von Harald Hoch
Vielleicht geht ja doch noch was in Hollfeld. Zumindest gaben die Schreiber-Schützlinge nach der Klatsche in Seligenporten - dort allerdings gegen ein Regionalligateam - ein Lebenszeichen von sich. Völlig verdient erzwangen die Hollfelder mit einer disziplinierten und kämpferisch Mut machenden Leistung drei Punkte gegen den bis dato Tabellenfünften aus Hochfranken, der nun wohl seine Ambitionen auf den Relegationsrang zurückschrauben muss. Es ist schon bezeichnend, dass Dejan Cukaric im ASV-Tor in 90 Minuten nur einmal beherzt zugreifen musste. So würden die Hollfelder Fans ihren ASV sicherlich wieder gerne öfters sehen. Die nächste Möglichkeit besteht am kommenden Sonntag zu Hause gegen Dergahspor Nürnberg.
Die erste gute Szene gehörte zunächst den Gästen nach acht Minuten. Ein Kopfball von Bächer landete aber in den Armen von ASV-Torsteher Cukaric. Nach einer Viertelstunde verpasste eine Volleyabnahme von Rietsch das Ziel um gut einen Meter. Hollfeld stand bis dahin sehr sicher. Selbitz gab zwar den Takt vor, hatte aber auch noch nicht die zündenden Ideen, um den ASV ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Das Tor fiel so auch auf der anderen Seite. Aus bester Freistoßposition, 17 Meter mittig vor dem Tor, zirkelte Hannes Sommerer den Spielball überlegt um die Mauer in das Tornetz der Hochfranken. So gingen die Rot-Schwarzen nach langer Durststrecke einmal wieder in Führung. Die hielt genau neun Minuten, ehe Kevin Winter einen heiß diskutierten Foulelfmeter - Philipp Schubert berührte seinen Gegenspieler im Strafraum am Fuß - im Hollfelder Tor unterbrachte. Eine weitere Standardsituation brachte in einem immer munter werdenden Spiel die erneute Führung für die Schreiber-Schürtzlinge. Nach einer scharfen Ecke von Hannes Sommerer, die von der Torlatte wieder ins Spielfeld zurücksprang, ließ sich Johannes Eberlein nicht zwei Mal bitten und hämmerte das Leder aus fünf Metern unter den Querbalken. So ging der ASV mit einer keinesfalls unverdienten Führung in die Kabine.
Hollfeld war auch von Beginn der zweiten Hälfte an gleich wieder richtig gut im Spiel. Dies ist erwähnenswert, weil dies zuletzt nicht immer so war. Es zeigte sich, was eine Führung und Selbstvertrauen ausmachen kann. Die Akzente kamen so zunächst immer wieder von den Rot-Schwarzen, denen es mehrmals gelang, sich dem Strafraum der Selbitzer gefährlich zu nähern. Von einem Tabellenunterschied war nichts zu sehen. Hatten die Selbitzer, denen nur ganz wenig gelang, die Hollfelder ein wenig unterschätzt, oder konnten diese endlich einmal zeigen, dass mehr in ihnen steckt, als es zuletzt zu vermuten war? 20 Minuten vor dem Ende versuchte der Gast dann, etwas mehr Druck aufzubauen. Genau in dieser Phase verweigerte der Unparteiische wohl einen an Sommerer verursachten Strafstoß, der in der Wahrnehmung klarer war, als auf der anderen Seite im ersten Abschnitt. Damit war dann auch schon die gute Phase der Selbitzer wieder verpufft. Die beste Chance des zweiten Durchgangs hatte nämlich wieder der ASV. Nach einer langen Flanke stand Christopher Schmitt plötzlich alleine vor Torsteher Yilmaz, brachte aber das Spielgerät, zum Schrecken des einheimischen Anhangs, aus acht Metern nicht mit dem Kopf im Tor unter, weil Yilmaz rechtzeitig die Arme hochreißen konnte. Torchancen für Selbitz waren in der zweiten Halbzeit übrigens Fehlanzeige.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2015 21:10 Uhr