Die Gäste mussten neben den seit Wochen verletzten Kickern zusätzlich auf Kapitän Dominik Zwosta verzichten - für ihn rückte Youngster Stammberger in die Startformation. Die Hausherren ihrerseits mussten Routinier Manuel Mezger (Geburtstag), Keeper Dejan Cukaric (Bänderriss) und letztmals auch Kapitän Johannes Eberlein (Bänderverletzung im Knie) ersetzen.
Johannes Schatz kann das Leder vor Patrick Höhn ablaufen.
Andreas Bär
In den Anfangsminuten war noch nicht absehbar, was in den kompletten neunzig Minuten folgen sollte. Beide Teams mühten sich auf tiefem Boden um ein gepflegtes Forechecking, ließen das Leder zirkulieren und kamen durchaus aussichtsreich in Richtung des gegnerischen Strafraumes. Ein Beginn, der durchaus nicht ohne war: Schließlich hatte Friesen nach sieben Spielen ohne Niederlage genauso viel Rückenwind wie die Hausherren nach dem Überraschungcoup beim ASV Vach. Ein trügerisches Bild. Es sollte sich alles anders entwickeln. Und daher fiel die Friesener Führung auch eher überraschend. Im Aufbauspiel unterlief Sven Rosenzweig ein fataler Fehlpass, Hannes Nützel spielte das Leder punktgenau in die Schnittstelle der Hollfelder Kette und Patrick Höhn spitzelte den Ball unhaltbar für Schatz ins lange Eck - Freude und Schock lagen bei den Gästen nahe beieinander. Der Torschütze musste seinen Treffer teuer bezahlen. Beim Sprint Richtung Ball verletzte er sich aus unerfindlichen Gründen schwer - es besteht der Verdacht auf einen Bänderriss. Bitter für die Friesener, die eh schon ein immenses Lazarett zu beklagen haben und seit Höhn dabei ist, die Erfolgsspur beschritten haben. Der ehemalige Theisenorter, in Bayreuth studierend, hat seine eigene Erfolgsgeschichte geschrieben. Die jetzt vielleicht schon ein jähes Ende findet. Seine Auswechslung jedenfalls war Gift für das Spiel. Es entwickelte sich ein pures Kampfspiel mit zwei gut disponierten Abwehrreihen und zwei völlig stumpfen Angriffsabteilungen. Erst kurz vor dem Pausentee nahm die Partie auch vor den Toren etwas Tempo an. Philipp Schuberts Kopfball lenkte Siggi Kirschbauer gerade noch so an den Pfosten, der fällige Eckball blieb folgenlos (42.). Und eine Minute vor dem Pausentee hatte der Torwartroutinier Glück, dass er - in die Sonne blickend - einen 40-Meter-Freistoß Didoffs von der Aussenlinie vor sich aufklatschen lassen musste, das Leder aber knapp am langen Pfosten vorbeizischte. Bitter für Friesen: Mit Frank Fugmann musste der nächste Führungsspieler schon kurz vorher ebenfalls verletzungsbedingt das Feld verlassen.
Patrick Höhn auf dem Weg zum Führungstor - Patrick Gubitz kann nur noch zusehen.
Andreas Bär
So schwach das Niveau vor dem Pausentee war, so blieb es auch. Etwas bemühter schienen beide Mannschaften zu sein, doch richtig Zwingendes wollte nicht herausspringen. Eine Ecke von Joel Didoff, die Kirschbauer über die Latte faustete (52.) und eine neuerliche Faustabwehr Kirschbauers, nachdem sich Youngster Gesslein sehenswert gegen gleich drei Gegenspieler durchtankte (55.) - das war es. Bis die Hollfelder im Defensivverbund auf eine Dreierkette umstellten und Friesen den ein oder anderen Konter fahren konnte. Die defensiv gut eingestellte ASV-Truppe bekam da Probleme. Sudol setzte sich impulsiv gegen Didoff und Andre Schubert durch, sein Lupfer über Schatz hinweg klatschte aber an den langen Pfosten (75.) und Fröba konnte den Abpraller nicht verwerten. Zwei Minuten später setzte sich Manndecker Woitzschitzke trotz Foulspiels des schon verwarnten Schubert eindrucksvoll durch, doch Fröba agierte nach seinem Flankenball zu zögerlich. Und eine Minute später visierte Sudol drüber (78.). Auf der Gegenseite hätten die Hausherren sogar noch zum Ausgleich kommen können. Ein 30-Meter-Freistoß Didoffs war aber zu hoch visiert (85.), eine Minute später ließ der Unparteiische nach einem Zusammentreffen von Woitzschitzke und Philipp Schubert im Strafraum seine Pfeife schweigen. Das Ende einer hart zu verdauenden Partie.
Während die Friesener nach 20 Punkten aus den letzten acht Spielen nun weiter direkt in Richtung Tabellenvorderfeld stürmen, stehen den Hollfeldern schwere Zeiten bevor. Die nächsten Gegner sind nicht dazu angetan, von vielen Punkten auszugehen.
Spielbericht eingestellt am 19.10.2014 21:45 Uhr