Die Ausgangslage war klar. Verliert der TSV Lengfeld das Duell gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn nicht, hält der Club aus dem Würzburger Stadtteil direkt die Klasse und Bergrheinfeld wäre auf Schützenhilfe von Erlenbach (in Gerolzhofen) oder Unterspiesheim (in Höchberg) angewiesen, um nicht direkt abzusteigen. Auch bei einer 0:1 oder 1:2-Niederlage wäre die Heimelf mit einem blauen Auge davon gekommen und die Gäste müssten in die Relegation. Bei einem höheren Bergrheinfelder Sieg hätte die Göbel-Elf den Klassenerhalt geschafft auf Grund des dann besseren direkten Vergleichs und Lengfeld müsste in die Entscheidungsrunde.
Herr im eigenen Strafraum: Roman Kölbl (re.) lässt sich von Frank Stoll nicht irritieren.
Alexander Rausch
Fast hätte die Partie mit einem Paukenschlag begonnen, als Gerhard Fink bereits nach 30 Sekunden in den Bergrheinfelder Strafraum eingedrungen war. Doch sein Querpass verunglückte und somit war die erste gute Tormöglichkeit vertan. Es sollte für längere Zeit die einzige gefährliche Szene bleiben, da beide Mannschaften sich fortan darauf beschränkten, in der Defensive sicher zu stehen und keine Fehler zu machen. So spielten sich die ersten 20 Minuten hauptsächlich im Mittelfeld ab, bis plötzlich wieder Gerhard Fink die Zuschauer aus ihrer Lethargie riss. Der Stürmer hatte Benedikt Stöcker im Gäste-Gehäuse umkurvt, schob den Ball in Richtung Kasten, doch Andre Ruschig erstickte den Torschrei durch seine Klärungsaktion knapp vor der Linie (21.). Kurz darauf tauchte auch der TSV Bergrheinfeld das erste Mal gefährlich vor Roman Kölbl auf, doch Clemens Haubs Schlenzer ging nach feiner Einzelaktion links am Tor vorbei (28.). Auch kurz vor der Pause war der Außenstürmer der Initiator der zweiten gefährlichen Chance. Auf der rechten Seite ließ er erneut zwei Gegenspieler stehen, legte das Leder zurück auf Patrick Müller. Dessen Schuss wurde allerdings in letzter Sekunde geblockt (44.). Mehr war von den Gästen in den ersten 45 Minuten nicht zu sehen. Dazwischen spielte nur die Heimelf. So vergab erneut Gerhard Fink nach schönem Doppelpass mit Dominik Heckelmann, als er zwei Meter vor der Torlinie über den Ball schlug (37.). Weil auch Mehmet Özcan, nachdem er drei Gegenspieler wie Slalomstangen behandelt hatte, Stöcker direkt in die Arme schoss, ging es mit dem torlosen Remis in die Pause, mit der Hoffnung auf eine bessere zweite Hälfte.
Lieferten sich heiße Duelle: Clemens Haub (li.) und Andreas Zehner.
Alexander Rausch
Nach Wiederanpfiff ein komplett anderes Bild. Plötzlich spielte der TSV Bergrheinfeld mit mehr Zug nach vorne und man spürte, dass sie die Chance auf den direkten Klassenverbleib am Schopfe packen wollten. Erst fehlte das nötige Zielwasser, als Patrick Müller einen Flachschuss knapp neben den linken Pfosten setzte (47.), und dann kam auch noch Pech dazu. Nach einer Hereingabe von Clemens Haub wollte Roman Kölbl klären. Doch der Ball sprang Stefan Ruhl an den Rücken und kullerte an den Außenpfosten (61.). Großes Glück für Lengfeld, in einer Phase, in denen die Gastgeber kaum noch hinten heraus kamen und vornehmlich mit langen Bällen operierten. Die blieb allerdings folgenlos, da auch Frank Stoll eine Cäsar-Ablage über das Tor setzte (65.). Bis zur Schlussphase sollte dies die letzte gefährliche Situation vor Roman Kölbl bleiben. Denn nun übernahm der TSV wieder das Kommando und hätte dem Zittern endgültig ein Ende setzen können. Sebastian Fehrers Freistoß ging nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (75.) und auch Jonas Blnaks Flachschuss nach Fehrer-Querpass fand in Benedikt Stöcker seinen Meister. Angetrieben von Christoph Weeth blies der Gast mit dem Mute der Verzweiflung dann doch nochmal zur Schlussoffensive. Doch sowohl per Kopf (85.) als auch per Fuß (88.) ließ Markus Friedel die letzten beiden Bergrheinfelder Chancen ungenutzt. So stand vorne wie so oft in der Saison erneut die Null. Dass diese auch hinten stand, lag dann in der Nachspielzeit an Maximilian Wunders Unvermögen, der plötzlich alleine vor Benedikt Stöcker auftauchte, das Leder aber neben das Tor setzte. So blieb es es beim torlosen Unentschieden.
Somit spielt der TSV Lengfeld auch im kommenden Jahr in der Landesliga, während der TSV Bergrheinfeld auf Grund der Ergebnisse in Gerolzhofen und Höchberg direkt in die Bezirksliga abgestiegen ist. Da sowohl der SV als auch die TG siegreich den Platz verließen, ist das Remis ein Muster ohne Wert, da beide mit 38 Punkten einen Zähler mehr haben als die Göbel-Schützlinge, und somit die Relegation bestreiten dürfen.
Spielbericht eingestellt am 25.05.2013 20:43 Uhr