Beim Duell des BSC Saas Bayreuth gegen den SV Pettstadt treffen die beiden stärksten Teams der Rückrunde der Landesliga Nordost aufeinander. Bayreuth schaffte durch drei Siege in Folge (Buckenhofen, Nürnberg, Burgkundstadt) den Sprung aus der Abstiegszone, während die Gäste aus Pettstadt mit sieben Punkten von neun Möglichen ebenso zufrieden sein können. Heimcoach Armin Eck erwartete einen starken Gegner aus dem Bamberger Landkreis, der in der letzten Saison noch um den Aufstieg mitspielte. "Nur mit einer starken Mannschaftsleistung ist ein Erfolg möglich!" Die Saaser seien Schritt für Schritt an das Mittelfeld herangekommen, ohne gegen Pettstadt nachzulegen, wäre die kleine Serie von drei Siegen nichts wert. "Wir müssen nachlegen, da alle Teams in der Abstiegsregion Punkte holen." Auch sein Gegenüber, Manfred Schmitt, scheute sich nicht, den BSC Saas Bayreuth zu loben. "Ich schätze sie sehr, nicht nur wegen ihres Coaches Armin Eck!" Und auch den Kader beschrieb er mit dem Prädikat "Bombentruppe". "Wer sich leisten kann, einen Süß auf der Bank sitzen zu lassen, der muss tolle Spieler haben!" Wenn es für ein Pünktchen reichen würde, wäre er hoch zufrieden. Den angeschlagenen Jentsch ließ er auf der Bank, ebenso wie Michael Rausch. Sie sollten aber mindestens für eine halbe Stunde kommen.
Andreas Koch mühte sich auf seiner linken Seite.
F. Nelkel
Bei tollem Frühlingswetter mit Sonnenschein und knapp 20 °C hatten die letzten Zuschauer noch nicht einmal ihre Plätze eingenommen, schon lief Sven Schwinn nach nur wenigen gespielten Sekunden auf BSC-Schlussmann Schmidt zu. Dieser konnte jedoch parieren und den frühen Rückstand verhindern. Schnell hatten sich die Hausherren von der Schrecksekunde erholt, kamen vor allem über die rechte Seite mit Greef und Dachsbacher. In der Sturmspitze wurde Benjamin Buksch mit weiten Diagonalbällen gesucht, stand ein ums andere Mal knapp im Abseits. So auch in der achten Spielminute, dachten zumindest die Pettstädter. Ein Befreiungsschlag von Alexander Günther - oder soll es doch eine Vorlage gewesen sein - fand Buksch auf Höhe der SV-Viererkette. Dieser lief auf Ochs zu, überlupfte ihn und schob zur frühen Führung ein - zum Entsetzen der Pettstädter Anhänger. Doch das Schiedsrichtergespann entschied auf Tor. Bayreuth hatte mehr Spielanteile und konnte immer wieder gefährlich im gegnerischen Strafraum auftauchen. Pettstadt fehlte die Ordnung in der Defensive und wurde mehrmals von weiten Bällen überrascht. So sah sich Gästecoach Schmitt frühzeitig gezwungen, seine Taktik über den Haufen zu werfen und auf eine Dreifach-Sechs umzustellen. Zunächst blieb dies ohne Wirkung, Pettstadt fand bei frühem Pressing der Hausherren kaum ins Spiel. In den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel ließen die Bayreuther nach, Pettstadt konnte, nach der Blitzchance zu Beginn, nächste Ansätze verbuchen.
Benjamin Buksch einen Schritt vor SV-Verteidiger Mathias Rupp.
F. Nelkel
Nach dem Seitenwechsel brachte Gästecoach Schmitt Jentsch für Schwandner. Und dieser Wechsel sollte sich auszahlen. Doch zunächst sahen die gut hundert Zuschauer auf der Heinz-Weiske-Sportanlage ein ähnliches Bild wie zu Beginn. Bayreuth kam besser aus der Kabine und wurde über den flinken Greef mehrmals gefährlich. In der 52. Spielminute schloss dieser eine Kombination mit Wölfel aus etwa 20 Metern ab. Sein Schuss verfehlte jedoch das lange Eck. Nur kurz später war es wieder Greef, der sich auf der rechten Seite durchsetzte. Seine scharfe Hereingabe rauschte jedoch zwischen Freund und Feind und brachte nicht den ersehnten zweiten Treffer. Das Spiel lief danach dahin, beide Teams verfingen sich in kleinen Zweikämpfen im Mittelfeld, ohne Torgefahr auszustrahlen. In Minute 72 trat Pettstadt zum Freistoß aus halblinker Position an. Schmidt konnte den direkten Schuss nicht festhalten, noch klären, sondern ließ ihn abtropfen. Das Leder fiel vor die Füße des eingewechselten Rausch, der Schmidt anschoss. Den erneuten Abpraller brachte Fabio Jentsch im leeren Tor zum Ausgleich unter. In der Folgezeit verloren die Bayreuther ihren Spielfluss, konnten sich vom 1:1 nicht mehr erholen. Pettstadt war präsenter und drängte gar auf den Siegtreffer, der nur auf sich warten ließ. Postler brachte in der 73. Spielminute den Ball nicht im Tor unter. Und auch Audenrieht scheiterte fünf Minuten später. Sein harter Schuss aus 30 Metern zwang Torhüter Schmidt zu einer Glanzparade, der Ball hätte im Winkel eingeschlagen. In der letzten Spielminute der regulären Spielzeit war es dann soweit. Aus einem Gewühl vor dem Saaser Strafraum heraus feuerte Rausch aufs Tor. Die Kugel sprang tückisch auf und überwand Schmidt, der dabei nicht gut aussah. Pettstadt feierte.
Der SV Pettstadt kann aufgrund des Erfolges bei Mitkonkurrent BSC Saas Bayreuth aufatmen und einen Befreiungsschlag feiern. Bei 35 Zählern beträgt der Abstand auf einen Relegationsrang bereits sieben Punkte. Nächste Woche will Schmitt und sein SV gegen Buckenhofen nachlegen und sich weiter von der Abstiegszone entfernen. Dort wird es für die Bayreuther wieder eng. Zwar profitieren sie von der Niederlage des FC Burgkunstadt gegen Kirchenlaibach, doch bleiben es nur zwei mickrige Punkte Vorsprung.
Spielbericht eingestellt am 30.03.2014 21:35 Uhr