So recht wissen beide Mannschaft vor dem Derby noch nicht, wo sie stehen und welche Richtung man in dieser Saison einschlagen wird. Der FC Vorwärts Röslau kam beim ASV Pegnitz auswärts immerhin zu einem Punktgewinn, während der SV Mitterteich auf heimischen Geläuf der SpVgg Selbitz mit 1:3 unterlag und somit schon etwas unter Druck stand, denn die kommenden Aufgaben werden nicht unbedingt leichter für die Lang-Schützlinge. Erschwerend hinzu kam, dass mit Stefan Meisel der Top-Torjäger nicht zur Verfügung stand und auch die nominellen Torhüter Nummer Eins und Zwei verletzt oder beruflich abkömmlich waren. Daher stand im Derby Justin Göhlert zwischen dem Pfosten. Bei Röslau fehlten mit Sturm und Lima ebenfalls noch Offensivkräfte und ob die hochkarätigen Abgänge ersetzt werden können, wird sich erst nach einer gewissen Zeit zeigen.
Daniel Stich (re.) läuft gegen Adam Heller (li.) den Ball ab.
Thomas Schrems
Nervöser Beginn von beiden Mannschaften. Könnte auch damit zusammenhängen, dass beide Teams im ersten Spiel der Saison nicht gerade Selbstvertrauen tanken konnten und somit im Derby schon etwas unter Druck standen. Aus so einem Fehler hätten die Oberpfälzer auch beinahe die Führung markieren können, als Smrha nach einem schwachen Rückpass von Hostalek mit der Grätsche agieren musste und Männl den Pressschlag aber für sich entscheiden konnte und die Kugel direkt vor die Füße von Heidel fiel, der sich alleine in Richtung Heimtor aufmachte. Blechschmidt im Vorwärts-Kasten hatte aber sehr gut mitgespielt und trennte den SV-Angreifer im letzten Moment noch vom Ball. Das sollte es aber auch für lange Zeit gewesen sein, denn anschließend wurde es langweilig und die Zuschauer sahen keine Torraumszenen. Die Mitterteicher zum Großteil am Ball, doch der entscheidende Pass fehlte in der Anfangsphase noch. Nach der Trinkpause hatte erneut der SVM die große Chance zur Führung. Göhlert mit dem perfekten Pass in die Schnittstelle der Abwehr und Marc Müller auf dem Weg zum Führungstreffer, doch anstatt selbst abzuschließen, versuchte er noch, den Mitspieler in Szene zu setzen. Keine gute Idee, denn der Ball ging es Leere. Eigentlich mit dem ersten einigermaßen zwingenden Angriffsversuch gingen die Hausherren dann überraschend in Führung. Dieses Tor enstand allerdings sehr kurios, als sich das Spielgerät eigentlich in Richtung Toraus bewegte und Torhüter Justin Göhlert wohl die Sechzehnerlinie übersah und plötzlich bemerkte, dass er nicht mehr mit der Hand eingreifen darf. Mo Tamo war Nutznießer dieses Fehlers und flankte in die Mitte, wo Adam Heller den Ball mit dem Knie über die Linie drückte. Doch dass sollte noch nicht alles gewesen sein, denn nur zwei Minuten später hätte Göhlert beinahe erneut zum Torerfolg der Heimelf beigetragen, als er einen Ball direkt in die Beine von Walther klärte und der auf Schmidt querlegte. Anschließend machte der Schlussmann seinen Patzer wieder gut und parierte den Schuss. Bis zur Halbzeit hatten die Mitterteicher mehr vom Spiel, doch überwiegend wurde der Ball in der eigenen Viererkette gespielt oder das Mittelfeld etwas zu langsam überbrückt.
Jaroslav Smrha (li.) im Kopfballduell mit Martin Bächer und Mauricio Göhlert.
Thomas Schrems
Gleiches Bild zum Anfang der zweiten Hälfte: Mitterteich mit mehr Ballbesitz, jedoch ohne die nötige Durchschlagskraft in der Offensive. Hier machte sich das Fehlen von Stefan Meisel durchaus bemerkbar. Nach einer Ecke und einem missglückten Klärungsversuch der Mitterteicher Hintermannschaft hatte Jaroslav Smrha das 2:0 auf dem Schlappen, doch seine Direktabnahme ging knapp am Kasten vorbei. Besser machte es auf der Gegenseite Mauricio Göhlert, der einen Assist von Männl zum Ausgleich in die Maschen knallte. Relativ ungedeckt kam der Mittelfeldakteur der Oberpfälzer dabei beim Eckball zum Abschluss. Und es dauerte nicht lange, da konnte sich der mitgereiste Mitterteicher Anhang erneut freuen, denn nach einem Röslauer Einwurf landete die Kugel über Umwege bei Matthias Männl, der aus knapp 25 Metern den Hammer auspackte und zur Führung einschoss. In der Folge wurde es etwas ruppiger und Schiedsrichter Görtler musste des Öfteren in die Brusttasche greifen. Der Unparteiische machte seine Sache allerdings hervorragend und leitete einwandfrei. Manuel Dürbeck hatte zwei Mal die Entscheidung auf dem Fuß, doch ein Mal rettete erneut Blechschmidt hervorragend. Beim nächsten Versuch ging der Schuss dann allerdings doch ein paar Meter am Tor vorbei. Röslau warf in den Schlussminuten natürlich alles nach vorne, doch vieles blieb Stückwerk und die Mannschaft von Rüdiger Fuhrmann konnte sich keine größere Chance mehr erspielen, so dass der SV Mitterteich im Derby die drei Punkte verdient entführen konnte.
Matthias Männl (re.) im Laufduell mit Norbert Ferstl (li.).
Thomas Schrems
Der SV Mitterteich kann durch diesen Sieg etwas entspannter in die kommende Partie gegen die SG Quelle Fürth gehen, während die Röslauer beim SC 04 Schwabach erneut eine sehr schwere Aufgabe vor der Brust haben. Beide Mannschaften werden noch nicht richtig wissen, in welche Richtung es diese Saison geht, auch wenn man aus beiden Lagern hört, dass man die nötigen Punkte für den Klassenerhalt erst einmal sammeln möchte. Nach der heutigen Leistung dürfte dies vor allem für die Röslau primäres Ziel sein, wobei sich auch der SVM auf diesem Sieg nicht ausruhen sollte und weiter fleißig punkten muss.
Spielbericht eingestellt am 20.07.2016 22:46 Uhr