Nach dem Kantersieg über Friesen hatte Heimcoach Rüdiger Fuhrmann keinen Grund, etwas zu ändern und schickte die gleiche Formation aufs Spielfeld. Von einer Favoritenrolle des Tabellendritten wollte er jedoch nichts wissen. Bayernligaabsteiger SpVgg Selbitz musste umbauen: Maximilian Lang fällt mit Bänderriss mehrere Wochen aus, auch Julian Rietsch musste angeschlagen passen und Rico Raithel verpasste studienbedingt den Anpfiff. Die mit Spannung erwartete Partie, die sich 365 Zuschauer trotz strömenden Regen nicht entgehen ließen, wurde von keinem geringeren als Regionalliga-Schiedsrichter Christopher Schwarzmann geleitet. Doch es sollte keine einfache Aufgabe für ihn werden.
Diese Flanke von Sebastian Hermann (hinten) führte zum 2:1 kurz nach der Pause.
Nelkel F.
Es entwickelte sich von Beginn an eine taktisch geprägte Partie. Beide Mannschaften agierten aus einer sicheren Defensive heraus, doch blieben hochkarätige Torchancen in der ersten halben Stunde Mangelware. Frühzeitiges Pressing stellte Selbitz im Spielaufbau vor gehörige Probleme, Kapital konnten die Hausherren daraus jedoch nicht schlagen. Zum Ende der ersten Hälfte wurden die Gäste nach vorne aggressiver. Bächer hatte in der 36. Spielminute die Führung auf dem Fuß, doch sein Abschluss konnte im Durcheinander von Blechschmidt auf der Linie geklärt werden. Besser machte es kurz darauf auch nicht Fraaß, dessen erster Versuch von Zakrzewski abgeblockt werden konnte und der zweite im Fangzaun landete. Auf der anderen Seite zog Hermann aus zweiter Reihe ab, doch sein Schuss verfehlte das Eckige. Und auch Yavuz glückte der Führungstreffer nicht, als er sich auf der rechten Seite durchsetzte und alleine vor Möschwitzer nur das Außennetz traf. Besser machte es dann Mohamad Tamo in der 43. Minute zur 1:0-Führung - zum Entsetzen von Gästecoach Markus Häßler, der ein Foul gegen seinen Schlussmann sah. Und auch auf der Gegenseite zog sich Schiedsrichter Schwarzmann dessen Unmut zu, als Keilwerth im Strafraum angegangen wurde und der Pfiff des Referees ausblieb.
Flügelflitzer im Duell: Rasim Yavuz (li.) und Felix Strootmann.
Nelkel F.
Nach der Pause ging es Schlag auf Schlag. Mit der ersten Aktion stieg Andre Keilwerth nach einer Elbl-Ecke am höchsten und köpfte zum nicht unverdienten Ausgleich ein. Doch in der Folge war von den Gästen kaum noch etwas zu sehen und sie wurden in ihre eigene Hälfte gepresst. Im direkten Gegenzug stellte Röslau die Führung wieder her. Hermann behauptete sich auf der linken Seite und hatte das Auge für den sträflich alleingelassenen Walther, der sich das Eck aussuchen konnte und unhaltbar zum 2:1 einnickte. Glück hatten die Gäste, dass der Schiedsrichter in der nächsten Aktion nicht auf den Punkt zeigte: Möschwitzer verschätzte sich bei einer verunglückten Flanke, die Walther von der Grundlinie kratzte und Keilwerth an der Hand traf. Röslau startete einen Sturmlauf, der aber lange Zeit nichts Zählbares herbeiführte. Walther (52. und 57.) und Spörl (66.) verpassten. Für die Vorentscheidung sorgte wiederum Goalgetter Markus Walther in der 80. Spielminute. Ein Selbitzer Befreiungsschlag wurde abgeblockt und leitete die Führung ein. Das Leder sprang zu Yavuz, der in abseitsverdächtiger Position an Möschwitzer scheiterte, doch Walther im Nachschuss abstaubte. Selbitz warf nochmals alles nach vorne. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit konnte der eingewechselte Rico Raithel noch auf 3:2 verkürzen, für mehr reichte es jedoch nicht mehr. Mit dem Abpfiff verfehlte Fabian Gablers Freistoß von der Sechzehnerkante nur knapp Blechschmidts Gehäuse.
Auch wenn es Heimcoach Fuhrmann vielleicht nicht hören will, doch setzt sich sein Vorwärts Röslau vorne fest und muss langsam auf der Rechnung der Konkurrenten stehen, auch wenn ein Ausblick nach fünf Spieltagen noch verfrüht scheint. Selbitz rutscht dagegen auf Platz Zehn ab und sollte aufpassen, um nicht den Anschluss zu verpassen.
Spielbericht eingestellt am 30.07.2014 23:09 Uhr