Andreas Pistor und Dominik Schorn machten den Unterschied. Das musste auch Heimcoach Michael Taschner nach Schlusspfiff feststellen. In einem heißen Nachbarschaftsderby, in dem Kasendorfs Coach Markus Taschner auf seine Heimat Hollfeld und seinen Bruder Michael traf, gab es Strafraumszenen am laufenden Band. Chancen zu einem 7:6, das für Markus Taschner durchaus im Bereich des Möglichen lag, hatten die 425 Zuschauer in Hollfeld gesehen. Doch erst der Reihe nach…
Sven Rosenzweig sorgte für höchste Gefahr bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung. Daniel Weiner (re.) kann nur zusehen.
Fabian Nelkel
Markus Taschner baute seine Kasendorfer Startelf nach der 2:3-Niederlage gegen Veitsbronn um und ließ seine zwei Kapitäne auf der Auswechselbank. Dafür rutschten Maximilian Popp und Jochen Hollfelder in die Startformation. „Die Freude überwiegt, auf meine Heimat zu treffen!“ Mit seinem SSV wollte Markus ein "geiles Spiel" abliefern. Sein Bruder Michael auf der Gegenseite ging selbstbewusst mit vier Punkten aus den letzten beiden Partien ins Duell. Gegen den Aufsteiger wollte er sich keine Blöße geben. Doch es sollte ganz anders kommen. Schon mit der ersten Aktion erzielte Dominik Schorn im Nachschuss die Gästeführung, nachdem Jochen Hollfelder ihn mustergültig auf halblinker Position bedient hatte. Und nur wenige Minuten später hätte Schorn auf 0:2 erhöhen können, doch scheiterte er am Schlussmann Cukaric. Für die ersten Aktionen der Hausherren sorgte erst Schmitt (8.) und danach Schatz, doch Kasendorfs Keeper Eck war nach Didoffs Freistoß auf der Hut und klärte aus kurzer Distanz zum Eckball. Besser machte es Torjäger Andreas Pistor auf der anderen Seite. Freistehend am rechten Sechzehnereck setzte er einen Lupfer in die Maschen und ließ Cukaric keinerlei Chancen. Vom neuerlichen Rückschlag erholten sich die Hausherren flott und setzten zu einer Drangphase an. Immer wieder setzten sich die Hollfelder über die rechte Außenbahn mit Schmitt und Rosenzweig durch. So auch beim 1:2-Anschlusstreffer: Schmitt ließ an der Grundlinie seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und hatte das Auge für den freien Alexander Fuchs, der nur einschieben brauchte. Hollfeld drängte auf den Ausgleich, doch es fehlte die Präzision im Abschluss oder sie scheiterten an Eck. Zudem wurde Sven Rosenzweig sehnsüchtig auf der linken Außenbahn vermisst, nachdem er verletzungsbedingt vom Platz musste. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich vergab der aufgerückte Innenverteidiger Schatz per Kopf (32.).
Kasendorf stellt um und lässt Philipp Dall (re.) gegen den flinken Christopher Schmitt antreten.
Fabian Nelkel
So ging es mit einem etwas glücklichen 1:2 in die Pause. Für den blass gebliebenen Kraus brachte Hollfeld mit Maximilian Geßlein neuen Schwung für die Offensive. Die besseren Möglichkeiten verzeichnete jedoch der Gast. Aus der sicheren Abwehrkette um Wirth und Taschner agierten sie mit weiten Bällen nach vorne auf Pistor und Schorn und bereiteten den Gästen so immer wieder Probleme. Für die Vorentscheidung sorgte wiederum Schorn. Von der linken Seite wurde er im Strafraum angespielt, traf den Ball nicht richtig, doch er trudelte abgefälscht ins Hollfelder Gehäuse. Es schien, als hätten sich beide Teams mit dem Ergebnis abgefunden und sehnten den Schlusspfiff herbei. Gefährlich wurde es nur dann, wenn Pistor ins Laufduell musste. So traf er auch zum 1:4-Endstand. Wieder überwand er per Lupfer Torwart Cukaric.
Auch wenn Hollfelds Coach Michael Taschner eine gute Halbzeit mit vielen offensiven Aktionen sehen konnte, muss seine Elf im sechsten Spiel die vierte Niederlage einstecken und bleibt im Hinterfeld liegen. Mit der Kaltschnäuzigkeit von Andi Pistor und Dominik Schorn und der stabilen Abwehr um Taschner und Wirth mausert sich Neuling SSV Kasendorf in seiner Premierensaison zu einem Mittelfeldkandidaten. Mit schon neun Zählern liegt die Elf aus dem Kulmbacher Raum auf Rang 9 der Tabelle und erwartet kommenden Sonntag den SV Friesen auf heimischem Geläuf.
Spielbericht eingestellt am 03.08.2014 19:23 Uhr