Die Rote Karte gegen Rene Schrettenbrunner aus dem Friesen-Spiel schmerzt die Buckenhöfer sehr. Das wusste auch der Neudrossenfelder Coach Jochen Riedel, der das 1:0 des SVB beim SVF beobachtete. Rainer Gerlitz hatte aber eine Idee: Dominic Zecho sollte an vorderster Front für Stimmung sorgen. „Er kann das. Das hat er in der Jugend schließlich gelernt.“ Schmerzlich war auch der Ausfall von Phillipp Lämmert: Der Neudrossenfelder Kapitän und Sechser verletzte sich unter der Woche beim Training. Der Meniskus scheint lädiert, Genaueres soll eine Kernspin-Untersuchung ergeben.
Patrick Mai (verdeckt) hebelt Nico Kempf mal kurz eben aus.
Christian Dotterweich
Unterschätzen wollten die Neudrossenfelder die Buckenhöfer nicht, auch wenn die Tabelle eine klare Sprache sprach. Beide Coaches schickten ihr Team im 4-1-4-1 auf den nassen und glitschigen Rasen. Der Tabellenführer übernahm sofort die Initiative, was nicht verwunderte. Ruhig und bedächtig wurde das Angriffsspiel aufgezogen. TSV-Trainer Riedel ermahnte seine Jungs aber, die Rückwärtsbewegung nicht zu vergessen. Dabei hätte der Gast schon nach fünf Minuten führen müssen, als der aufgerückte Innenverteidiger Marcel Mayr aus nur zwei Metern nach einem Feistoß am Buckenhöfer Keeper scheiterte. Der SV Buckenhofen mit seiner äußerst jungen Mannschaft hielt aber nicht nur stolz dagegen: Der 25-Meter-Schuss von Andreas Martin (12.) bewies dem Spitzenreiter, dass sich der Vorletzte keineswegs verstecken wollte. Auch wenn Neudrossenfeld die spielbestimmende Mannschaft war, konnte man keinen großen Unterschied erkennen, den die Tabelle womöglich erahnen ließ. Denn der SVB spielte taktisch klug und ließ nur wenige Chancen zu. Das bemerkte auch SVB-Abwehrchef Andy Körtvelyesi nach einer knappen halben Stunde: „Wir müssen uns offensiv mehr zutrauen!“ Doch die feldüberlegene Mannschaft ging trotzdem in Führung: Eine Standard-Situation half den Neudrossenfeldern (37.). Erneut war Marcel Mayr mit aufgerückt, der nach einem Eckball von Sebastian Brand bedient wurde, dessen Pass von der Grundlinie zurück aus wenigen Metern nur noch einer verwerten musste. Als Steffen Taubenreuther mit seinem Kopfball an die Latte (40.) den Sack nicht zumachen konnte, sollten der TSV dies noch bereuen.
Buckenhofens Sturmspitze Dominic Zecho (in rot) attackiert den Neudrossenfelder Innenverteidiger Steffen Taubenreuther.
Christian Dotterweich
Nur 0:1 gegen den Tabellenersten. Buckenhofens Trainer Rainer Gerlitz redete seinen Schützlingen in der Halbzeit Mut zu. Und auch er bewies solchen: Kay-Marcel Zollhöfer kam als zweiter Stürmer neben Dominic Zecho für den etwas defensiveren Andreas Martin. Es sollte genau der richtige Schachzug werden. Mit richtig viel Selbstvertrauen rannten die jungen Roten gegen die grüne TSV-Wand an. Eine mutige Heimelf erkannte, dass diese Neudrossenfelder Mannschaft auch ihre Schwächen hatte. Dass der TSV sich gegen die Buckenhöfer aber so gar nicht zu wehren wusste, überraschte. Die Doppelspitze tat dem SVB sichtlich gut. Dazu hatten sie zum Beispiel mit Cihan Yagiz einen fleißigen Arbeiter, der sich nur zu oft zu spät vom Ball trennen konnte. Der sichere Unparteiische entschärfte in der 63. Spielminute eine brenzlige Situation ganz schnell: Sebastian Brand fiel im Sechzehner, nachdem Oleksandr Dinovskyy ihn angeblich foulte. Doch der Referee reagierte und verwarnte den TSV-Mann mit Gelb wegen einer Schwalbe. Rainer Gerlitz spürte, dass mehr drin war. Jonathan Demmeler kam als frischer Mann über den linken Flügel (64.). Es sollte aber noch ein paar Minuten dauern, ehe Buckenhofen berechtigterweise jubeln durfte. Dominic Zecho, der Überraschungsstürmer, traf mit einem platzierten 20-Meter-Schlenzer unhaltbar fast in den Winkel zum 1:1 (74.). Beide Trainer wechselten in der Folge, jedoch ohne Konsequenzen. Die Partie hätte Sebastian Lattermann auf den Kopf stellen können, hätte er eine Minute vor Schluss nicht den Pfosten, sondern ins Tor getroffen. Und hätte Matthias Küfner nicht die Fingerspitzen an den Ball gebracht, hätte Marco Höhlich per Kopf in den letzten Sekunden gar das 2:1 für Buckenhofen markieren können. Hätte, hätte, Fahrradkette …
Spielbericht eingestellt am 20.10.2013 19:13 Uhr