Die Vorzeichen waren klar, denn wer das direkte Abstiegskampfduell zwischen der TG Höchberg und dem FC Augsfeld gewinnen sollte, würde sich vorerst erstmal Luft im Abstiegskampf verschaffen. Der Gast war mit einem Auswärtssieg am vergangenen Wochenende bei der DJK Unterspiesheim angereist, während die TGH im Derby gegen den ASV Rimpar eine Niederlage hinnehmen musste. Auch die Verletzung von Johannes Grieb und einigen angeschlagenen Spielern sollten die Kracken später zu spüren bekommen. Grieb wird den Höchbergern vorraussichtlich bis zum Saisonende fehlen. Dagegen konnte Dieter Schlereth seine beste Formation aufs Feld schicken.
Andreas Ullrich (re.) im weißen Dress der TG Höchberg im Zweikampf mit dem Augsfelder Danny Schlereth (li.).
Thilo Wilke
Die erste Halbzeit begann mit bissigen Höchbergern, die von Anfang an ihren Willen zeigten, während der Gastgeber sich vorerst auf eine stabile Defensive konzentrierte. Überraschend, dass trotzdem auch das Team von Dieter Schlereth die erste Chance besaß, als Ullrich Loeper nach einer Flanke freistehend vergab. Trotz vieler einfacher Fehler besaßen die Kracken die besseren Spielanteile und gewannen vermehrt die entscheidenden Zweikämpfe. Gerade Selcuk Özdemir tat sich dabei als Spielgestalter hervor, welches er oftmals über die rechte Angriffsseite in Person von Tristan Schmid und Andreas Ullrich lenkte. Zwar hatten die Gastgeber die erste Viertelstunde keine Großchance zu verzeichnen, doch hatten sie ihre Torgefahr bereits aufblitzen lassen, als ein Schuss von Julian Geiger gerade noch geblockt wurde. Knapp 20 Minuten waren gespielt, als ein langer Ball von der linken Seite Stürmer Andreas Ullrich anvisierte. Dieser fackelte nicht lange und nahm den Flugball direkt, welcher widerum unhaltbar an der Unterkante und daraufhin im Kasten des Augsfelder Gehäuses landete. Ein Treffer, der Marke "Tor des Monats" brachte die Hausherren in Führung. Auch in der Folgezeit dominierten die Spieler der Turngemeinde die Begegnung, die vor allem die wichtigen zweiten Bälle erreichten. Augsfeld, auf seine Defensive bedacht, war selten über Konter gefährlich. Vielmehr waren es Standardsituationen, die den Höchbergern Probleme bereiteten, so auch kurz vor der Pause, als eine Freistoßflanke auf den Kopf von Dominik Rippstein landete, der allerdings freistehend vergab. Eine ähnliche Chance hatte kurz zuvor Höchbergs Jeffrey Karl zu verzeichnen, als er nach einer Geiger-Flanke von der linke Seite freistehend auf Torhüter Sebastian Stober köpfte. Mit einer verdienten Führung ging daraufhin das Team von Anton Kramer in die Pause.
Jeffrey Karl (Nr.13) kann dem Ball im Fallen gegen Michael Volkmuth noch weiterspielen.
Thilo Wilke
Es waren die zwei Gesichter der Kracken, denn noch im ersten Durchgang dominierten sie den Gegner, während die Zuschauer im zweiten Abschnitt ein anderes Bild zu sehen bekamen. Zwar besaßen die Höchberger die ersten beiden Chancen, danach waren es aber die Gäste aus Augsfeld, die zielstrebiger agierten. Erst vergab Onur Ulusoy nach einem Volleyschuss, danach folgte Julian Geiger nach einer schönen Einzelaktion. Dann wurde es lange Still um das Team von Kramer, denn der Gast spielte immer wieder schnell nach vorne. Kaptain Thorsten Schlereth hatte nach einer Stunde schon TGH-Schlussmann Marcel Weid geprüft, um es später besser zu machen. Aber der Reihe nach. Nach einem Ball in die Schnittstelle tauchte Danny Schlereth an der Strafraumgrenze auf, welcher wiederum umgerempelt wurde. Diese unvorteilhafte Aktion der Höchberger Defensivspieler brachte den Augsfeldern einen Foulelfmeter, welchen Ullrich Loeper sicher verwandelte. Der Ausgleichstreffer gab den Gästen sichtich mehr Auftrieb. Nun wurde das Schlereth-Team auch spielerisch besser und gewann zunehmend an Selbstvertrauen. Allen voran Trainersohn Thorsten Schlereth kam besser ins Spiel und konnte immer wieder seine schnellen Gegenstöße durchziehen. Einer davon führte auch eine Viertelstunde vor Schluss zur Führung, als er auf Höhe der Mittellinie den Ball bekam und mit einem fulminanten Solo über die linke Seite alleine vor Marcel Weid erfolgreich vollendete. Der Jubel der mitgereisten FCA-Anhänger kannte keine Grenzen, hatte die Mannschaft doch gerade einen Rückstand in eine Führung verwandelt. Auch in der Folgezeit waren die Augsfelder über ihre Konter gefährlicher, als die Hausherren mit ihrer Schlussoffensive.
In der 90. Minute hatten sich schon alle zum Jubeln abgedreht, als Thorsten Schlereth einen Querpass von seinem Bruder Danny Schlereth an die Latte des freien Tores setzte. So blieb es weiter spannend, doch die Höchberger fanden keine Mittel, sondern bestraften sich selber. So sah erst Matthias Grünewald nach Meckern die Ampelkarte, kurze Zeit später folgte ihm Tristan Schmid nach Trikothaltens. Allerdings hatte der gefoulte Thorsten Schlereth dem jungen Schmid einen Schlag ins Gesicht mitgegeben, weshalb er "nur" die Gelbe Karte sah. Fraglich, ob es sich dabei um eine Tätlichkeit handelte. So wurde es zum Ende hin nochmal hitzig auf der Hans-Stumpf-Sportanlage, doch das änderte am nicht unverdienten Ergebnis nichts mehr.
Spielbericht eingestellt am 11.05.2013 22:13 Uhr