Ohne Toptorjäger Peter Mrugalla (Urlaub), Torhüter Jan Nirsberger (Rotsperre) und Mittelfeldakteur Simon Wolf (Zehenbruch) musste der TSV Abtswind zu Hause antreten. Dafür meldete sich Angreifer Philipp Kutzenberger einsatzbereit zurück. Weitaus schwieriger stellte sich die personelle Lage bei den Gästen dar. Mit Max Seufferling, Daniel Haub, Florian Heimerl, Tino Papst und Johann Wittenberg (beide Kreuzbandriss) musste Coach Udo Romeis auf fünf Stammspieler verzichten.
Abtswinds Christian Eberhardt (li.) zieht an Daniel Geck (Gerolzhofen) vorbei.
Jürgen Sterzbach
Schon in den ersten Minuten erspielten sich die Gastgeber deutliche Feldvorteile. Vor allem über die linke Seite stießen Daniel Hey und Christian Eberhardt mehrmals aussichtsreich nach vorne und stellten Gerolzhofens rechte Seite mit Alexander Kneißl-Bedenk und Frank Gehring vor schwierige Aufgaben, da die Gäste nicht schnell genug ihre Verteidigungslinie in der Breite verschoben. Allerdings fehlte den auf links vorgetragenen Aktionen der Gastgeber der Abschluss. So ergaben sich höchstens halbe Chancen für die Hausherren, als Sebastian Otto nach einer Flanke von Jonas Wirth sowie Constantin Paunescu und Dustin Höppner mit Schüssen von der Strafraumgrenze das gegnerische Gehäuse verfehlten. Bei ihren seltenen Aktionen nach vorne bot sich auch den Gästen keine nennenswerte Chance. Auch Kneißl-Bedenk probierte es aus der Distanz, doch wurde es für Abtswinds Torhüter Irnes Husic vor der Halbzeit nicht gefährlich. Einen berechtigten Elfmeter forderten die Hausherren nach einer halben Stunde, als Gehring den durchgebrochenen Hey von hinten zu Fall brachte, allerdings entschied der Schiedsrichter hier nicht zu ihren Gunsten. Alles in allem verbuchte Abtswind in einer an Höhepunkten durchgehend armen Halbzeit zwar eindeutige Feldvorteile, doch ohne dabei zwingend zu werden. Gerolzhofen beschränkte sich auf das Verteidigen der eigenen Zone und tat dies durchaus erfolgreich, bot aber nach vorne ausrichtungskonform nichts an.
Daniel Geck (Gerolzhofen) wehrt eine Ecke per Kung-Fu-Verteidigung ab.
Jürgen Sterzbach
Unverändert kehrten beide Mannschaften zwar aus der Kabine zurück, allerdings veränderte sich der Spielverlauf. Gerolzhofen erwies sich nun als beweglicher und energischer in der Abwehrarbeit und stopfte somit das bis zur Halbzeit auf der rechten Seite klaffende Loch. Gehring hielt Eberhardt bis zu dessen Auswechslung Mitte der zweiten Halbzeit fortan an engen Zügeln. Nach vorne ergaben sich für die Gäste durch Konterstürmer Tobias Düring im Ansatz aussichtsreiche Gelegenheiten, zwei Mal grätschte Tobias Werner dazwischen, ein drittes Mal spielten die Steigerwälder den Angriff über Constantin Brach und Alexander Kneißl-Bedenk aus, doch seine Hereingabe landete in Husics Händen. Gefährlich wurden die Gäste, als Julian Horn eine nicht entscheidend genug abgewehrte Ecke aus 16 Metern über das Tor schoss. Beim folgenden Alleingang von Kneiß-Bedenk packte wiederum Husic zu. Gerolzhofens aussichtsreiche Gelegenheit ergab sich nach einer Ecke am langen Pfosten durch einen Kopfball von Julian Goebel. Abtswind hatte bis dorthin noch keinen Zugang ins Spiel gefunden, es schien so, als wären die Gäste drauf und dran, den Hausherren den Schneid abzukaufen. Als der von Otto geschickte Paunescu im Strafraum auf Gerolzhofens Torhüter Valentin Roth traf, entschied der Unparteiische zum Entsetzen der Gäste nun auf Strafstoß – eine fragwürdige Entscheidung. Kim Kruezi scherte das nicht, er trat an und verwandelte sicher.
Valentin Roth hielt die Seinen bei den Chancen der eingewechselten Michael Seuling und Philipp Kutzenberger im Spiel. Gerolzhofen genügte eine Standardsituation im Gegenzug zum überraschenden Ausgleich. Nach einem langen Freistoß von Julian Horn an den gegnerischen Fünf-Meter-Raum sprang Daniel Geck höher als Husic und egalisierte durch seinen Kopfball die Abtswinder Führung zum Endstand von 1:1. Für den FC Gerolzhofen stellt dieses Unentschieden einen Achtungserfolg dar. In der Tabelle verbesserten sie sich dadurch zwar nicht, doch gerade vor dem Heimspiel-Doppel gegen Neustadt und Frammersbach am nächsten Wochenende sollte ihr Selbstvertrauen steigen. Der TSV Abtswind wartet dagegen in diesem Jahr weiterhin auf seinen ersten Sieg. Die Konkurrenten um Platz zwei ziehen davon, bei nur einem Punkt aus drei Spielen bleibt den Abtswindern derzeit nur das Nachsehen.
Spielbericht eingestellt am 23.03.2013 21:17 Uhr