Die Befürchtung ist eingetreten: im Duell des Letzten gegen den Vorletzten reicht es nicht für einen Dreier, sodass sich an der Tabellensituation nichts ändert. „Da spielt Not gegen Elend!“, hallte es von den Zuschauerrängen. Und das war es auch, was den gut 300 Besuchern über weite Teile des Landkreisderbys geboten wurde. Torchancen konnten an einer Hand abgezählt werden, viele Unkonzentriertheiten und Fehlpässe standen auf der Tagesordnung – zu wenig, um sich aus dem Abstiegssumpf befreien zu können. Wenn auch die Lerchenbühler ihr Mindestziel erreichten, in der jetzigen Situation helfen jedoch nur Siege weiter! Entsprechend bestürzt zeigte sich Hollfelds Coach Michael Taschner.
Christian Wölfel wurde in der Offensive oft alleine gelassen, konnte später die Führung vorbereiten.
Fabian Nelkel
Im „Alles-oder-Nichts–Spiel“ standen die Zeichen für die Gäste von Beginn an schlecht. Coach Fraß musste neben den Rotsündern Dörfler und Hemkendreis, auch auf Vogler, Dachsbacher, Wallochny und den mit der Post-Nationalmannschaft verhinderten Stenglein verzichten. Eine weitere Schrecksekunde ereignete sich beim Aufwärmen, als Feix Dollhopf frühzeitig zur Behandlung in die Kabine musste. Doch er biss auf die Zähne und konnte auflaufen. Auf der Gegenseite entspannte sich allmählich die Personaldecke: Trainer Taschner konnte die beiden Fuchs- Brüder und Kapitän Schatz, der schon am Vortag in der Reserve Spielpraxis sammelte, in der Startelf begrüßen.
Durchgang Eins ist schnell erzählt. Beide Seiten agierten zögerlich, gar ängstlich. Das Abstiegsgespenst schien ihnen in den Köpfen herumzugeistern. So standen die Kellerkinder tief in ihrer Hälfte, waren bemüht, keine Fehler zu begehen. Während sich die Gäste aus ihrer Hälfte nicht heraustrauten und ihr Heil mit langen Bällen in die Spitze suchten, versuchte es Hollfeld mit schnellem Spiel in die Spitzen, was nur selten klappte. So jedoch in der zehnten Spielminute: Schmitt kam über die rechte Außenbahn und ließ die Saaser Abwehr stehen. Tscheuschner konnte seinen Versuch nur abprallen lassen, den Geßlein in die Maschen wuchten wollte. Doch aus wenigen Metern verpasste er die Führung vor dem leeren Tor. Das erste Schüsschen feuerte erst in der 20. Minute Hannes Greef ab, ohne Cukaric in Not zu bringen. Nur kurz darauf nutzten die Hollfelder die Ungeordnetheit der Gästeabwehr nach einem Ballverlust im Mittelfeld aus, schalteten schnell um. Der Ball kam zu Nikolas Kraus, der von der Sechzehnmetergrenze Tscheuschner zu einer Glanztat zwang. Bayreuth fand allmählich besser ins Spiel, ging energischer in die Zweikämpfe und ließ nur wenig Raum. Nach vorne ging jedoch nichts: ihre weiten Bälle waren für die Innenverteidiger Eberlein und Schatz ein gefundenes Fressen.
Harter Zweikampf, Leon Grüner mit artistischer Einlage.
Fabian Nelkel
In Hälfte Zwei starteten die 22 Mann auf dem Spielfeld angriffslustiger und spielfreudiger. Schon von Beginn an machten die Hausherren deutlich, ihre liegen gelassenen Chancen aus dem ersten Durchgang wettmachen zu wollen. In der 50. Spielminute fand das Leder erstmals den Weg ins Tor, doch der Unparteiische entschied auf Abseits. Schmitt setzte sich auf rechts durch, sein Schuss konnte Tscheuschner nur abtropfen lassen. Beim Nachschuss soll Pätz jedoch im Abseits gestanden haben. Saas beschränkte sich weiterhin auf Konter: nur kurz später tauchte Hannes Greef frei im gegnerischen Strafraum auch, konnte jedoch von Schatz in letzter Minute noch gestoppt werden. Im Gegenzug zischte Schmitts scharfe Hereingabe über Pätz‘ hohes Bein hinweg, Tscheuschner wäre geschlagen gewesen. Das erste Tor des Tages lag in der Luft und sollte in der 59. Spielminute fallen. Wölfel hatte auf der rechten Seite das Auge für den am langen Pfosten alleine gelassenen Hannes Greef, der keine Mühe hatte, Cukaric mit der ersten richtigen Chance per Kopf zu überwinden. Hollfeld ließ sich nach der überraschenden Führung nicht beirren und versuchte, weiter nach vorne zu spielen. Es sollte bis zur 72. Minute dauern, als der aufgerückte Innenverteidiger Eberlein das Leder unter die Latte zimmerte. Der eingewechselte Didoff hatte zuvor von links einen Freistoß getreten, den die Saaser Abwehr jedoch nicht klären konnte. Hollfeld warf nochmals alles nach vorne, auch auf die Gefahr hin, hinten anfällig zu sein. Doch beides ergab nichts Zählbares!
Auch nach dem Remis im Kellerderby hat sich die Ausgangslange nach einem Drittel der Saison nur wenig verändert, da auch die direkten Kontrahenten Kirchenlaibach, Redwitz, Kasendorf und Frohnlach 2 maximal einen Zähler am Wochenende ergatterten. So können die Lerchenbühler am kommenden Wochenende gleich doppelt zu Hause punkten: am Freitag wartet das Nachholspiel gegen den ASV Vach. Am Sonntag gastiert der SV Friesen. Auf Hollfeld wartet eine schwere Auswärtsfahrt zum ASV Veitsbronn.
Spielbericht eingestellt am 28.09.2014 19:02 Uhr