von Rainer Cyris
Die SpVgg Oberkotzau hat ihre Eichhörnchentaktik beibehalten. Die Truppe des Trainerduos Mario Atanasow/Ralf Rauh ergatterte zum dritten Mal in Folge einen Zähler, steht aber nach wie vor immer noch im hellroten Bereich der Landesliga Nordost. Kontrahent Pegnitz war ohne seinen Goalgetter Kretschmer, er wurde laut Coach Detlef Hugel aus disziplinarischen Gründen in der zweite Mannschaft verbannt angereist und verteilte keine Geschenke. Vor allem nach der Pause servierten beide Teams ihrem Anhang ein mit offenem Visier geführtes, tempogeladenes Landesligaspiel. In den Schlussminuten schnellte der Adrenalienspiegel beiderseits in die Höhe, denn Keilwerth (Oberkotzau) und Abraham-Lothes (Pegnitz) hatten den Siegtreffer auf dem Schlappen.
„Für uns ist ein 1:1 unter dem Strich zu wenig. In der Vorrunde haben wir zu viele Punkte liegen lassen, jetzt müssen wir über unsere Verhältnisse spielen. Der Gegner hatte eigentlich keine klare Chance, er machte den Ausgleich, weil wir geschlafen haben. Was Ordnung und Disziplin anbelangt, war es eines unserer schlechteren Spiele. Man hat jedoch gesehen, dass die Mannschaft will, aber es hat nicht gereicht“, stellte Mario Atanasow fest. Kollege Detlef Hugel sagte: „Wir können mit dem Unentschieden leben. Durch taktische Umstellungen sind wir nach der Pause stärker geworden und hatten in diesem Spielabschnitt die besseren Möglichkeiten als die Platzherren.“
Beide Teams begannen bissig. Die Hausherren waren schnell auf Betriebstemperatur, aber ein Eichner-Kopfball strich knapp über die Querlatte. Bei der Spielvereinigung wurde immer wieder Schaltzentrale Bauer als Prellbock und Ballverteiler gesucht. Hüben und drüben war zunächst Mut mit Vorsicht gepaart. Erst nach 22 Minuten konnte die nächste „halbe Chance“ der Hausherren notiert werden. Schörner nahm Mass, verfehlte allerdings das Gehäuse des guten Torhüters Schuster. Pegnitz stand bei drohender Gefahr sicher und dicht gestaffelt. Ein Geniestreich von Torjäger Mölter verhalf den Einheimischen zur Führung. Mölter nahm das Spielgerät aus etwa 17 Metern direkt und versenkte es als Aufsetzer in den ASV-Maschen. Stimmung kam in den Schlusssekunden der ersten 45 Minuten auf. Durkan zog ab, Schmidt warf sich in die Flugbahn des Balles und verhinderte drohenden Schaden. Die daraus resultierende Ecke köpfte Eichner haarscharf über den Balken. Die SpVgg-Abwehr hatte zu diesem Zeitpunkt keine Probleme mit dem zu durchsichtig agierenden Gästeangriff.
Das änderte sich im zweiten Durchgang. Nun machte Pegnitz Dampf und Oberkotzau bekam Schwierigkeiten. Die Szenen vor beiden Toren änderten sich flotter, es wurde steiler gespielt. Schraml fand seinen Meister in Reichenberger, Pickel köpfte daneben und dann klingelte es auch im Kasten der Einheimischen. Lindners Freistoss versenkte Stiefler aus spitzem Winkel im langen Eck. Mit diesem Treffer war das Duell wieder völlig offen.
Kurz darauf versuchte sich Abraham-Lothes per Heber, aber Reichenberger roch den Braten. Gleich darauf klatschte das Leder nach einem Kopfball von Schraml an den Oberkotzauer Pfosten. Die Platzherren standen zu weit weg von ihren Kontrahenten und die nutzen ihre Freiräume. Eine Viertelstunde vor Schluss entwickelte sich ein reines Kampfspiel, bei dem es Chancen auf beiden Seiten gab. Pegnitz blieb am Drücker. Oberkotzau schickte sein „langes Duo“ (Pickel/Keilwerth) an vorderste Front. Die folgenden ASV-Konter waren nicht von schlechten Eltern. Glück hatte Pegnitz, dass Keilwerths Direktabnahme von Schuster per Reflex entschärft wurde. Oberkotzau hatte aber auch Dusel, denn Abraham-Lothes verfehlte das Lattenkreuz haarscharf.
Spielbericht eingestellt am 02.05.2014 14:08 Uhr