Der Trainer des ASV Pegnitz, Detlef Hugel, baute sein Team im Vergleich zum Auftaktsieg beim BSC Saas Bayreuth nur auf einer Position um: Für Johannes Thummert übernahm wieder Florian Müller (nach Ablauf seiner Rotsperre) den Part als linker Außenverteidiger in der Viererkette. Im Tor nominierte Hugel („ich habe zwei überdurchschnittliche Torhüter für die Landesliga. Es ist eine Entscheidung für Fabian Meyer, nicht gegen Dominik Schuster“) wieder Fabian Meyer – nach seinem überzeugenden Auftritt am Sonntag konnte er ihn nicht gar aus dem Kasten nehmen. Der letztjährige Stammkeeper Dominik Schuster, der bis vor zwei Wochen noch im Urlaub war, nahm auf der Bank Platz. Vom Stamm fehlte Sebastian Haas und Christopher Schraml, der sich vor eineinhalb Wochen an der Stadtmeisterschaft gegen den Kreisligisten FC Troschenreuth einen Syndesmosebandriss zuzog und sechs bis acht Wochen ausfällt.
Hugel forderte von seinem Team im Vergleich zum Saas-Spiel mehr Bewegung und ein besseres Durchsetzungsvermögen im Zweikampf. Er erwartete im Heimspiel gegen die zuletzt unter Wert geschlagenen Buckenhofener (er war Augenzeuge der 0:6-Heimniederlage des SVB am Sonntag gegen den TSV Buch) mehr Präsenz im Spiel: „Wir wollen den Gegner unter Druck setzen und ihm unser Spiel aufzwingen“. Das vor der Saison auf zwei Stürmer umgestellte System 4-4-2 blieb unverändert.
Der Coach des SV Buckenhofen, Rainer Gerlitz, veränderte seine Startelf im Vergleich zum Sonntag an sechs Stellen: Für Jürgen Singer (Bänderdehnung am Fuß) stand Routinier Oleksandr Dinovskyy (33) im Tor. Ferner begannen für Florian Poesdorf (er stand auf dem Spielberichtsbogen, spielte aber nicht), David Adreychuk, Jonas Fuchs, Tobias Seeberger und Ricardo Bauer diesmal Andreas Martin, Dominik Honeck, Johathan Demmeler, Cihan Yagiz und Kai-Marcel Zollhöfer. Das Quintett Philipp Viereckl (Bänderverletzung am Sprunggelenk), Rene Schrettenbruner (noch bis Sonntag im Urlaub), Fabian Schwab (krank), Tobias Eisgrub (Bänderriss) und Marco Höhlich (Leistenprobleme) fehlt auf unbestimmte Zeit. Gerlitz fand rückblickend die erste Halbzeit gegen Buch „nicht so schlecht“. Seine überwiegend junge Mannschaft habe bei heißen Temparaturen viele individuelle Fehler begangen. Im 4-2-3-1-System wollte der SVB-Trainer mehr Kompaktheit herstellen: „Wir müssen enger stehen und mehr in die Zweikämpfe kommen. Wir müssen es dem Gegner schwer machen“, meinte Gerlitz vor dem Spiel, der von seiner umgekrempelten Mannschaft eine positive Reaktion erwartete: "Wir können hier verlieren, wenn wir uns gleichzeitig einen Schritt verbessert haben."
... und erhielt von Sturmpartner Daniel Abraham-Lothes (links) noch eine herzliche Umarmung.
Ralph Strobl
Der erwartete Regen setzte bereits vor dem Spiel (zwischen 17.30 bis 18.15 Uhr) ein. Zum Anstoß um 18.30 Uhr war es trocken und das Wetter hielt. Ein reinigendes Gewitter blieb über Pegnitz aus.
Auf dem Rasen setzte der ASV Pegnitz den ersten Paukenschlag. Bereits in der sechsten Spielminute schnappte sich Torjäger Florian Kretschmer (im ersten Saisonspiel beim 5:2-Sieg in Bayreuth dreifacher Torschütze) das Leder in Tornähe, zog einige Meter los und donnerte den Ball aus rund 18 Metern unhaltbar ins Netz - 1:0. Nach diesem Start nach Maß zeigten die Gäste trotz des frühen Rückstands gute Moral und erarbeiteten sich in der achten Minute zwei Eckbälle. Das ansehnliche Spiel stand auf durchschnittlichem bis gutem Niveau, da es zweikampfintensiv, abwechslungsreich und spannend bis zum Schlusspfiff war. Auf Pegnitzer Seite war der rechte Außenbahnspieler Maximilian Held ein Aktivposten, der mit einigen Flanken (wenn auch nicht alle optimal getimt waren) für Gefahrenmomente sorgte. In der Zentrale (Kapitän Patrick Jordan und Neuzugang Christian Frank) fehlte es an kreativen Ideen und Impulse in Richtung der Doppelspitze Kretschmer und Abraham-Lothes, die nach dem 1:0 in der ersten Halbzeit zu wenig Zuspiele erhielten.
Buckenhofen spielte frech nach vorne und hätte in Minute 15 fast getroffen: Kai-Marcel Zollhöfer passte steil in den Strafraum, wo Kapitän Jan-Philipp Kirsch am starken Pegnitzer Torhüter Fabian Meyer scheiterte. Als in der 20. Minute ASV-Stürmer Florian Kretschmer mit dem Gäste-Torhüter Dinovskyy am Fünfmeterraum zusammenprallte, mussten beide Akteure behandelt werden. Beide bissen auf die Zähne und spielten weiter. Zwei Minuten später stand es 1:1: ASV-Innenverteidiger Michael Rolzing wollte im Spielaufbau auf Patrick Schmidt spielen, der Pass war zu kurz und Cihan Yagiz spritzte dazwischen. Die Nummer Zehn des SV Buckenhofen fackelte nicht lange und nutzte diesen Bock mit einem klasse Torabschluss aus 20 Metern unhaltbar ins lange Eck zum Ausgleich. Die anfangs einzige Spitze der Gäste, Yagiz, der viel zu viele Freiräume genoss, konnte in der ersten Halbzeit von den Pegnitzern nicht unter Kontrolle gebracht werden.
Die Pegnitzer taten sich nach dem 1:1-Ausgleich in der Phase bis zur Halbzeit (rund 26 Minuten inklusive drei Minuten Nachspielzeit) sehr schwer gegen einen vermeintlichen Tabellenletzten, der das Spiel offen gestaltete. Die Heimelf verzeichnete erst in der 40. Minute ihren ersten Eckball und in der zweiten Nachspielminute köpfte der aufgerückte Manndecker Patrick Schmidt eine Freistoßflanke von links knapp am Tor vorbei. Eine Minute später war ein beherzter Schuss von Zollhöfer (halblinks, am langen Eck vorbei) ein positiver Ausdruck für den selbstbewussten Auftritt des Forchheimer Vorortvereins im oberfränkischen Pegnitz.
Vielbeinige Abwehr: Die Buckenhofener Yagiz und Valeri (rechts) wollten sich in dieser Szene gegen drei Pegnitzer Abwehrspieler durchspielen.
Ralph Strobl
In den zweiten 45 Minuten zeigten beide Teams den leider nur 120 Zuschauern (das Spiel hätte mehr Fans verdient gehabt) eine starke Partie. In der 50. Minute stand es eigentlich schon 2:1 für Pegnitz, doch der Assistent an der Linie hatte durch sein Fahne-Winken auf Abseits etwas dagegen – was ein offensichtlicher Fehler des nicht überzeugenden Schiedsrichtergespanns aus der Gruppe Kulmbach war. Ralf Stiefler schickte den mitgelaufenen Florian Müller steil in die Gasse und dieser netzte (nach vollzogenem Spurt) frei vor dem Torhüter ein. Doch zu aller Verwunderung zählte der Treffer wegen angeblichen Abseits nicht. Davon unbeeindruckt erzielten die druckvoll aus den Kabinen gekommenen Pegnitzer in der 55. Minute das 2:1: Eine Freistoßflanke von links von Florian Müller köpfte Patrick „Bulle“ Schmidt wuchtig in die Maschen des Buckenhofener Gehäuses. Die Gäste ließen sich von ihrer mutigen Grundausrichtung nicht abbringen und hätten Mitte der zweiten Halbzeit (in ihrer stärksten Phase) zwei bis drei Tore machen müssen. Zunächst zielte der auffällige Markus Valeri aus 17 Metern vorbei (61.). Dann parierte Meyer einen klasse 15-Meter-Schuss von Valeri (64.) und hielt einen 16-Meter-Schuss von Yagiz (68.).
Erst in der 71. Minute kam Pegnitz zu einem Entlastungsangriff, als Florian Müller in den Strafraum eindrang und im Zweikampf zu Boden ging. Doch der Schiedsrichter entschied weder auf Schwalbe noch auf Foulelfmeter und ließ einfach weiterspielen. Zwei Minuten später stand wieder der „Spieler des Spiels“, ASV-Torhüter Fabian Meyer, im Mittelpunkt. Denn auf Zuspiel von Valeri wehrte er eine Riesenchance des freistehenden Zollhöfer bravourös ab (73.). Buckenhofen belohnte sich in dieser Phase nicht für ihre guten, engagierten und couragierten Auftritt beim letztjährigen Tabellensiebten der Landesliga Nord-Ost. In der vergangenen Saison holte der SVB vier von sechs möglichen Punkten – aber noch in einer ganz anderen Besetzung.
In der Schlussphase hätten die Pegnitzer noch den dritten Treffer markieren können, hatten aber bei drei Chancen auch Pech: Der diesmal eher unauffällige Jordan steckte auf Kretschmer durch und dieser schoss freistehend knapp am langen Eck vorbei (77.). In Minute 81 hatte der laufstarke, aber vor dem Tor nicht wie gewohnt gefährliche Daniel Abraham eine Riesenmöglichkeit, als er um wenige Zentimeter am langen Eck vorbeizielte. Der wie immer lauf- und einsatzfreudige Florian Müller probierte es in der 83. Minute noch mal mit einem Freistoß von Linksaußen. Doch der gute SVB-Keeper Dinovskyy fischte den Ball noch aus dem hinteren Kreuzeck. Beide Trainer nutzten die letzten zehn Spielminuten plus zwei Minuten Nachspielzeit für jeweils zwei Auswechslungen. Am Endstand von 2:1 änderte dies nichts mehr.
Der knappe Heimsieg des als Favorit in das Spiel gegangenen ASV Pegnitz ging in Ordnung, da er nach dem kassierten Ausgleich in der zweiten Halbzeit wieder gut ins Spiel fand und sich eine Reihe von hochkarätigen Torchancen herausspielte. Der SV Buckenhofen präsentierte sich in umbesetzter Formation (im Vergleich zum Spiel vorher mit fünf neu nominierten Spieler in der Startelf, die engagiert bei der Sache waren) richtig gut, was für einen positiven Saisonverlauf mit dem obersten Ziel Klassenerhalt hoffen lässt. Die Auswärtsleistung in diesem Abendspiel hätte einen Punkt verdient gehabt.
Der ASV Pegnitz (nach zwei Spieltagen Zweiter) gastiert am Sonntag, 28. Juli um 15 Uhr beim spielstarken Zehnten, SV Pettstadt (1:5 in Buch verloren) und hat am Sonntag, 4. August um 15 Uhr Heimrecht gegen den Aufsteiger TSV Kirchenlaibach.
Der SV Buckenhofen erwartet am Sonntag die körperlich robuste SpVgg Oberkotzau (1:2 gegen BSC Saas Bayreuth) und spielt am Samstag, 3. August um 17 Uhr beim FC Vorwärts Röslau.
Spielbericht eingestellt am 25.07.2013 01:58 Uhr