. Nach dem Platzverweis gegen Miguel Gonzales traf er beispielsweise auf Lukas Isbert (re.).
Uwe Kellner
Zur zweiten Hälfte kam Jens Wartenfelser für Patrick Hoffmann ins Spiel. Dennoch sollten sich die Nachlässigkeiten der ersten Hälfte rächen, denn zum einen wirkte Baiersdorf unkonzentrierter und zum anderen hatte sich Dergahspor zusammengerauft und wurde nun besser. Der BSV leistete sich die eine oder andere defensive Unachtsamkeit. Schon bald lag der Ball im Baiersdorfer Netz. Allerdings befand sich Torschütze Mehmet Menekse im Abseits. Er hatte nach einem gewonnenen Kopfballduell im Baiersdorfer Strafraum abgestaubt. Die nächste Nachlässigkeit ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Nach einem Fehlpass von Stefan Lechner in der eigenen Hälfte nahm Mustafa Jasarevic Tempo auf und war bereits an Miguel Gonzales vorbei, als ihn der Baiersdorfer von den Beinen holte, weil Jasarevic sonst allein durch gewesen wäre. Gonzales sah Rot wegen Notbremse. Fortan entwickelte sich eine Abwehrschlacht und der eingewechselte Lukas Isbert ging für Gonzales in die Innenverteidigung. Dergahspor hatte nun beste Chancen. Michel Okai und mehrmals Mehmet Menekse wurden per Steilpass durchs Zentrum angespielt und kamen zum Schuss, verfehlten jedoch knapp. Einzige Entlastung brachte ein Schuss von Adrian Bayerlein nach Zuspiel von Jens Wartenfelser, der knapp über den Torwinkel strich. Baiersdorf wirkte gegen den Abstiegskandidaten aus Nürnberg keinesfalls sattelfest, rettete jedoch den Vorsprung mit Glück über die Zeit. Sie kamen mit einem blauen Auge davon.
Mehmet Menekse hatte die eine oder andere Chance zum Ausgleich. Er traf nicht, weswegen das 1:0 der Baiersdorfer über 90 Minuten Bestand hatte.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 06.11.2016 19:08 Uhr