Mit der SpVgg Selbitz erwartete TSV-Coach Thomas Kaufmann einen spielstarken Gegner, der Selbstbewusstsein aus drei Siegen in Folge tankte. Viele Gästeakteure waren ihm aus den Duellen mit den Frankenwald-Teams bekannt, doch fürchtete er sie nicht. „Keine Mannschaft ist unschlagbar, wir wollen punkten!“ Mit Sommerer, Lauer, Obwandner und Mager fehlten dem Übungsleiter jedoch vier wichtige Spieler, sodass es zu seinem eigenen Auftritt kommen sollte. Sein Gegenüber, Markus Häßler, wollte am Aufwärtstrend anknüpfen, traf jedoch auf einen „echten Prüfstein“. Ihm fehlten die Defensivspieler Lang, Gabler und Busse, dafür war Stefan Ermer nach Verletzungspause das erste Mal zurück an Bord.
Stefan Olpen (re.) war bei Daniel Cavelius' Flügelläufen gefordert.
Fabian Nelkel
Die SpVgg Selbitz erwischte den besseren Start in die Partie. Ihnen war das Selbstvertrauen anzumerken, das sie zuletzt sammeln konnten. Die erste Möglichkeit verzeichnete Außenverteidiger Redondo, der von links in die Mitte zog, ihm das Leder jedoch über den Spann rutschte. Zehn Minuten benötigen die Hausherren, ehe sie zu ihrer ersten Chance kamen. Der flinke Dadder setzte sich über die rechte Außenbahn durch, brachte den Ball scharf in die Mitte. Küfner erreichte den Ball allerdings nicht. Mit einer Kopie sollte der Führungstreffer fallen. Wieder gelang es Dadder, auf der Außenbahn durchzubrechen. Diesmal fand er mit Fabian Sendelbeck einen Abnehmer, der nur einschieben brauchte. Dieser Vorsprung sollte aber nur vier Minuten halten: einen weiten Ball konnte Peter Knappe nicht klären und ließ ihn sich von Cavelius abluchsen. Dieser lief alleine auf Ersatzkeeper Schmidt, der den mit Grippe ausfallenden Obwandner ersetzte, zu und schob zum 1:1 ein. Selbitz war weiter am Drücker und wurde zumeist über tiefe Bälle in die Schnittstellen gefährlich. Doch auch in der Defensive offenbarten sie Schwächen, die immer wieder für Gefahr vor dem Tor von Möschwitzer sorgten. Kurz nach dem Ausgleich schickte Raithel Bächer, der den Ball abschirmte und im Fallen keinen Druck hinter den Ball brachte. Im Gegenzug scheiterte Küfner an Möschwitzer. Mit einer feinen, jedoch umstrittenen Aktion drehte die Spielvereinigung schon nach 22 Minuten das Spiel. Winter steckte auf Cavelius durch, der jedoch in abseitsverdächtiger Position den Ball mitnahm und auf Elbl flankte. Dieser markierte ohne Mühen die Gästeführung. Kirchenlaibach ließ sich jedoch nicht beirren und drängte auf den zweiten Treffer. Mehrmals nutzte Sendelbeck auf der linken Außenbahn die Schwächen in der Abwehr um Keilwerth und Redondo, fand in der 24. Minute keine Anspielstation und musste aus spitzem Winkel selbst abschließen. Möschwitzer war auf der Hut und klärte mit dem Fuß. Die größte Gelegenheit zum Ausgleich vergab Hannes Küfner in der 37. Spielminute. Im Zwei-gegen-Eins ließ er Winter und Malik stehen, trieb das Leder über den halben Platz, musste sich nur dem Pfosten geschlagen geben. Nur kurz später war Sendelbeck nach Keilwerths Ballverlust alleine vorm Gästekeeper, doch ihm versagten die Nerven. Mit dem Pausenpfiff segelte Höreths Klärversuch gerade noch über die Querlatte, nachdem Cavelius scharf hereingab.
Fabian Elbl (li.) blieb im Abschluss ohne Fortune.
Fabian Nelkel
Nach dem Wiederanpfiff übernahm der TSV Kirchenlaibach-Speichersdorf die Initiative und hatte mehr vom Spielgeschehen. Doch Selbitz blieb immer durch schnelle Gegenstöße gefährlich, die sie nicht bis zum Schluss ausspielten. Ein Raunen ging über den Sportplatz, als sich Innenverteidiger Daniel Grüner, eigentlich als Sturmtank bekannt, 35 Meter vor dem Tor das Leder zurecht legte und den Freistoß direkt trat. Der Strich verfehlte nur knapp das Selbitzer Gehäuse. Besser machte es auch Küfner nicht, der im Sechzehner das Tor verfehlte (57.). Nach einer guten Stunde wurde die Partie zunehmend zerfahrener und ruppiger. Die Akteure verfingen sich in kleine, nicklige Zweikämpfe, die sich weiter hochschaukelten. Nicht gerade fördlich war dabei das Einwirken des Schiedsrichters, der mit vielen Entscheidungen Hektik aufkommen ließ. Nach einer Ecke zog Grüner ab, traf das Runde nicht voll und lud Möschwitzer zum Fliegen ein. Selbitz, meist nur noch mit Entlastungskontern agierend, verpasste es, die Entscheidung herbeizuführen. Winter drosch nach feiner Annahme den Ball in die Wolken (73.). Die gefährlichste Aktion auf der Gegenseite vereitelte wiederum der starke Selbitzer Rückhalt, als die Hintermannschaft schlief und Dadder aus spitzem Winkel abzog (80.). In der Schlussphase wechselte sich Spielertrainer Kaufmann selbst ein, konnte in der hektischen Schlussphase mit vielen Fouls und kuriosen Entscheidungen jedoch keine Akzente mehr setzen.
Die SpVgg Selbitz ist nach dem vierten Dreier weiter auf dem Kurs Spitzenplatz. Vorerst schafften sie den Sprung unter die Top 3, auch wenn Ligaprimus Feucht in weiter Ferne liegt. Kirchenlaibachs Kampf wurde nicht belohnt. Nach der Friesen-Niederlage konnte der TSV auch gegen Selbitz nicht punkten. Besserung erhofft man sich am kommenden Sonntag bei der SQ Quelle Fürth.
Spielbericht eingestellt am 06.09.2014 21:01 Uhr