Im Kellerduell der Landesliga Nordost hatte der FSV Bruck den SSV Kasendorf zu Gast und beide Mannschaften mussten eigentlich punkten, weil am Vortag der FSV Stadeln vorgelegt hatte. Die Brucker hatten eine stattliche Anzahl an Auswechselspielern auf der Bank. “Die Reserve hat kein Spiel, da habe ich alle mitgenommen”, verriet Normann Wagner vor der Partie. Dabei hatte der Übungsleiter die Qual der Wahl und ließ unter anderem David Wägner und Rafael Hinrichs auf der Bank. Im Tor gab Sebastian Häunke, der erst vor knapp drei Wochen eher zufällig aufgrund der Torwartmisere nachverpflichtet wurde, sein Comeback und vertrat den verletzten Stammkeeper Markus Pröll. Bei den Gästen überraschte die Tatsache, dass sich Spielertrainer Markus Taschner selber auf die Bank setzte. Dafür stand Rückkehrer Simon Hösch von Beginn an am Feld und sollte Betrieb vor dem gegnerischen Tor machen. “Die Jungs haben im Training so gut Gas gegeben, da wäre es unfair gewesen, wenn ich mich selber aufgestellt hätte”, sagte Markus Taschner nach der Partie.
Und den hätte der Stürmer machen müssen. Aber Cescutti traf den Ball nicht richtig.
Sebastian Baumann
Bruck übernahm sofort die Initiative und war die eindeutig spielbestimmende Mannschaft. Die Gäste agierten nach dem Motto “Hoch und weit bringt Sicherheit” und bolzten die Bälle meist nach vorne auf Andreas Pistor, der aber im Großen und
Ganzen die Brucker Defensive im Griff hatte. Es dauerte bis zur 13. Minute, als Bruck die erste gute Gelegenheit hatte. Wie so oft ging es über die rechte Seite des FSV und die Flanke von Jan Sperber fand Enrico Cescutti, der mit dem Kopf nur knapp am rechten Pfosten vorbei köpfte. Fünf Minuten später stand Mario Foth mutterseelenalleine vor dem Kasten, scheiterte aber am aufmerksamen Sebastian Eck im Kasten der Gäste. Nur einmal hatte die Heimelf Andreas Pistor aus den Augen gelassen und das hätte sich in der 21. Minute fast gerächt, als der Golagetter nach einem Konter das Tor hätte machen müssen, aber verzog. Jetzt hatte der SSV seine beste Phase. Doch mehr als ein weiterer Konter bei dem Andreas Pistor den Ball am herauseilenden Häunke und am Tor vorbeilupfte sprang nicht heraus. Die Brucker kamen danach wieder besser in die Partie und schnürten die Gäste in der eigenen Hälfte ein. Als dann Arapoglu erst Schulze-Zachau frei spielte und der auf Cescutti quer legte, hätte das Tor der Heimelf fallen müssen. Doch der Stürmer traf den Ball nicht richtig, so dass Eck keine Mühe mit dem Rollerball hatte.
Da hätte es auch Elfmeter geben können. Denn wenig später kommt Andreas Pistor zu Fall, weil Luca Napolitano resolut verteidigt.
Sebastian Baumann
In der Halbzeitpause schien Kasendorfs Trainer Markus Taschner die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nun spielte seine Mannschaft deutlich besser Fußball und drückte den FSV immer wieder in die eigene Hälfte. Es dauerte allerdings bis zur 52. Minute, ehe es gefährlich wurde. Marco Napolitano konnte gerade noch einen Konter über Andreas Pistor unterbinden und hatte dabei Glück, dass sein robustes Einsteigen nicht mit einem Strafstoß geahndet wurde. Die Gäste spielten aber unbeeindruckt weiter, zwingend wurde es aber selten. Erst in der 58. Minute musste Sebastian Häunke dann eingreifen, als er mit einem starken Reflex einen immer länger werdenden Freistoß um den rechten Pfosten lenkte. Nur zwischendurch blitzten die besseren technischen Fähigkeiten der Erlanger auf, die bis auf einen Foth-Schuss nichts mehr zustande brachten, um den Gästekasten in Bedrängnis zu bringen. Besser - abgesehen vom Abschluss - machte es da der Gast. Matthias Pistor war es, der nach einem Konter auf Bruder Andreas quer legte, der das Kunststück vollbrachte, den Ball nicht im leeren Tor unterzubekommen. Das Spielgerät trudelte am langen Pfosten vorbei. Erst in der Schlussphase hatte Bruck dann die Partie wieder besser im Griff, auch weil den Gästen weiterhin nur wenig einfiel, um zu zwingenden Chancen zu bekommen. So war es Jan Sperber, der den möglichen Siegstreffer auf dem Kopf hatte. Denn erst scheiterte Drießlein mit einer halben Flanke an Keeper Eck, dann setzte der Defensivmann den Ball per Kopf an den kurzen Pfosten. Das wäre der Lucky Punch in einem kampfbetonten Spiel gewesen. "Für uns ist das auf alle Fälle, weil auswärts ein Punktgewinn", sagte dann auch Gästetrainer Taschner nach der Partie.
Spielbericht eingestellt am 28.02.2016 17:30 Uhr