Rechtzeitig zum Spiel lösten sich zwei der drei Fragezeichen in Luft auf. Stefan Güntner und Tolga Arayici standen bei Bayern Kitzingen in der Anfangsformation. Philipp Schlarb fehlte, ebenso Mark Leißing, der im Training einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Mit der gleichen Diagnose fielen bei Gerolzhofen bereits Tino Papst und Johann Wittenberg aus. Die Winterzugänge Constantin Brach und Felix Reich standen dagegen ein weiteres Mal in der Startelf. Während sich die Gastgeber im Wettbewerb um den zweiten Platz befinden, versuchen die Gäste die Klasse zu halten. Die Rollen von Favorit und Außenseiter waren im Vorfeld also verteilt.
Julian Schuhmann (li.) springt nicht höher, gewinnt aber den Kopfball gegen Daniel Haub.
Jürgen Sterzbach
Gerolzhofen stand daher tief und baute bei gegnerischem Ballbesitz seine Abwehr mit neun Mann und Torhüter ab der Mittellinie auf. Nach vorne richteten die Gäste ihr Spiel auf Stürmer Daniel Haub aus. Ein erster Schuss von Max Seuferling ging nach wenigen Minuten ins Fangnetz hinter dem von Florian Nöth gehüteten Gehäuse. Kitzingens Torhüter hatte im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit aber wenig zu tun. In einer brenzligen Situation eingreifen musste er kein einziges Mal. Anfangs taten sich die Gastgeber noch schwer, die gegnerische Blockade zu umspielen. Nach einer Viertelstunde hatte sie aber das passende Mittel gefunden. Zunehmend stießen die Bayern über ihre Außenbahnen nach vorne. Nach einer Viertelstunde tauchte Shawn Hilgert alleine vor Gerolzhofens Torhüter Valentin Roth auf, doch der Schlussmann bewahrte die Seinen vor einem schnellen Rückstand. Mit einer weiteren Glanzparade machte er Mitte der ersten Halbzeit gegen Stefan Schöderlein auf sich aufmerksam. Die darauf folgende Ecke führte allerdings zur verdienten Führung der Gastgeber. Nachdem die Hereingabe von Tolga Arayici abgewehrt worden war, hob Hilgert den Ball geschickt über die Verteidigung und den groß gewachsenen Roth, der sein Tor verlassen hatte, zum 1:0 ins Netz. Es dauerte nur zehn überlegene Minuten, bis Arayici seiner Vorlage einen Torerfolg hinzufügen durfte. Alleine vor Gerolzhofens Keeper, der weitaus mehr als seine Vorderleute im Brennpunkt stand, versenkte er das Leder zum 2:0. Nach einem Querpass von Schöderlein traf Hilgert nur das Außennetz, hätte er den direkten Abschluss gesucht, wäre ein weiteres Tor wohl nicht zu verhindern gewesen. Doch die Bayern setzten ohnehin bis zur Halbzeit noch einen drauf. Nun bekam auch Schöderlein seinen Vorlagenpunkt, als Schöderlein eine Ecke passgenau auf Jörg Otto schlug, dessen Kopfball zum 3:0 einschlug.
Constantin Brach (li.) grätscht den Ball bei Shawn Hilgert ab.
Jürgen Sterzbach
Nachdem die Gastgeber den ersten Durchgang ohne Wenn und Aber bestimmt hatten, schien bei ihnen in der zweiten Halbzeit anfangs die Spannung für eine Fortsetzung der Dominanz zu fehlen. Nach einem Fehlpass in der Abwehr tauchte Daniel Haub auf einmal vor Nöth auf, der dadurch zum ersten Mal ernsthaft gefordert wurde, doch mit seiner Parade den Anschluss verhinderte. Gerolzhofen gestaltete das Geschehen bis Mitte der zweiten Halbzeit ausgeglichen, weitere Chancen ergaben sich nicht, bis Kitzingen wieder zu seiner vorherigen Strategie zurückkehrte, den Gegner über außen in Gefahr zu bringen. Nachdem Oliver Stark am gegnerischen Strafraum nur durch ein Foul zu bremsen gewesen war, schlenzte Arayici den Ball von links um die gestellte Mauer auf das Tor, Roth tauchte und wehrte das Leder ab, Simon Pauly stand zum Abstauber bereit, doch der Schiedsrichter pfiff nach einem Blick zum Assistenten ab und entschied auf Tor zugunsten von Kitzingen, nachdem der Linienrichter den Schuss von Arayici bereits hinter der Linie gesehen hatte, ehe ihn Roth abwehrte. Die Entscheidung rief bei Gerolzhofens Trainer Udo Romeis und seinem Torhüter stürmische Proteste hervor – das für den Ausgang der Begegnung freilich nicht mehr entscheidende 4:0 zählte dennoch. Mit einem Kopfball nach Freistoßflanke von Schöderlein hätte Stark wenige Minuten später den Vorsprung erhöhen können. Während Kitzingen weitere Chancen ausließ, trug auch Gerolzhofen dazu bei, sein Debakel zu verhindern. Nach einer Flanke von rechts durch Tobias Düring köpfte Julian Geck die Kugel zum 1:4 ein und verhindete nach 16 Zu-Null-Spielen der Bayern in dieser Saison vorerst ein weiteres.
Durch seinen Sieg befindet sich Bayern Kitzingen eine Woche vor dem Spitzenspiel in Pettstadt (28. April um 15 Uhr) in einer hervorragenden Ausgangslage. Nach der gleichzeitigen Niederlage des Konkurrenten in Schweinfurt liegen sie sechs Punkte vorne, wobei Pettstadt noch ein Nachholspiel bestreitet. Um den zweiten Platz nicht aus den Augen zu verlieren, müssen die Pettstädter gewinnen, Kitzingen würde dagegen schon ein Unentschieden genügen. Für den FC Gerolzhofen bleibt der Kampf um die Klasse spannend. Mit Bergrheinfeld (27. April um 16 Uhr) als Gegner steht ihnen im Steigerwaldstadion nun ein Sechs-Punkte-Spiel bevor.
Spielbericht eingestellt am 20.04.2013 21:47 Uhr