von Sepp Geiger
Vor dem Spiel wäre sicherlich mancher der SVF-Verantwortlichen mit einer Punkteteilung zufrieden gewesen – nicht aber nach dem Schlusspfiff. Das Remis war für die Gastgeber eine gefühlte Niederlage, denn die Stiftländer versalzten den Friesenern in der zweiten Halbzeit die Kirchweihsuppe. Viel geändert hat sich in den letzten Wochen im Spielaufbau der Einheimischen nicht. Individuelle Fehler in der Defensivabteilung, mangelnde Chancenauswertung – die Themen bleiben die Gleichen. Forsch begannen die Jungs von Trainer Andreas Lang, der noch lange nach dem Schlusspfiff mit der Einstellung seiner Fußballer im zweiten Durchgang haderte. Aus spitzem Winkel prüfte Patrick Sudol, vom jungen Marco Bernegg gekonnt steil angespielt, Torhüter Blechschmidt (11. Min.). Eine Minute später setzte sich Patrick Sudol erneut auf rechts energisch durch, passte auf Christian Brandt, der nur noch einzuschieben brauchte. Als der überzeugende Marco Bernegg sich dann, trotz unfairer Attacke, gegen Torwart Blechschmidt durchsetzte, schien die Partie frühzeitig zugunsten der Frankewälder entschieden (18. Min.). Friesen verwaltete bis zur Pause das Ergebnis, Röslau schien sich zu ergeben. Es kam aber anders.
Ein Kopfball von Mohannad Tamo stellte nach dem Wiederanpfiff Schlussmann Manuel Fröba nicht wirklich vor ein Problem. In der 52. Minute schien die Begegnung zugunsten der Grün-Weißen endgültig entschieden. Routinier Frank Fugmann, für den verletzten Marco Bernegg frühzeitig eingewechselt, zog aus 18 Metern ab, Torhüter Blechschmidt lenkte mit gekonnter Abwehr das Leder an die Latte und Christian Brandt war nicht in der Lage, den Ball aus sechs Metern ins leere Tor zu bugsieren. Ganz Friesen war geschockt und so spielte die Mannschaft dann auch. Unverständlicherweise konnten die „Flößer“ die Kreise des auffälligen Sebastian Herrmann kaum einengen. Mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze knapp neben den Pfosten machte der Vorwärts-Motor nach einer Stunde auf sich aufmerksam. Nahezu im Gegenzug hätte David Daumann die endgültige Entscheidung herbeiführen können, doch scheiterte er aus spitzem Winkel am herausragenden Schlussmann Blechschmidt. Die Hausherren ergingen sich dann in Passivität und bekamen ihre Quittung. Gleich gegen drei Verteidiger setzte sich der starke Marco Siniawa durch, flankte maßgenau auf Sebastian Herrmann, der die Kugel volley im Netz versenkte (64. Min.). Siniawa war es dann auch, der eine Hereingabe von rechts zum verdienten Ausgleich nutzte (76. Min.). Es ist mehr als unverständlich, warum sich die Friesener Fußballer innerhalb von zwölf Minuten die Butter vom Brot nehmen ließen. Wollen sie nicht - oder können sie nicht?! Der junge Schiedsrichter Sebastian Cornely leitete die faire Partie souverän.
Spielbericht eingestellt am 11.10.2015 18:12 Uhr