Vor wahrlich keiner leichten Aufgabe stand Tabellenführer Neudrossenfeld im Heimspiel gegen die fünftplatzierte SG Quelle Fürth, die in der Vorwoche erst Tabellennachbar SV Friesen eine 0:3-Schlappe beibrachten und denen offensichtlich spielstärkere Mannschaften liegen. Die Gastgeber sollten daher gewarnt gewesen sein, wollte man weiterhin eine blütenweiße Heimbilanz beibehalten. Von einer „heißen Woche“ sprach auch TSV-Coach Peter Schmitt angesichts der bevorstehenden Duelle gegen Fürth, Friesen und Stadeln, drei Top-Teams der Liga. „Wir spielen auch gegen Fürth nach vorne und müssen eben unsere Tore wieder erzwingen, denn Chancen haben wir ja genug“, gab Schmidt die Marschrichtung vor. Eine Einschätzung des Gegners fiel jedoch im Vorfeld gar nicht so einfach, da die Mittelfranken im Hinblick auf die nächste Saison schon vermehrt junge Spieler ins Team einbauen wollten. „Wir wollen unser Konzept mit jungen Spielern weiterdurchziehen und halten auch gegen Neudrossenfeld an unserem Spiel fest. Es wird sicherlich nicht leicht, denn Neudrossenfeld verfügt über ein gutes Team“, hob Thomas Adler besonders das ausgeglichene Mannschaftsgefüge der Gastgeber hervor. Wie die Gäste vermeldete auch die Heimelf trotz einiger angeschlagener Akteure „alle Mann an Bord“. Mit Steffen Taubenreuther und Frank Zapf kehrten im Vergleich zur Vorwoche zwei etatmäßige Stammspieler wieder in die TSV-Abwehr zurück. Quelle Fürth brachte dagegen mit Andre Robl und Oliver Janz zwei Youngster von Beginn an.
Quelle-Kapitän Dominik Cortus (li.) stoppt Sebastian Brand.
Thomas Nietner
Dass sich die Gäste keineswegs beim Tabellenführer verstecken wollten, deuteten sie mit einem mutigen und temporeichen Start an. Die junge Quelle-Elf trat selbstbewusst und abgeklärt auf. Von Nervosität keine Spur. Vor allem der junge Andre Robl strahlte in der Innenverteidigung Ruhe aus und überzeugte mit einer guten Zweikampfbilanz. Immer wenn die Heimelf schnell nach vorne spielen wollte, war Robl oder einer seiner Kollegen stets rechtzeitig zur Stelle. Die Heimelf tat sich daher gegen die gut organsierte Quelle-Abwehr sehr schwer, Torchancen zu erspielen. Die TSV-Offensive um Sturmtank Timo Jahrsdörfer fand einfach keine Lücke in der Viererkette der Gäste. So ließ sich der Tabellenfünfte natürlich nicht unter Druck setzen, auch wenn sich der Spitzenreiter zumindest in den Anfangsminuten ein optisches Übergewicht verschaffen konnte. Aber spätestens am Strafraum war man dann mit seinem Latein am Ende. Auch die verletzungsbedingte Umstellung in der Quelle-Abwehr nach dem frühen Ausscheiden von Christopher Meier änderte daran nichts. Außenverteidiger Nino Seiler ersetzte seinen verletzten Kollegen im Zentrum nathlos. Einfach zu fehlerhaft agierte die Heimelf im Spielaufbau und leistete sich zu viele, simple Abspielfehler. So fehlte es der Schmidt-Elf an der zündenden Idee gegen die spritziger wirkenden Gäste, die ihrerseits immer wieder gefährlich vor dem Tor von Torwart Matthias Küfner aufkreuzten. Die beste Möglichkeit bot sich dabei dem eingewechselten Volkan Avci, der jedoch nach einer Unachtsamkeit in der TSV-Hintermannschaft nur den Pfosten traf. Die Führung wäre in einer zunehmend härter umkämpften Begegnung zu diesem Zeitpunkt nicht einmal unverdient gewesen. Zuvor hatte auch schon der auffällige Fabio Garcia eine gute Möglichkeit vergeben. Erst kurz vor dem Seitenwechsel gab auf der Gegenseite Sebastian Brand überhaupt den ersten gefährlichen Torschuss ab. Quelle-Coach Thomas Adler konnte aber trotzdem zur Halbzeit sehr zufrieden mit der Leistung seiner Elf sein. Für TSV-Trainer Peter Schmidt gab dagegen einigen Redebedarf in der Kabine.
Der ballsichere Qumar Dieng setzt sich gegen Philipp Lämmert und Dennis Pajonk durch.
Thomas Nietner
Auch in der zweiten Hälfte sollte sich am bisherigen Spiel wenig ändern. Zwar agierte Sebastian Lattermann nun als zweite Spitze, aber mehr Torgefahr konnte die Heimelf dadurch ebenfalls nicht entfachen. Die Gäste bestimmten weiter die Begegnung und kontrollierten Ball und Gegner über weite Strecken. Einzig im Sturmzentrum fehlte es ihnen gegen die gestandenen Innenverteidiger der Gastgeber, Mayr und Taubenreuther, an Durchschlagskraft. Doch Youngster Oliver Janz zeigte sich stets bemüht und blieb immer gefährlich, auch wenn ihm vielleicht etwas der "Killer-Instinkt" abging. TSV-Coach versuchte mit einem Doppelwechsel nach gut einer Stunde nochmals Impulse zu setzen. Doch auch nach der Einwechslung von Konradi und Rau zeigte sich das Offensivspiel der Gastgeber nur unwesentlich verbessert. Umso weniger verwunderte es letztendlich, dass die überraschende Führung der Heimelf nach einer Standardsituation fiel. Eine lange Freistoßflanke ließ der ansonsten sehr blasse Sturmtank Timo Jahrsdörfer gekonnt für Kapitän Philipp Lämmert abtropfen, der mit einem satten Schuss einnetzte. Der Spielverlauf war damit fast etwas auf dem Kopf gestellt. Doch die Gäste ließen sich davon nicht schocken und konnten kurz darauf durch einen 40-Meter-Freistoß ausgleichen. TSV-Torwart Mathias Küfner unterschätzte dabei offensichtlich den langen Ball von Frühsattel, der immer länger wurde und sich schließlich hinter ihm ins Netz senkte. Ein glückliches Tor zum verdienten Ausgleich!
Da Verfolger TSV Buch in seinem Heimspiel gegen die SpVgg Oberkotzau ebenfalls nicht über ein 1:1-Unentschieden hinauskam, konnte der TSV Neudrossenfeld nach dem Schlusspfiff mit dem schmeichelhaften Punktgewinn ganz gut leben. Mehr war für die Schmidt-Elf gegen gute Fürther auch nicht drin. Die Mittelfranken stellten über die gesamte Spieldauer die spielerisch bessere Elf. Der Spitzenreiter fand dagegen nie richtig ins Spiel und konnte die Gäste nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Zwei Chancen reichten aber immerhin für einen Treffer. Quelle-Coach Thomas Adler konnte trotz der Punkteteilung aber dennoch sehr zufrieden mit der Leistung seiner jungen Mannschaft sein, in der insbesondere Youngster Andre Robl und der ballsichere Qumar Dieng zu überzeugen wussten. Im Heimspiel am kommenden Montag gegen Abstiegskandidat Buckenhofen gilt es nun, diese Leistung zu bestätigen. Für Neudrossenfeld wird es gegen den viertplatzierten SV Friesen unwesentlich leichter. Doch der TSV hat den Aufstieg immer noch in den eigenen Händen. Es bleibt weiter spannend!
Spielbericht eingestellt am 19.04.2014 20:10 Uhr