von Siegfried Geupel
Einen nie gefährdeten 3:0-Heimsieg, der leicht noch hätte höher ausfallen können, landete die SpVgg Selbitz gegen einen enttäuschenden Gegner aus dem Lichtenfelser Land, der mit 13 Punkten furios in die Saison gestartet war. Unterm Strich lieferten die Hausherren einen engagierten Heimauftritt mit sehr hohem Unterhaltungswert ab – gespickt mit zahlreichen schnell vorgetragenen Angriffen der Selbitzer Youngsters, die wie entfesselt aufspielten und sich in die Herzen des Selbitzer Anhangs spielten.
Die Heimelf – von Trainer Markus Häßler nach den laschen Trainingseinheiten unter Woche noch einmal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt – nahm den Schwung aus dem 1:0-Auswärtssieg bei Tabellenführer Feucht mit und übernahm von Anfang an auf eindrucksvolle Art und Weise das Kommando. Von den durchschnittlich fünf Jahre älteren Gästen war im ersten Durchgang rein gar nichts zu sehen. Ein hart gesottener Gästefan musste in der Halbzeit lautstark attestieren: „Wir waren nicht einmal im Selbitzer Strafraum.“ In der Tat, die Hausherren legten einen furiosen Start hin, schnürten die Mannen um den regionalligaerfahrenen Tobias Dalke regelrecht ein. Nur auf Grund ihrer großen Erfahrung konnten die Gäste die Blau-Weißen in der Anfangsviertelstunde an klaren Einschussmöglichkeiten hindern. Die bis dato beste Chance vergab der auf links durchgebrochene Felix Strootmann frei vor dem Gästekeeper. Anstatt selbst zu schießen, legte er das Leder jedoch noch einmal quer nach innen. Dem im Mittelfeld mit viel Präsenz und klugen Pässen brillierenden Rico Raithel war es vorbehalten, den Bann zu brechen. Mit einem fein gezirkelten Freistoß aus 18 Metern Mitte Tor besorgte er das längst überfällige 1:0. Torwart Patrick Jauch hatte noch die Finger am Ball, blieb aber nur zweiter Sieger. Nur kurz darauf ließ der mit nach vorne geeilte André Keilwerth einen Eckball von Fabian Elbl einen Tick zu zärtlich über die Stirn streichen. Ein zwei Zentimeter längerer Haarwuchs hätte das sichere 2:0 bedeutet. Das besorgte der eminent fleißige Mittelfeldmotor Elbl nach Doppelpass mit Mittelstürmer Markus Bächer. Beide spielten wie aufgedreht und verwandelten das Leder im Eilzugtempo zum Ping-Pong-Ball. Jauch hatte gegen Elbls platzierten Schuss ins linke Ecke erneut nur das Nachsehen. Kurz zuvor hatte sich Raithel ein weiteres Mal energisch durchgetankt, scheiterte jedoch mit seinem Schuss aus spitzem Winkel nur knapp.
Die Hausherren ließen auch im zweiten Durchgang nicht locker und zeigten innerhalb weniger Minuten weitere schnelle Spielzüge vor dem Tor. Lediglich die Entschlossenheit im Abschluss ließ man jetzt ein wenig vermissen. So passte Elbl nochmal nach innen, anstatt aus guter halblinker Position selbst drauf zu halten. Die Hausherren schalteten nun einen Gang zurück und versuchten, die endgültige Entscheidung per Konter herbeizuführen. In dieser Phase kam Redwitz besser auf, spielte gut 20 Minuten mit und kam nach Linksflanke von David Daumann zur einzigen erwähnenswerten Chance, doch Stefan Dinkel setzte den Kopfball freistehend rechts neben das Tor. Stattdessen ging die Selbitzer Taktik voll auf. Ein unwiderstehlicher Sololauf von Yannick Schuberth, der eine stake Partie auf rechts ablieferte, bescherte den Hausherren das dritte Tor. Seine Hereingabe im richtigen Augenblick von rechts leitete der spielfreudige Bächer direkt weiter auf links, wo der eingewechselte Julian Schütz aus vollem Lauf mit links ins lange Eck traf. Ein Hochgeschwindigkeitstor zum Zunge schnalzen. Am Ende hätte ein Freistoß von Elbl aus 25 Metern halblinks (73.), eine Direktabnahme von Bächer nach Vorarbeit des eingewechselten Martin Damrot (84.) und ein weiterer Freistoß von Kevin Winter (89.) das 4:0 bedeuten können. Der Selbitzer Anhang freute sich über eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der es nicht gerecht wäre, einen Akteur besonders herauszuheben.
Spielbericht eingestellt am 30.08.2014 21:39 Uhr