In der Landesliga Nordost empfing der VfL Frohnlach II in seinem zweiten Heimspiel den 1. FC Redwitz. Nun galt es für die Müller-Schützlinge, mit einem weiteren Dreier nachzulegen, um nicht von Anfang an schon unter Zugzwang zu gelangen, da die beiden Auswärtpartien bekanntlich verloren gingen. Die Gäste hingegen gewannen ihre zwei Heimspiele und wollten auch diesmal Zählbares mit nach Hause nehmen. VfL-Coach Oliver Müller fehlten etliche Akteure, der sagte: „Wir haben ein Heimspiel, das wir logisch gewinnen wollen, obwohl es gegen eine „abgezockte“ erfahrene Redwitzer Truppe, die sich nochmals verstärkte, schwer werden wird!“ Auch Gästecoach Uwe Kalb konnte neben verletzten und angeschlagenen Akteuren wie M. Catlakcan, D. Dinkel, M. Leffer, J. Lulei, St. Leffer nicht auf alle Akteure zurückgreifen, der meinte: „Wir sind hier hergekommen, um zu siegen, wollen dominant unser Spiel aufziehen, um auch auswärts mal nachzulegen. Aber wir werden nicht ins „offene Messer“ laufen, ich erwarte eine spannende Auseinandersetzung!“
Der Knackpunkt vielleicht im gesamten Spiel, als Gästespieler Maurice Koch hier per Foulelfmeter die Chance zum 0:1 vergibt.
G. Koch
Es war auf herrlichem Grün angerichtet, Frohnlach begann im 4-4-2, die Gäste in der 4-1-4-1-Formation. Doch keine drei Umrundungen waren auf der Stadionuhr vergangen, da gab es schon den ersten Aufreger, als Frohnlachs Kevin Hartmann überhart den Redwitzer Florian Goller auf Höhe der Mittellinie an der Außenlinie in die Parade fuhr und zu Fall brachte. Der 25-jährige Bayernliga-Referee Tobias Fenkl aus dem nahen Hafenpreppach kam herangebraust und zeigte dem Übeltäter zu Recht sofort den Gelben Karton. Hüben wie drüben war es anfangs kein schön anzuschauendes Nachbarderby, denn viele Zweikämpfe und damit verbundene Fouls waren sichtbar. Aber Fußball wurde auch gespielt, sehenswert der Pass von Maurice Koch auf Daniel Fischer bei den Gästen, der vom herausbrausenden Heimkeeper Jonas Hempfling im Sechzehner etwas ungestüm und überflüssig von den Beinen geholt wurde. Keine Frage Elfmeter, Maurice Koch übernahm die Verantwortung bei den ganz in Weiß spielenden Gästen. Er wählte von sich aus die Variante rechts, halbhoch, aber der Heim-Schlussmann Jonas Hempfling machte seinen Fehler wieder gut und flog in die Ecke und wehrte ab (11.). Doch im Gegenzug, nachdem Kevin Hartmann mit einem 22-Meter-Flachschuss noch am glänzend aufgelegten Patrick Jauch scheiterte, die Heimführung. Ausgangspunkt war Rene Knie, der zwar unauffällig, aber mit gutem Auge und kampfstark die Fäden bei der Heimelf zog. Seinen Pass auf die linke Angriffsseite erreichte Lukas Werner, der sich durchsetzte und nach innen in den Rücken der Gästeabwehr auf Dominic Graf auflegte, der keine Mühe hatte, aus acht Metern flach unten rechts zum 1:0 einzunetzen 16.). Die zwar kurzweilige Partie wurde aber nicht besser, denn wie schon erwähnt, wurde der Spielfluss durch viele harte Zweikämpfe im Keim erstickt. Der Unparteiische war nicht zu beneiden, der versuchte mit Worten und Ermahnungen die „Hitzköpfe“ abzukühlen. Dann rauften sich die Gästeanhänger zwei Mal die Haare, zuerst als sich Patrick Schuberth auf rechts durchsetzte und maßgerecht die Kugel auf Daniel Fischer brachte, doch der Angreifer unglücklich das Runde aus fünf Metern nicht im Eckigen unterbrachte. Und als danach nochmals Stefan Dinkel die Vorlage von Daniel Fischer aus neun Metern über den Heimkasten bleute, zog die Zornesröte in das Gesicht von FCR-Trainer Uwe Kalb hoch. Sechs Minuten vor dem Pausentee dann die große Chance für Frohnlach, auf 2:0 zu erhöhen. Wieder gab es einen Foulelfmeter, diesmal war es der Redwitzer David Daumann, der den Heimakteur Kevin Hartmann im Eins-gegen-Eins-Dribbling im Strafraum zu Fall brachte. Daniel Alles wollte sein Torkonto erhöhen, vergab aber diese Möglichkeit, als sein Flachschuss den linken Außenpfosten noch touchierte, aber ins Aus ging (39.).
Im Kampf um den Ball. Der Frohnlacher Kevin Hartmann (li.) und vom FCR Stefan Dinkel (re.).
G. Koch
Nach Wiederbeginn – nachdem bei den Gästen Jonas Lulei und darauf Markus Mex ins Spiel kamen – versuchte der letztjährige Bezirksliga-Meister mit aller Kraft den Ausgleichstreffer zu erzielen, der jetzt seine Abwehr lockerte, um ein leichtes optisches Übergewicht zu erzielen. Das ermöglichte den Platzherren nun Platz zum Kontern, um den „Sack endgültig zuzumachen.“ Doch nach und nach schwanden bei den Gästen die Kräfte, denn bei der dichtgestaffelten, kompakten Vierer-Abwehrkette der Gastgeber um Lukas Scheler, Michael Jakob, Moritz Musik und Tim Rebhan war meist Endstation. Auch Gäste-Neuzugang Tobias Dalke – der ebenfalls versuchte das „Heft in die Hand“ zu nehmen – hatte, wie bei einem angeschnittenen Freistoß mit seiner „linken Klebe“ aus 35 Metern rechter Außenseite kein Glück, denn das Leder verfehlte Freund und Feind und ging ins Aus. Auf der anderen Seite gingen die Blauen aus Frohnlach sehr leichtfertig mit ihren Chancen um. „Hoffentlich rächt sich das nicht“, war der Tenor einiger eingefleischter VfL-Fans. Zuerst vergab nach Super-Pass von Rene Knie erneut Dominic Graf, der alleine auf das Gästetor zulief und im herauskommenden FC-Keeper Patrick Jauch seinen Meister fand, der hervorragend parierte. Und als in der nächsten Szene Frohnlachs Kevin Hartmann wieder durch war, Patrick Jauch auf links schon umspielt hatte und jeder den Ball im Tor sah, wurde der Angreifer vom Redwitzer Stefan Dinkel leicht bedrängt, der Ball landete knapp neben dem Gästekasten. Das Match wurde härter, so auch als Florian Goller durch ein hartes Einsteigen den Gelben Karton zu sehen bekam. Aber nur zwei Minuten später die endgültige Entscheidung. Wieder war der geniale Rene Knie der Vorlagengeber, diesmal auf Lukas Werner, der Patrick Jauch mit einer Körpertäuschung verlud und ins leere Tor zum 2:0 einschoss (82.). Nun war die „Messe gelesen“, einzig ein Tobias-Dalke-Geschoss aus 20 Metern pfiff noch über das Heimtor und VfL-Torwart Jonas Hempfling klärte nochmals sicher, dann erfolgte der Schlusspfiff.
Die Anfangsphase gehörte dem Gast, der mit einem Elfmeter und danach mit einem Kopfball hätte in Führung gehen können. Aber aufgrund der zweiten Hälfte, in der die Heimmannschaft das Match diktierte, geht der Sieg für Frohnlach in Ordnung. Somit gelang den Müller-Bubis endlich der langerhoffte Dreier gegen den Kontrahenten. Aber beide jetzt mit sechs Punkten in der Mitte der Tabelle stehend, können bisher zufrieden sein, da ja die Luft eine Klasse höher nun etwas dünner scheint.
Spielbericht eingestellt am 27.07.2014 20:48 Uhr