Im Sommer 2012 war es, als Helmut Hack die Ehre hatte, seinen Wagen direkt am Sportheim abzustellen. Als Greuther Fürth kurz vor dem Auftakt der Bundesliga in Bergrheinfeld freundschaftlich gastierte, da musste der Präsident der Mittelfranken mit seinem Auto nicht auf dem alten Fußballplatz parken, der wegen der vielen Zuschauer umfunktioniert wurde. Weil der TSV 2011 seinen neuen, zweiten Rasenplatz einweihte, hatte der alte Acker im Osten der Sportanlage an sich ausgedient. Trainiert wird darauf im Winter freilich noch immer. Dass aber nun mal wieder nach langen Jahren ein Punktspiel ausgetragen wurde, sorgte bei den Kitzingern für Kopfschütteln. Eigentlich heißt die Bergrheinfelder Anlage ja "Roth-Bier-Arena". Am Samstag war´s eher eine "Braun-Sand-Wüste". Ein "Sandkastenspiel" sei es, meinten ein paar Zuschauer, Kitzingens Trainer Wolfgang Schneider sprach von "Beach-Fußball"...
Julian Schuhmann gegen Markus Friedel!
Michael Horling
Jedenfalls hatten sich die Hausherren eindeutig besser auf den Untergrund eingestellt und standen in den ersten 15 Minuten schon recht dicht vor dem 1:0. Patrick Müllers Schuss aus 20 Metern strich bereits in der ersten Minute knapp vorbei. Neuzugang Clemens Haub scheiterte an Keeper Florian Nöth (14.), nochmals Müller köpfte 60 Sekunden später über den Kasten. Eindeutig mehr Anteile besaß Bergrheinfeld. Seitens der Gäste ging in der ersten Halbzeit ein Freistoßball von Jörg Otto recht knapp vorbei und schoss Shawn Hilgert kurz vor der Pause ziemlich harmlos. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:0. Der Führungstreffer, der lange der einzige bleiben sollte an diesem sonnigen Nachmittag, fiel auf ganz kuriose Weise und verstärkte den Groll der Bayern. Nico Mayer hatte aus rund 20 Metern abgezogen. Der Ball versprang mehrfach total und wurde so unhaltbar für Florian Nöth, der freilich trotzdem irgendwie ziemlich alt aussah.
Florian Noeth im Zweikampf mit Thomas Caesar.
Michael Horling
Aus der Kabine kamen die Kitzinger zurück mit einem scheinbar festen Vorhaben. Nun sah das, was das Spitzenteam bot, schon wesentlich besser aus. Ein paar Mal fielen Gästespieler im Strafraum, Schiedsrichter Björn Söllner aus dem schönen Schonungen sah aber in keinem Fall ein Foul. In der 57. und in der 70. Minute zog jeweils Simon Pauly ab, verfehlte aber das Ziel jeweils relativ knapp. In der 73. Minute vergab der eingewechselte Mario Schmidt die wohl beste Gelegenheit zum Ausgleich: Freistehend kam er nach Pass von Thorsten Götzelmann zum Schuss und jagte den Ball in die Wolken.
Nun lag das 1:1 eigentlich in der Luft. Doch die Bergrheinfelder befreiten sich wieder, kämpften wie die Löwen und verteidigten den knappen Vorsprung bis zuletzt. Als eigentlich schon der Abpfiff hätte erfolgt sein können in dieser überaus fairen Partie, lief Thomas Cäsar alleine auf Florian Nöth zu, umspielte den Keeper, kam dann aber ins Straucheln. Kitzingens Schlussmann lief dem Bergrheinfelder hinterher, was der TSV-Neuzugang André Ruschig ausnutzte. Das Leder senkte sich nach seinem Schoss wie eine Bogenlampe ins leere Tor. Direkt nach dem 2:0 pfiff Söllner ab.
Dass eine Gastmannschaft durchaus auf diesem sandigen Platz bestehen kann, bewies im Vorspiel der TSC Zeuzleben gegen die Bergrheinfelder Reserve. Der TSV II führt die Tabelle der A-Klasse Schweinfurt 1 an, blieb bislang ungeschlagen, kassierte aber eine unerwartete 0:2-Niederlage im Duell der beiden Kreisklassen-Absteiger. Alexander Pfeuffer und Florian Eichelmann netzten für die Gästein der 40. und in der 90. Minute ein. Nun ist das Meisterschaftsrennen wieder halbwegs offen.
Spielbericht eingestellt am 02.03.2013 21:24 Uhr