Der Selbitzer Trainer Markus Häßler hatte seine Elf auf zwei Positionen umgestellt. Für Benjamin Zekic rückte Pascal Hager wieder ins Sturmzentrum und auf dem rechten Flügel erhielt Daniel Cavelius den Vorzug vor Martin Damrot. Friesens Trainer Andreas Lang musste kurzfristig auf Christian Brandt verzichten, der sich beim Aufwärmen verletzt hatte. Für ihn rutschte Frank Fugmann in die Startformation.
SV-Routinier Andre Zapf im Duell mit Fabian Elbl.
C. Seidler
Das Spiel begann ohne Abtastphase - die beiden zuletzt glücklosen Frankenwaldclubs begegneten sich mit offenem Visier. Bereits nach sechs Minuten durften der Selbitzer Anhang und Geburtstagskind Markus Hässler auf der SVS-Bank jubeln. Dem Treffer von Fabian Elbl war ein zu kurz getimter Rückpass von Andre Zapf vorausgegangen, Elbl spritzte dazwischen und ließ Manuel Fröba im Gästetor keine Abwehrchance. In der 18. Spielminute war es erneut der sehr lauffreudige Elbl, der alleine vor Keeper Fröba auftauchte, den Ball im vollen Lauf am Torwart vorbeilegte und ins Straucheln kam. Der gut positionierte Schiedsrichter Stühler ließ weiterlaufen, umsonst waren die lautstarken Proteste des Selbitzer Anhanges. Eine Minute später war es dann doch soweit: Nach einer Freistoßflanke von Daniel Cavelius stand Pascal Hager im Fünf-Meter-Raum sträflich ungedeckt und hatte keine Mühe, einzunetzen. In der 27. Spielminute deutete der Schiedsrichter doch noch auf den ominösen Punkt, diesmal auf den im Selbitzer Strafraum. Bei einer abgefälschten Köcher-Flanke war Edelmann gegen Patrick Höhn einen Schritt zu spät gekommen und hatte den Stürmer getroffen. Es war bis zu diesem Zeitpunkt die erste nennenswerte Friesener Offensiv-Aktion im gesamten Spiel. Daumann ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum Anschluss. Ein Treffer, der das Spiel belebte. Die Nachbarn begegneten sich nun auf Augenhöhe und lieferten sich einen packenden Fight, in dem das Momentum zu Gunsten der Friesener kippte.
Patrick Sudol kommt vor Rico Raithel ans Leder.
C. Seidler
Für den Ausgleich sorgte letztlich Patrick Höhn. Ein Befreiungsschlag für den baumlangen Schneckenloher. Seit er sich beim ASV Hollfeld mit einem Treffer von der großen Fußballbühne verabschiedete, da er sich nur kurz nach seinem Tor einen Kreuzbandriss zuzog, sind elf Monate vergangen. Elf harte Monate, in denen er für sein Comeback schuftete und dies auch feiern konnte. Neun Spiele dauerte es, bis er jetzt endlich wieder einnetzen konnte. "Für ihn freut es mich enorm", so Trainer Andreas Lang strahlend. Nach einem leichtfertigen Ballverlust von Widmaier schickte Andre Zapf den Friesener Sturmführer Patrick Höhn auf die Reise. Alleine vor Möschwitzer hatte der keine Probleme, zu vollenden. In der Schlussphase entwickelte sich ein Derby auf des Messers Schneide. Beide Mannschaften wollten den tabellarisch dringend benötigten Dreier, beide Tore schienen aber wie vernagelt.
Während der SV Friesen im Duell mit dem SV Poppenreuth erneut unter Zugzwang steht und in einer weiterhin knüppelhart engen Liga auf den zweiten Sieg hofft, müssen die Selbitzer ihren Blick langsam nach hinten richten. Nach dem vierten Spiel ohne Sieg beträgt der Abstand auf die Relegationsplätze nur noch magere vier Punkte.
Spielbericht eingestellt am 19.09.2015 10:02 Uhr