Die Ausgangslage schien klar. Neustadt/Aisch war seit vier Spielen ungeschlagen und konnte zuletzt den Tabellenführer aus Abtswind stürzen. Doch immer wenn die Mineralwasserstädter oben angreifen können, dann patzen sie. Dieses Mal vielleicht wieder? Strullendorf hingegen war seit vier Spielen sieglos und wird nach und nach nach hinten durchgereicht. Sind das klare Vorzeichen für ein Duell, dass es auf Ligaebene noch nie gegeben hatte? Ja, waren sie. Denn die Messe war bereits nach der ersten Hälfte gelesen.
Philipp Hummel setzt sich gegen Manuel Rebhan durch.
Sebastian Baumann
Beide Mannschaften begannen flott. Scheuenstuhl hatte die erste Gelegenheit aus dem Spiel heraus für die Heimelf, doch sein Abschluss war zu schwach. Die Gäste spielten munter mit und bugsierten die Murmel ins Tor, doch Referee Mix, der kurioserweise aus Abtswind kommt - der letzte Gegner der Neustädter, hatte auf Abseits entschieden. Nach und nach bekam die Heimelf allerdings mehr Zugriff aufs Spiel und kombinierten gefällig. So war der 1:0-Führungstreffer nicht unverdient. Der starke Manuel Stark hatte abgezogen, doch der Schuss verfehlte das Tor doch deutlich. Macht nur nichts, wenn ein Mitspieler bereit steht und einfach nur noch einschieben muss. Jonas Scheuenstuhl war es, der vollendete. Doch die Gäste steckten nicht auf. Benjamin Rudin vertändelte den Ball im eigenen Strafraum beim Versuch die Murmel ins Aus laufen zu lassen. Den Rückpass schoss Sebastian Thomann in Richtung Tor, verfehlte aber nur um Zentimeter. Die Zuschauer hatten sich noch gar nicht richtig beruhigt, als sich auf der Gegenseite Manuel Stark den Ball zum Freistoß zurecht legte und drauf hielt. Der Aufsetzer sprang tückisch auf, den Rest erledigte Keeper Daniel Horcher, der sich die Murmel am Ende selber rein haute. Wenig später stand der jetzt richtig unsichere Horcher erneut im Brennpunkt. Erneut ein Freistoß, dieses Mal getreten von Sühner, kam mittig auf den Kasten und der Keeper schaufelte die Murmel gerade noch so über die Latte. Es ging hin und her. Und erneut hatte Thomann einen Treffer auf dem Schlappen. Doch nach einem Standard ging sein Schuss erneut nur knapp vorbei. Nachdem die Partie dann knappe zehn Minuten so vor sich hin plätscherte, war es erneut Neustadt mit schönen Chancen. Erst verzog Scheuenstuhl, dann erhöhte wieder Stark. Wie hätte es nicht anders sein können per Freistoß. Dieses Mal war der Ball abgefälscht und trudelte deswegen ohne Abwehrchance von Daniel Horcher ins lange Eck. Keine zwei Zeigerumdrehungen war dann die Messe gelesen. Liebher Sühner tauchte alleine vor dem Kasten auf und vollendete gekonnt. Und noch einmal stand der Gäste-Keeper im Blickpunkt, als er sich einen Schuss von Philipp Hummel fast wieder selber rein gehauen hätte.
Frischen Wind brachte noch einmal auf Heimseite Ralf Gardo, der hier aber knapp vorbeischießt. Thorsten Riemann kommt zu spät.
Sebastian Baumann
Nach der Halbzeit erst einmal das gleiche Bild. Sühner durfte auf seiner linken Seite durchspazieren und legt auf Stark ab, der aber geblockt wurde. Von Strullendorf war kaum etwas zu sehen, Neustadt war hingegen nach Freistößen von Liebherr Sühner brandgefährlich. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, hätte Domink Schütz seine Chance nicht an den Pfosten gesetzt, sondern in die Maschen. Hätte, wenn und aber. Denn nur eine Minute später war es Hummel, der sich nach feiner Scheuenstuhl-Vorarbeit die Murmel eigentlich schon zu weit vorlegte, um dann doch noch zu vollenden. Doch die Gäste zeigten Moral und waren auf einmal wieder besser in der Partie. Daniel Probst konnte aber den Ehrentreffer fast nicht mehr vorbeischieben, denn der Offensivmann stand mutterseelenalleine vor dem leeren Tor. Nur drei Minuten später stand es dann auf einmal nur noch 5:2. Michael Ludwig hatte getroffen und so langsam wurde das kritische Neustädter Publikum nervös und schimpfte auf die eigene Mannschaft. Doch am Ende passierte dann nichts mehr. Zum einen stand die TSV-Defensive danach wieder sicher und zum anderen hatte der eingewechselte Ralf Gardo nicht gerade das Schussglück am Schlappen, der einmal aus der Drehung knapp vorbeischoss und das andere Mal den Außenpfosten traf.
Wenn man seine Chancen nicht nutzt, dann wird man oftmals bestraft. So erlebte das auch Strullendorf, denn vor den entscheidenden Treffern hatte der Gast immer die Möglichkeit auf den Ausgleich oder auch Anschlusstreffer. So war es dann aber doch hochverdient.
Spielbericht eingestellt am 13.10.2012 20:25 Uhr