von Rainer Cyris
Der ohne Trainer angereiste Aufsteiger, Uwe Kalb hatte sich am vergangenen Donnerstag zurückgezogen, für ihn stand Torwartcoach Christian Tremel (früher DVV Coburg, VfL Frohnlach, FC Schweinfurt 05, SC Weismain) an der Bande, schlug sich tapfer. Die Hausherren hätten sich vor der Pause nicht wunden müssen, wenn sie in Rückstand geraten wären. In den zweiten 45 Minuten übernahmen die Fichtelgebirgler das Kommando und schossen mit einem 120-Sekunden-Doppelschlag den heiß ersehnten sechsten Saisonsieg heraus. Beim „Finale“ der kampfbetonten Partie, vergaben die Platzherren einige hochkarätige Chancen.
Vorwärts-Trainer Rüdiger Fuhrmann: „ Wir haben 21 Punkte, der Sieg war hochverdient, denn wir waren in den zweiten 45 Minuten haushoch überlegen. Ein 3:0 oder 4:0 wäre durchaus möglich gewesen. Der Grundstein für unseren Erfolg war die Tatsache, dass wir mit einem 0:0 in die Pause gehen konnten, denn zu diesem Zeitpunkt hätten wir schon 0:1 zurück liegen können.“
FC-Interimscoach Christian Tremel: „Mit der Leistung der Mannschaft bin ich zufrieden. Wir hatten mehr Stabilität in der Abwehr. Diese Tatsache hatte uns in der verganenen Saison zum Meister gemacht und in den ersten Spielen der Nordostliga zum Erfolg verholfen. In der ersten Halbzeit hätten wir in Führung gehen müssen, aber der Ball landete leider nur am Pfosten und danach nicht in den Maschen. Das 0:1 war ein billiges Tor nach einem Standard. Unter dem Strich bin ich mit der Vorstellung einverstanden.“ Christian Tremel liess wissen, dass die Redwitzer Vereinsverantwortlichen bereits mit Trainerkandidaten verhandeln. Er selbst kann das Amt auf Grund seiner beruflichen Verpflichtungen, er ist Polizeibeamter, nicht übernehmen.
Der Auftakt verlief beiderseits äußerst hektisch. Nach acht Minuten ein missglückter Rückpass von Zakrzewski, aber Keeper Blechschmidt verhinderte gegen Koch drohenden Schaden. Kurz darauf tauchte Blechschmidt per Hechtsprung in den unteren Winkel, geschossen hatte Fischer. Der Aufsteiger mischte auf dem glatten Untergrund ohne Scheu mit und zog sich bei Gefahr fast komplett zurück. Mit dieser Gangart konnten die Hausherren lange Zeit nichts anfangen, rannten sich mit engmaschigen Aktionen fest oder trennten sich viel zu spät vom Ball.
Die 20. Minute werden sich beide Team sicherlich einige Zeit merken. Fischer entwischte Knoblauch und hatte die FC-Führung auf dem Schlappen. Blechschmidt verkürzte den Winkel, dass Spielgerät klatschte an den Innenpfosten, trudelte quer durchs Vorwärts-Gehäuse und Smrha sorgte für ein Ende der Schrecksekunden. Fünf Minuten später war Fischer nach einem Abpraller an der Strafraumkante zu überrascht und liess diese gute Möglichkeit ungenutzt verstreichen. Mit einem gefährlichen Aufsetzer von Schuberth endete die Redwitzer Drangperiode. Danach trat Röslau in Erscheinung. Benker nahm Mass, zog aus etwa 24 Metern ab, aber FC-Torhüter Jauch parierte dessen Geschoss mit einer Faust. Als Hermann losmarschierte, wurde er von C. Goller regelkonform an der Strafraumkante vom Ball getrennt.
Mit entschlossenen Blicken marschierten die Fuhrmann-Schützlinge die zweite Halbzeit. Nach einigen vergeblichen Angriffsversuchen, gab es Freistoss für Vorwärts. Benker drosch den Ball in den Strafraum. Hellmuth und Jauch behinderten sich gegenseitig, Nutzniesser war Smrha und der lochte zum erlösenden 1:0 ein. 120 Sekunden danach setzte Walther einen Querpass von Smrha zur Vorentscheidung in die Maschen. In der Schlussviertelstunde gab es Beifall für die nun wie aufgedreht agierenden Hausherren. Im Redwitzer Strafraum brannte es wiederholt lichterloh. Aber Walther, Yavuz, Zakrzewski und Tamo fanden ihren Meister in Keeper Jauch oder beendeten ihren Sprint zu früh.
Spielbericht eingestellt am 13.09.2014 22:20 Uhr