Vor Beginn musste Hausherren-Coach Thomas Kaufmann einen nächsten Rückschlag hinnehmen: Nach Defensivmann Patrick Hörath und Neuzugang Gregor Opfermann musste auch noch Hannes Sommerer (Wade) kurzfristig passen. Ein ungewohntes Bild daher: Neben Neuzugang Stefan Olpen rückten die beiden im Vorjahr nur selten aktiven Dominik Neuner und Alex Lauer in die Startformation. Auf Neudrossenfelder Seite fand sich mit Rückkehrer Philipp Lämmert nur ein Neuzugang in der Startformation - und der kannte den Großteil der Mannschaft schon aus seinen vergangenen Zeiten bei den Grün-Weißen.
Stefan Olpen kann vor Dennis Pajonk klären.
Lars-Dietrich Bürger
Die ligaerfahrenen Neudrossenfelder überfuhren den Liganeuling dabei nahezu. Bei subtropischen Temperaturen pressten die Grün-Weißen von Beginn an und sicherten sich damit eine zwanzigminütige Dominanz gegen übermäßig nervöse Hausherren. Schon nach zwei Minuten durfte die Schmidt-Elf jubeln. Nach einem der vielen unnötigen Ballverluste im Aufbauspiel bediente Sebastian Lattermann Kevin Diwersi mustergültig. Und der machte da weiter, wo er in der letztjährigen Rückrunde aufgehört hatte: Er netzte eiskalt ein. Aus der zwingenden Überlegenheit gelang es den Neudrossenfeldern nicht, weiteres Kapital zu schlagen. Nach 20 Minuten war es dann soweit: Die Kirchenlaibacher kamen auch gedanklich in der neuen Liga an. Wesentlich präsenter nahmen sie die Neudrossenfelder Einladung dazu an. Ohne ersichtlichen Grund zogen sich die Gäste über Gebühr zurück und überließen den Hausherren das Mittelfeld, die aber aus dieser neuen Möglichkeit (noch) kein Kapital schlagen konnten. Im Gegenteil: Nach einem feinen Sololauf hätte Sebastian Lattermann erhöhen können, scheiterte aber am präsenten Keeper Tobias Obwandner (25.). Auf der anderen Seite verpasste Maximilian Dadder nach einer feinen Freistoßvorlage von Andreas Mayer nur um Haaresbreite (32.). Kurz vor dem Pausentee war es dann soweit: Der TSV Kirchenlaibach-Speichersdorf durfte erstmals in der Vereinsgeschichte einen Treffer in der Landesliga bejubeln. Andreas Mayer bediente den in die Zentrale gestoßenen Daniel Grüner mustergültig: Nach einem kurzen Haken vollendete der Sohn des ehemaligen Bundesligakickers Roland im Stile eines Torjägers und sorgte für Jubelstürme in der Frankenpfalz.
Daniel Grüner bejubelt den Kirchenlaibacher Debüt-Treffer in der Landesliga.
Bürger
Die Kirchenlaibacher Freude währte nicht lange. Schließlich verpasste Dominik Neuner aus 16 Metern nur ganz knapp (48.), vier Zeigerumdrehungen später folgte der nächste Nackenschlag. Nach einem - umstrittenen - Freistoß, Ruder soll gefoult haben, bediente Widmayer den aufgerückten Manndecker Steffen Taubenreuther, der seine körperliche Überlegenheit ausspielte und sehenswert einköpfte. Sicherheit gab dieser Treffer den Grün-Weißen aus dem Kulmbacher Land allerdings nicht. Kirchenlaibachs Torjäger Florian Ruder tauchte alleine vor Routinier Matthias Küfner auf, der im ersten direkten Aufeinandertreffen noch Sieger blieb (60.). Auf der anderen Seite hatte Kevin Diwersi Pech: Nach Lattermanns feiner Vorlage visierte der alleinige Neudrossenfelder Stürmer aus knapp fünf Metern vehement die Latte an, den abspringenden Ball klärte Maximilian Dadder (72.). Besser machte es keine halbe Minute später Philipp Lämmert, der aus 18 Metern humorlos vollstreckte und die scheinbare Vorentscheidung herstellte. Doch weit gefehlt: Es waren weiterhin die Hausherren, die gegen eine wacklige Neudrossenfelder Defensive ihre Chance suchten. Kurz vor Toreschluss war es dann soweit: In Überzahl - Frank Zapf sah nach einem Foulspiel die Ampelkarte - tauchte der von Fabian Sendelbeck geschickte Florian Ruder alleine vor Küfner auf und ließ diesem keine Abwehrmöglichkeit. Eine heiße Schlussphase sollte beginnen. Eine, in der richtig Feuer drin war: Erst verpasste Thomas Kaufmann nach Olpens Vorlage per Kopf, ehe Hader nach einer Tätlichkeit an Küfner Glück hatte, nicht mit dem Roten Karton bedacht zu werden.
Zufrieden waren trotz der Niederlage die Hausherren. Bei den Neudrossenfelder Verantwortlichen sorgte der gezeigte Auftritt für einige Sorgenfalten: Einzig die drei Zähler waren auf der Zufriedenheitsskala ganz weit oben angesiedelt. Die Leistung des ein oder anderen Akteurs dagegen ist noch bedeutend steigerungsfähig.
Spielbericht eingestellt am 21.07.2013 23:34 Uhr